Die Nachtwanderin
unterhielten, doch alles was sie aus dieser Entfernung vernahm, war die dröhnende Musik in ihren Ohren. Das Gespräch konnte definitiv keinen Tiefgang besitzen, denn diese Intelligenz traute sie der Plastikbarby einfach nicht zu.
Plötzlich presste die Frau ihren Busen an Ardrics Oberkörper. Obwohl Ardric keine Anstalten machte ihre Annäherungsversuche zu erwidern, begann Mimma mit den Zähnen zu knirschen. Überwältigt von ihren Emotionen, konnte sie es jedoch nicht leugnen, dass es ihr missfiel, wie nah sich die Beiden kamen. Sie spürte, wie sie von einer Wut ergriffen wurde, die sie so noch nicht erlebt hatte. Es war Eifersucht, die sich klammheimlich an sie klammerte und ihre Brust zuschnürte. In ihr begann es zu brodeln. Ohne nachzudenken, setzte sie sich in Bewegung. Schnurstracks lief sie auf die Beiden zu und schuppste unsanft sämtliche Hindernisse, die sich vor ihr auftaten, aus dem Weg, bis sie vor Ardric wütend und schnaubend zum Stehen kam. Als er Mimma erblickte, warf er ihr ein freundliches Lächeln zu. Doch das Lächeln verweilte nur kurz auf seinen Lippen, denn er bemerkte ihren wütenden Gesichtsausdruck. Er wendete sich von der Frau ab, um mit Mimma zu reden. Diese konnte es nicht fassen, dass er ausgerechnet sie für Mimma stehen ließ, da sie sich zuvor so ins Zeug gelegt hatte und sich seiner ungeteilten Aufmerksamkeit sicher war.
"Mimma, was ist los?
Warum bist du so wütend?
Ist etwas passiert?", fragte er sie voller Sorge und legte seine Hände auf ihre Schultern. Mimma verschränkte ihre Arme vor der Brust und schüttelte ungläubig ihren Kopf.
"Fass mich bloß nie wieder an!", keifte sie und schüttelte seine Hände von sich ab.
"Ich verstehe nicht was mit dir los ist?
Sag mir endlich was der Grund für deine Wut ist, sonst kann ich dir nicht helfen", bat Ardric sie eindringlich.
"Du! Du bist der Grund für meine Wut!", schrie sie ihm entgegen. Ardric sah sie verwundert an, denn er war sich nicht bewusst etwas getan zu haben, womit er Mimmas Wut hervorgerufen haben konnte.
"Was habe ich falsch gemacht?", fragte er sie verwirrt.
"Weißt du was? Es tut mir leid. Nicht du hast etwas falsch gemacht, sondern ich.
Ich war so dumm zu glauben, dass zwischen dir und mir mehr ist, doch ich habe mich getäuscht.
Ich entschuldige mich für meine Dummheit.
Jetzt kannst du dich wieder deiner Plastikbarby widmen. Die kann es anscheinend kaum abwarten, dich für sich ganz alleine zu haben um dir zu zeigen, was das bisschen Stoff von ihrem Körper noch verhüllt und was somit vor deinen lüsternen Blicken bisher verborgen blieb.
Schon klar, dass du auf solche Frauen stehst. So viel dazu, dass du angeblich Herausforderungen magst, denn die ist das genaue Gegenteil davon!", sagte Mimma verachtend und warf der Frau einen abwertenden Blick zu.
"Mimma du verstehst das völlig falsch!
Ich hege keinerlei Interesse für diese Frau, die sich mir auf so herablassende Art und Weise anbiedert.
Außerdem ist sie überhaupt nicht mein Typ. Zu viel Plastik und Silikon. Ich mag es lieber natürlich", versuchte sich Ardric Mimma zu erklären.
"Hey, ich stehe direkt neben dir! Das ist wirklich unhöflich von dir Ardric!", beschwerte sich die Frau plötzlich. Ardric warf ihr einen düsteren Blick zu.
"Für dich immer noch Mr. Donovan.
Und jetzt verzieh dich gefälligst, du bist hier unerwünscht!", grollte er sie mit funkelnden Augen an. Erschrocken über die plötzliche Unfreundlichkeit von Ardric, stakste sie eingeschnappt auf ihren roten Lackpumps davon.
"Wir haben uns wirklich nur unterhalten Mimma.
Sie ist betrunken und hat mich angesprochen, als ich meine Runde durch den Club gemacht habe. Ich war einfach nur höflich und habe ihr stumpfsinniges Gerede über mich ergehen lassen.
Und gerade als sie ihren mächtigen Vorbau an mich presste, wollte ich das Gespräch sowieso beenden.
Für mich wäre sie nicht einmal gut genug gewesen, um mich von ihrem Blut zu nähren!", klärte Ardric sie auf.
"Du hättest sie meinetwegen nicht wegschicken müssen und du brauchst dich mir gegenüber auch nicht zu rechtfertigen. Jeder von uns kann tun und lassen was er will.
Widme du dich wieder deinen Plastikfrauen und ich werde mich dem nächstbesten, der mir gefällt, an den Hals werfen.
So kann ich dann auch meinen Spaß haben!", sagte Mimma, drehte Ardric ihren Rücken zu und kämpfte sich ihren Weg durch die Menschenmassen hindurch zur Bar. Ardric sah ihr nach und schüttelte seinen Kopf. Ein süffisantes Grinsen umspielte seine
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