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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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die Hocke. »Weiß eigentlich
    gar nicht, warum ich ein Bett habe. Unerfahrener Flaschenkämpfer?«
    »Ja.«
    »Sieht so aus, als hättest du alles richtig gemacht, aber ich brauche
    Licht und einen Tisch«, sagte Rasen. »Können deine Männer ihn ins
    Wachhaus bringen?«
    Mumm hatte gehofft, dass es nicht dazu kommen würde. Jetzt musste
    er das Beste daraus machen…
    Er deutete auf mehrere Gestalten in der Menge. »Du und du und du
    und du und du und auch du, Verehrteste«, sagte er. »Ihr helft Fred und
    Keule, diesen jungen Mann ins Wachhaus zu bringen. Und ihr bleibt bei
    ihm, und wir lassen die Türen offen. Damit die Leute hier draußen die
    ganze Zeit mitbekommen, was passiert. Wir haben keine Geheimnisse.
    Haben al e verstanden?«
    »Ja, aber du bist ein Polizist…«, sagte jemand.
    Mumm schnel te vor und zog einen erschrockenen jungen Mann am
    Hemd aus der Menge.
    »Ja, das bin ich«, sagte er. »Und siehst du den Jungen da drüben? Er
    ist ebenfalls ein Polizist. Er heißt Sam Mumm und wohnt mit seiner
    Mutter in der Unbesonnenheitsstraße. Und das ist Fred Colon, hat
    gerade geheiratet und zwei Zimmer im Alten Flickschusterweg. Und
    Beweisstück C ist Keule. Alle kennen Keule. Und Billy Wiggel wurde in
    dieser Straße geboren. Habe ich nach deinem Namen gefragt?«
    »N-nein…«, brachte der junge Mann hervor.
    »Ich habe nicht danach gefragt, weil ich mich nicht darum schere, wer
    du bist«, sagte Mumm. Er ließ den Mann los, und sein Blick glitt über
    die Menge. »Hört mir zu, ihr al e! Ich bin John Keel! Niemand wird in
    dieses Wachhaus gebracht, ohne dass ich den Grund dafür kenne! Ihr
    seid al e als Zeugen hier! Diejenigen von euch, auf die ich eben gezeigt
    habe, kommen herein und können sich mit eigenen Augen davon
    überzeugen, dass al es mit rechten Dingen zugeht! Die anderen
    möchten bleiben, um zu sehen, was mit Gappy geschieht? Gut. Ich
    lasse euch von Schnauzi Kakao bringen. Oder ihr geht nach Hause. Es
    ist eine kalte Nacht. Ihr solltet längst im Bett liegen. Ich weiß, dass ich gern in meinem liegen würde. Und ja, wir haben von der Sache bei den
    Tol en Schwestern gehört, und es gefäl t uns ebenso wenig wie euch.
    Und wir haben auch von der Düstergutstraße gehört, und das gefällt uns ebenfal s nicht. Und mehr habe ich nicht zu sagen. Wenn es immer
    noch jemanden gibt, der einen Polizisten verprügeln möchte – bitte
    vortreten. Ich habe meine Uniform ausgezogen, und wir können es
    gleich hier erledigen, offen und ehrlich, wo es alle sehen. Na, ist jemand
    interessiert?«
    Etwas streifte seine Schulter und klapperte über die Stufen des
    Wachhauses.
    Dann ertönte das Geräusch von rutschenden Ziegeln auf der anderen
    Straßenseite, und ein Mann fiel vom Dach ins Licht. Die Zuschauer
    schnappten nach Luft. Ein oder zwei kurze Schreie erklangen.
    »Offenbar hast du gerade einen Freiwilligen bekommen«, sagte
    jemand. Wieder dieses schreckliche, nervöse Kichern. Die Menge teilte
    sich, und Mumm hatte freie Sicht auf den Neuankömmling.
    Der Mann war tot. Wenn er beim Sturz vom Dach noch nicht tot
    gewesen war, so hatte der Aufpral sein Leben beendet, denn kein Hals
    sah normalerweise so aus. Neben ihm lag eine Armbrust.
    Mumm erinnerte sich daran, dass etwas seine Schulter gestreift hatte,
    und er ging zu den Stufen vor dem Wachhaus zurück. Er brauchte nicht
    lange, um den in mehrere Stücke zerbrochenen Pfeil zu finden.
    »Kennt jemand diesen Mann?«, fragte er.
    Die Zuschauer – selbst jene, die noch keine Gelegenheit gefunden
    hatten, sich den toten Armbrustschützen anzusehen – brachten
    unmissverständlich Ahnungslosigkeit zum Ausdruck.
    Mumm durchsuchte die Taschen des Mannes. Al e waren leer, das
    genügte für die Identifizierung.
    »Offenbar steht uns eine lange Nacht bevor«, sagte er und bedeutete
    Colon, die Leiche ins Wachhaus zu bringen. »Meine Damen und
    Herren, ich muss meine Arbeit fortsetzen. Wenn jemand bleiben
    möchte, und das wäre mir sehr recht, so bitte ich meine Jungs, ein
    Feuer anzuzünden. Danke für eure Geduld.« Er griff nach Kettenhemd
    und Brustharnisch und kehrte damit ins Wachhaus zurück.
    »Was machen die Leute?«, fragte er Sam, ohne sich umzudrehen.
    »Einige gehen fort, aber die meisten stehen herum, Oberfeldwebel«,
    antwortete Sam und spähte aus der Tür. »Einer von ihnen hat auf dich
    geschossen!«
    »Tatsächlich? Wer sagt, dass der Mann auf dem Dach zu ihnen
    gehörte? Das ist eine teure Armbrust. Und er hatte nichts in

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