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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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hin. Sie gab Ardrics spottendem Kommentar überhaupt keine Beachtung.
"Weswegen hast du dich eigentlich umgedreht?
Hast du es jetzt doch mit der Angst bekommen und möchtest lieber nach Hause fahren?", fragte er sie besorgt. Mimma schüttelte den Kopf und schielte nach hinten über ihre Schulter, denn am Treppenende, an der schweren Eingangstür, stand eine gutaussehende Frau, die sie die ganze Zeit über beobachtet hatte. Ardric sah sie fragend an. Mimma zog an seinem Ärmel und deutete ihm an, sich zu ihr hinunter zu beugen, damit sie nicht so laut reden musste.
"Nein!
Ich wollte fragen wie viele Vampire heute da sein werden und wie ich sie erkenne?", flüsterte sie in sein Ohr.
"Warum flüsterst du so?", fragte Ardric sie verwundert. Mimma war über Ardrics Begriffsstutzigkeit überrascht und versuchte ihm mit Händen und Füßen klar zu machen, dass sie eine unerwünschte Zuhörerin hatten. Endlich schien er Mimmas Besorgnis über das lauschende Paar Ohren zu verstehen.
"Du kannst flüstern wie du willst, sie wird trotzdem jedes Wort laut und deutlich verstehen", meinte Ardric und sah die Frau lächelnd an. Mimma brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was Ardric ihr damit andeuten wollte. Die Frau an der Tür war kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein Vampir. Mimma schämte sich, dass sie es nicht sofort bemerkt hatte und fühlte sich bloß gestellt. Gemeinsam gingen sie die restlichen Stufen der Treppe hinunter und begrüßten sie.
"Mimma darf ich vorstellen, das ist Flora.
Sie ist Talons Freundin", sagte er und wurde von Flora herzlich zur Begrüßung umarmt. Floras perfekte Gesichtszüge wurden von langen haselnussbraunen, wilden und ungebändigten Locken umrahmt. Sie sah anmutig und wunderschön aus. Ihr hautenges, weißes Kleid umschmeichelte ihre filigrane Erscheinung. Zart und zerbrechlich, doch Mimma wusste, dass Vampire ungeheure Kräfte hatten und ließ sich deswegen von ihrer zierlichen Statur nicht täuschen.
"Das ist ja eine halbe Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben", sagte Flora zu Ardric. Ihre Hände ruhten auf seinen mächtigen Schultern und Ardrics Hände umfassten ihre schmale Taille.
"Ja ich weiß, du musst dich hier einfach mal öfters blicken lassen.
Außerdem vermisst dich Talon sehr, wenn du nicht bei ihm bist", meinte Ardric.
"Ach du weißt doch wie das ist. Bei den Ältesten gibt es ständig so viel zu tun. Mir blutet täglich das Herz, wenn ich Talon so lange nicht sehen kann!", antwortete sie und gab einen Seufzer von sich. Beeindruckt von Floras Schönheit und freundlicher Ausstrahlung, starrte Mimma sie ungewollt, ohne Unterbrechung an. Nun ging Flora auf Mimma zu und drückte sie ebenso herzlich wie Ardric zuvor, an ihre Brust. Mimma konnte nicht anders als ihre Umarmung zu erwidern. Dabei wurde ihr Gesicht in die weichen und üppigen Locken von Flora getaucht, die einen süßlichen Duft verströmten. Mimma fühlte sich bei ihr sofort wohl.
"Hallo Flora, tut mir leid, dass ich nicht sofort bemerkt habe, dass du auch ein Vampir bist", stammelte Mimma beschämt.
"Das muss dir überhaupt nicht leid tun. Für euch Menschen ist es schier unmöglich zu erkennen, ob ein Vampir, oder einer von euch vor euch steht.
Ich bin dir deswegen bestimmt nicht böse", sagte sie mit süßlicher Stimme und warf Mimma ein herzerwärmendes Lächeln zu. Dann schnupperte sie an Mimma und sog ihren Duft ein.
"Mmh, wirklich lecker!
Jetzt weiß ich endlich, wie eine Anwärterin für Vampire riecht und verstehe den ganzen Trubel und die Vorsichtsmaßnahmen deswegen", meinte sie zufrieden.
Plötzlich drangen fremde Stimmen und Gelächter an ihre Ohren und unterbrachen ihre Unterhaltung. Ein paar Gäste kamen die Treppe hinunter.
"Komm Mimma, wir gehen jetzt besser hinein, damit Flora ihre Arbeit gewissenhaft verrichten kann", sagte Ardric und schob sie zur Eingangstür.
"Wir sprechen uns später Mimma.
Ich will unbedingt mehr von deinem Seelenbild lesen, du scheinst eine sehr interessante Persönlichkeit zu sein.
Nicht so verkorkst und verschroben wir Ardrics Seelenbild" gab sie grinsend von sich und öffnete ohne den Anflug jeglicher Anstrengung, die schwere Eingangstür zum Club. Die düsteren Klänge der Musik empfingen Mimma und umhüllten ihren Körper mit harten und vibrierenden Bässen, die auf ihrer Haut ein prickelndes Gefühl hinterließen.
"Was hat Flora damit gemeint?" wollte Mimma von Ardric wissen und brüllte beinahe schon, um gegen die laute und dröhnende Musik anzukommen.
"Lass uns im

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