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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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werde ich
    dafür sorgen, dass du für den Rest deines Lebens beim Anblick einer
    Flasche aufschreist.«
    »Ich habe dir nichts getan! Du kennst mich nicht einmal!«
    »Ja«, sagte Mumm. »Wir erledigen dies auf dir vertraute Weise.« Sam
    kehrte zurück. »Jemand ist in den Abort gefal en!«, meldete er. »Er war
    auf das Dach geklettert, und es hat nachgegeben!«
    »Das muss eins der revolutionären Elemente gewesen sein«, sagte
    Mumm und beobachtete das Gesicht des Gefangenen. »Man hat uns
    vor ihnen gewarnt.«
    »Der Mann behauptet, er käme aus der Ankertaugasse,
    Oberfeldwebel!«
    »Genau das würde ich sagen, wenn ich ein revolutionäres Element
    wäre«, meinte Mumm. »Na schön, werfen wir einen Blick auf den
    Burschen.«
    Oben stand die Tür noch offen. Draußen lungerten einige Leute am
    Rand des von den Laternen erhel ten Areals herum. Drinnen trat
    Feldwebel Klopf vom einen Bein auf das andere und wirkte ganz und
    gar nicht glücklich.
    »Wer hat angeordnet, dass alles offen sein soll?«, fragte er. »Draußen
    auf den Straßen sieht’s übel aus! Es ist gefährlich…«
    »Die Anordnung stammt von mir«, sagte Mumm und kam die Treppe
    hoch. »Gibt es ein Problem, Feldwebel?«
    »Nun… Oberfeldwebel, auf dem Weg hierher habe ich gehört, dass
    man Steine auf das Wachhaus in der Düstergutstraße wirft«, sagte Klopf
    und wirkte ein wenig eingeschüchtert. »Leute sind auf den Straßen!
    Pöbel! Mir graut bei der Vorstellung, was in anderen Teilen der Stadt
    geschieht.«
    »Und?«
    »Wir sind Polizisten! Wir sollten uns vorbereiten!«
    »Auf was? Schlägst du vor, die Fensterläden zu schließen und dem
    Prasseln von Steinen zu lauschen?«, fragte Mumm. »Oder sollen wir
    losgehen und alle verhaften? Meldet sich jemand freiwillig? Nein? Ich
    sag dir was, Feldwebel: Wenn du Polizist sein willst, dann verhafte den
    Mann im Abort. Wegen Einbruch und…«
    Oben ertönte ein Schrei.
    »Und wenn du nach oben gehst, findest du vermutlich jemanden, der
    durchs Dachfenster geklettert und auf eine Spindtür vol er Nägel
    gefallen ist, die dort zufälligerweise lag«, fuhr Mumm fort. Er bemerkte
    die Verwirrung in Klopfs Gesicht. »Es sind die Burschen aus der
    Ankertaugasse, Feldwebel«, erklärte er. »Sie wol ten übers Dach zu uns
    kommen, um den dummen Nachtnarren einen Schrecken einzujagen.«
    »Du verhaftest Unaussprechliche ?«
    »Keine Uniform. Keine Dienstmarke. Bewaffnet. Wie wär’s mit etwas
    Gesetz?«, erwiderte Mumm. »Schnauzi, wo bleibt der Kakao?«
    »Wir bekommen Schwierigkeiten!«, rief Klopf.
    Mumm ließ ihn warten, während er sich eine Zigarre anzündete. »Wir
    sind bereits in Schwierigkeiten, Windelbert«, sagte er und schüttelte das
    Streichholz aus. »Jetzt gilt es nur noch, die Art von Schwierigkeiten zu
    wählen, die wir haben möchten. Danke, Schnauzi.«
    Er nahm den Becher entgegen und nickte Sam zu. »Vertreten wir uns
    draußen ein wenig die Beine.«
    Plötzlich wurde es still im Raum, abgesehen vom Wimmern aus der
    Dachkammer und den fernen Schreien aus dem Abort.
    »Was steht ihr hier alle so herum?«, wandte sich Mumm an die
    Wächter. »Möchte jemand mit der Glocke läuten und verkünden, dass
    alles gut ist?«
    Diese Worte hingen groß und rosarot im Raum, als Mumm nach
    draußen in die Abendluft trat.
    Er sah Leute in kleinen Gruppen von drei oder vier Personen, die
    miteinander sprachen und dabei gelegentlich zum Wachhaus blickten.
    Mumm nahm auf einer Treppenstufe Platz und trank seinen Kakao.
    Ebenso gut hätte er seine Hose ausziehen können. Die Gruppen
    verteilten sich und wurden zu einem Publikum. Niemand, der ein
    nichtalkoholisches Getränk genoss, war jemals das Zentrum so großer
    Aufmerksamkeit gewesen.
    Er hatte Recht. Eine geschlossene Tür lädt zu tollkühnen Handlungen
    ein. Ein Mann, der unter einer Laterne Kakao trinkt und die kühle
    Abendluft genießt, ist eine Einladung zum Zögern.
    »Wir verstoßen gegen die Ausgangssperre«, sagte ein junger Mann. Er
    trat kurz nach vorn und ebenso schnel wieder zurück.
    »Tatsächlich?«, erwiderte Mumm.
    »Willst du uns verhaften?«
    »Ich nicht«, sagte Mumm fröhlich. »Ich habe gerade Pause.«
    »Ach?« Der junge Mann deutete auf Colon und Keule. »Haben die
    ebenfal s Pause?«
    »Jetzt ja.« Mumm drehte sich halb um. »Der Kakao ist fertig, Jungs.
    Holt ihn euch. Ihr braucht euch nicht zu beeilen, es ist genug für alle
    da. Und kommt zurück nach draußen, wenn ihr euren Kakao habt…«
    Als das

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