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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bereit, und sechs Frauen rollen Verbände für ihn. Aber bisher hatte er nur einen Fall von Nasenbluten. Er meint, du enttäuschst ihn.«
    »Sag ihm ha, ha, ha«, erwiderte Mumm.
    »Ich habe dir das Frühstück gebracht«, sagte Sandra. Mumm bemerkte einige der Jungs, die unten standen und ohne großen Erfolg versuchten, im Verborgenen zu bleiben. Sie kicherten leise.
    »Pilze?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete die junge Frau. »Ich soll dir ausrichten: Da es Morgen ist, bekommst du alles, was du dir gewünscht hast…«
    Mumm zögerte und war nicht sicher, wohin ihn die Welt brachte.
    »Ein hart gekochtes Ei«, sagte Sandra. »Und Sam Mumm meinte, vermutlich möchtest du es nicht
zu
hart gekocht, das Eigelb soll noch flüssig sein, und er schlug auch in Streifen geschnittenes Brot vor.«
    »Was seinen eigenen Vorlieben entspricht«, sagte Mumm leise. »Hat gut geraten, der Mann.«
    Mumm warf das Ei in die Luft und wollte es wieder auffangen. Doch es ertönte ein Geräusch wie von einer sich schließenden Schere, und es regnete Eigelb und Schalenstücke. Und dann regnete es Pfeile.
     
    Der Geräuschpegel der Konversation war gestiegen. Madame näherte sich der Gruppe um Lord Winder. Wie durch Magie dauerte es nur zehn Sekunden, bis sie mit ihm allein war – alle anderen sahen plötzlich irgendwo jemanden, mit dem sie dringend sprechen mussten.
    »Wer bist du?«, fragte Winder und musterte sie mit der Aufmerksamkeit eines Mannes, der fürchtet, dass eine Frau versteckte Waffen bei sich hat.
    »Madame Roberta Meserole, Euer Exzellenz.«
    »Die Frau aus Gennua?« Winder schnaubte, was bei ihm auf ein höhnisches Kichern hinauslief. »Ich habe Geschichten über Gennua gehört.«
    »Ich könnte dir vermutlich weitere erzählen, Euer Exzellenz«, sagte Madame. »Aber es wird jetzt Zeit für den Kuchen.«
    »Ja«, sagte Winder. »Wusstest du, dass wir einen weiteren Assassinen geschnappt haben? Sie versuchen es immer wieder. Elf Jahre, und sie geben nicht auf. Aber ich erwische sie jedes Mal, auch wenn sie noch so heimlich herumschleichen.«
    »Ausgezeichnet, Euer Exzellenz«, sagte Madame. Es half, dass er eine unangenehme Person war, ganz offensichtlich bis ins Mark verdorben. Das machte es einfacher. Madame drehte sich um und klatschte in die Hände. Erstaunlicherweise bewirkte dieses kleine Geräusch, dass es still wurde.
    Die Doppeltür am Ende des Ballsaals schwang auf, und zwei Trompeter erschienen. Sie bezogen zu beiden Seiten der Tür Aufstellung…
    »Haltet sie auf!«, rief Winder und duckte sich. Seine beiden Leibwächter eilten durch den Saal und rissen den erschrockenen Männern die Trompeten aus der Hand. Sie untersuchten sie sehr vorsichtig, als erwarteten sie eine Explosion oder das Ausströmen von sonderbarem Gas.
    »Giftpfeile«, sagte Winder zufrieden. »Man kann nicht vorsichtig genug sein, Madame. In meinem Amt lernt man, auf jeden Schatten zu achten. Na schön, lasst sie spielen. Aber ohne die Trompeten. Ich mag keine Rohre, die auf mich zielen.«
    Am anderen Ende des Ballsaals gab es ein leises, verwundertes Gespräch. Dann traten die beiden Trompeter zurück und pfiffen, so gut sie konnten.
    Lord Winder lachte, als der Kuchen hereingeschoben wurde. Die einzelnen Lagen reichten bis in eine Höhe von fast zwei Metern und waren von einer dicken Glasur überzogen.
    »Prächtig«, sagte Lord Winder, als die Ballgäste klatschten. »Mir gefällt ein wenig Unterhaltung bei einer Party. Und ich schneide ihn.«
    Er wich einige Schritte zurück und nickte den Leibwächtern zu. »Also los.«
    Schwerter stachen mehrmals in die oberste Lage. Die Leibwächter sahen zu Winder und schüttelten den Kopf.
    »Es gibt so etwas wie Zwerge, wisst ihr«, sagte er.
    Die Wächter stachen in die zweite Schicht von oben, und ihre Schwerter stießen auf keinen größeren Widerstand, als man von getrockneten Früchten, Teig und einer Marzipankruste mit Zuckerguss erwarten durfte.
    »Vielleicht kniet er«, sagte Winder.
    Die Ballgäste beobachteten den Vorgang mit erstarrtem Lächeln. Als kaum mehr ein Zweifel daran bestehen konnte, dass sich niemand in dem Kuchen verbarg, wurde der Vorkoster gerufen. Die meisten Gäste kannten ihn. Sein Name lautete Schleckschlecht. Angeblich hatte er im Lauf seines Lebens so viel Gift gegessen, dass er praktisch gegen alles immun war. Es hieß, dass er jeden Tag eine Kröte verspeiste, um in Form zu bleiben. Man sagte auch, dass ein Atemhauch von ihm genügte, um Silber zu schwärzen.
    Er

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