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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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machen.«
    »Ich kenne sie«, sagte Follett. »Sie werden sich fügen, glaub mir. Was bleibt ihnen anderes übrig? Wir sind an dieses Spiel gewöhnt und wissen: Wenn man verliert und sich zu laut darüber beschwert, kann man vielleicht nicht an der nächsten Runde teilnehmen. Aber ich werde einige kräftige Männer in ihrer Nähe platzieren, für den Fall, dass ihre Entschlossenheit ein wenig… Unterstützung benötigt.«
    »Er ist argwöhnisch«, sagte Frau Palm.
    »Wann ist er das nicht?«, erwiderte Doktor Follett. »Geh und sprich mit ihm!«
    »Wo ist unser neuer bester Freund, Doktor?«, fragte Madame.
    »Herr Schnappüber speist in untadeliger Gesellschaft, ein ganzes Stück von hier entfernt und der Öffentlichkeit präsent.«
    Sie drehten sich um, als die große Doppeltür geöffnet wurde. Auch einige der anderen Gäste sahen zur Tür und wandten dann rasch den Blick von ihr ab. Aber es war nur ein Bediensteter, der zu Madame eilte und ihr etwas zuflüsterte. Sie deutete zu den beiden Kommandeuren, und der Mann eilte zu ihnen. Einige Worte wurden gewechselt, und dann verließen die drei Männer den Saal, ohne Lord Winder auch nur zuzunicken.
    »Ich gehe und sehe nach, wie es um die Vorbereitungen steht«, sagte Madame und schritt zur Tür, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass sie den Männern folgte.
    Als sie in den Flur trat, nahmen die beiden Bediensteten, die neben dem Kuchen an der Wand lehnten, Haltung an. Ein im Korridor patrouillierender Wächter warf ihr einen fragenden Blick zu.
    »Jetzt, Madame?«, wandte sich einer der Bediensteten an sie.
    »Was? Nein! Wartet noch!« Sie ging zu den Kommandeuren, die ein lebhaftes Gespräch mit einem jungen Offizier führten, und griff nach Lord Venturis Arm.
    »Oh, mein lieber Charles, willst du uns schon so früh verlassen?«
    Lord Venturi fragte sich nicht, woher Madame seinen Vornamen kannte. Er hatte ziemlich viel Sekt getrunken und sah keinen Grund, warum attraktive Frauen eines gewissen Alters nicht seinen Vornamen kennen sollten.
    »Oh, es sind noch ein oder zwei Widerstandsnester übrig«, sagte er. »Nichts, um das du dir Sorgen machen müsstest, Madame.«
    »Es ist ein verdammt großes Widerstandsnest«, brummte Lord Selachii in seinen Schnurrbart.
    »Sie haben die Große Marie zerstört, Herr«, sagte der glücklose Kurier. »Und sie…«
    »Kann Major Sitzgut-Stehschnell keinen Haufen aus dämlichen Wächtern, Zivilisten und einigen Veteranen mit Gartengabeln überlisten?«, fragte Lord Venturi, der keine Ahnung hatte, welchen Schaden eine Gartengabel anrichten konnte, wenn man sie aus einer Höhe von sechs Metern warf.
    »Das ist es ja, Herr. Es sind Veteranen, und sie kennen alle…«
    »Und die Zivilisten?«, fragte Venturi. »Unbewaffnete Zivilisten?«
    Der Kurier war ein Oberleutnant und sehr nervös. Er fand nicht die richtigen Worte, um zu erklären, dass der Ausdruck »unbewaffnete Zivilisten« nicht genau den Kern der Sache traf, wenn damit hundert Kilo schwere Schlachter gemeint waren, die einen Fleischerhaken in der einen Hand und ein großes Messer in der anderen hielten. Junge Leute, die zum Militär gegangen waren, um eine Uniform und ein eigenes Bett zu bekommen, erwarteten keine solche Behandlung.
    »Bitte um Erlaubnis, ganz offen sprechen zu dürfen, Herr«, sagte der Oberleutnant.
    »Lass hören!«
    »Die Männer bringen es einfach nicht übers Herz, Herr. Sie wären sofort bereit, einen Klatschianer zu töten, Herr, aber… Einige der alten Soldaten kommen aus dem Regiment, Herr, und sie rufen alle möglichen, äh, Dinge. Viele unserer Soldaten kommen aus diesem Teil der Stadt, und es widerstrebt ihnen, gegen Leute aus der eigenen Straße zu kämpfen. Und was einige Omas rufen… So etwas habe ich nie zuvor gehört. Die Sache bei den Tollen Schwestern war schlimm genug, Herr, aber dies ist einfach zu viel. Tut mir Leid, Herr.«
    Die beiden Kommandeure sahen aus dem Fenster. Ein halbes Regiment war auf dem Palastgelände stationiert, Männer, die seit einigen Tagen nichts anderes zu tun hatten, als Wache zu stehen.
    »Etwas Rückgrat und ein rascher Vorstoß«, sagte Selachii. »Das ist nötig, bei Io! Man muss die Eiterbeule anstechen! Dies ist nichts für die Kavallerie, Venturi. Und ich nehme
die
Männer dort. Frisches Blut.«
    »Wir haben unsere Befehle, Selachii…«
    »Wir haben alle Arten von Befehlen bekommen«, sagte Lord Selachii. »Aber wir wissen, wo der Feind steht. Sind nicht genug Wachen hier? Wie viele Wachen

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