Die Nachtwächter
ig gleich. Wie dem
auch sei: Ich glaube, Dutzie hat dem Mönch etwas in den Napf gelegt.«
»Was?«
»Würdest du sie danach fragen?«
Die Mehrheit von Mumm dachte: Spielt es irgendeine Rolle, was
Mönche tun? Viel eicht hatte einer von ihnen eine Offenbarung, sie
mögen so etwas. Na und? Geh zu den Zauberern, erkläre alles, und
überlass es ihnen, das Problem zu lösen.
Doch der Polizist in Mumm dachte: Woher wissen irgendwelche
kleinen Mönche, dass ich Keel heiße? Da stimmt doch was nicht. Ich
rieche den Braten…
Die Mehrheit sagte: Es ist ein dreißig Jahre alter Braten. Und der
Polizist sagte: Ja. Deshalb riecht er ja.
»Hör mal, ich muss los und was überprüfen«, sagte er. »Ich…
Wahrscheinlich komme ich zurück.«
»Nun, ich kann dich nicht an die Kette legen«, entgegnete Rosie. Sie
lächelte grimmig. »Das kostet extra. Aber wenn du nicht zurückkehrst
und mit dem Gedanken spielst, in dieser Stadt zu bleiben, so werden die
Schmerzlichen Schwestern…«
»Ich verspreche dir, dass mir absolut nichts daran liegt, Ankh-
Morpork zu verlassen«, sagte Mumm.
»Das klang wirklich überzeugend«, meinte Rosie. »Also geh.
Inzwischen ist Sperrstunde, aber warum glaube ich, dass du dich nicht
darum scherst?«
Als er im Dunkeln verschwand, trat Dutzie zu Rosie. »Möchtest du,
dass wir ihm folgen, Schätzchen?«
»Lass nur.«
»Du hättest Putzie erlauben sol en, ihm einen kleinen Stoß zu geben,
Schätzchen. Das macht die Männer langsamer.«
»Ich glaube, bei diesem Mann wäre ein ziemlich harter Stoß
notwendig, um ihn auch nur etwas langsamer zu machen. Und wir
wol en keine Schwierigkeiten. Nicht ausgerechnet jetzt. Wir sind zu
nahe.«
»Um diese Zeit sol test du nicht draußen sein, Freundchen.« Mumm
drehte sich um. Er hatte gegen das geschlossene Tor der Universität
gehämmert.
Drei Wächter standen hinter ihm. Einer von ihnen hielt eine Fackel
und der zweite einen Bogen. Der dritte war ganz offensichtlich zu dem
Schluss gelangt, dass auch schwere körperliche Arbeit zu den
Aktivitäten dieser Nacht gehören würde.
Mumm hob langsam die Hände.
»Ich schätze, er möchte die Nacht in einer hübschen kalten Zelle
verbringen«, sagte der Mann mit der Fackel.
Lieber Himmel, dachte Mumm. Der Wer-ist-der-beste-Komiker-
Wettbewerb. Polizisten sol ten sich nicht auf ein derartiges Niveau
hinabbegeben, aber gelegentlich geschah so etwas.
»Ich wol te die Universität besuchen«, sagte er.
»Ach ja?«, erwiderte der Wächter ohne Fackel und Bogen. Er war
wohlbeleibt, und Mumm bemerkte die fleckigen Streifen eines
Feldwebels. »Wo wohnst du?«
»Nirgends«, sagte Mumm. »Ich bin gerade in der Stadt eingetroffen.
Und können wir auch gleich den Rest hinter uns bringen? Ich habe
keine Arbeit und auch kein Geld. Und weder das eine noch das andere
ist ein Verbrechen.«
»Während der Sperrstunde unterwegs?«, fragte der Feldwebel. »So
spät auf den Beinen?«
»Ich kann mich auch setzen, wenn dir das lieber ist«, sagte Mumm.
»Du wirst dich setzen müssen, nachdem wir dir die Beine gebrochen
haben, har, har«, sagte einer der Wächter. Er verstummte, als Mumm
ihn ansah.
»Ich möchte mich beschweren, Feldwebel«, sagte Mumm. »Worüber?«
»Über dich«, sagte Mumm. »Und über die Gebrüder Gegrinse hier.
Ihr macht es einfach nicht richtig. Wenn man jemanden verhaften will, so darf man dabei keine Zeit verlieren. Du hast eine Dienstmarke und
eine Waffe. Und er hält die Hände hoch und hat ein schlechtes
Gewissen. Jeder hat ein schlechtes Gewissen. Er fragt sich, was du weißt und was du beabsichtigst, und deine Absicht sollte es sein, ihm sofort
Fragen zu stel en, mit scharfer Stimme. Du reißt keine dummen Witze,
denn das macht dich zu menschlich, und du lässt ihn nicht zur Ruhe
kommen, damit er keinen klaren Gedanken fassen kann, und vor al em
erlaubst du ihm nicht, sich so zu bewegen, deinen Arm zu packen und ihn hochzuziehen, sodass er fast bricht, und dein Schwert zu ergreifen und es dir so an die Kehle zu halten. Sag deinen Leuten, sie sollen ihre Schwerter sinken lassen. So wie sie damit winken… Sie könnten jemanden verletzen.«
Der Feldwebel ächzte.
»Na schön«, sagte Mumm. »Und noch etwas, Feldwebel… Dies sol
ein Schwert sein? Schärfst du es gelegentlich? Oder verwendest du es wie eine Keule ? So, ihr macht jetzt Folgendes: Ihr legt eure Waffen dort in die Ecke, und dann lasse ich den Feldwebel los und laufe durch die
Gasse
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