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Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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oder?«
    »Wohl kaum«, antwortete sie. »Aber was für zwei Typen.«
    »Myshkin gilt als einer der besten juristischen Köpfe unseres Jahrhunderts. Seine Arbeiten sind Pflichtlektüre an jeder juristischen Fakultät. Und Puckett war Vorsitzender der Southwest Arkansas Farmers Cooperative. Er verfügt über ein unglaubliches Wissen über Farmtechniken und ebenso über Tierhaltung in Farmbetrieben.«
    »Kennst du denn bei allen Kolonisten in New Lowell ihren Background?«
    »Nein. Aber ich habe mir die Personalunterlagen von allen angeschaut, die auf der Pinta mitfahren.«
    Nai legte ihm den Arm um die Taille. »Sag mir was über Nai Buatong Watanabe., sagte sie.
    »Thailändische Lehrerin, perfekt in Englisch und Französisch ... IE entspricht 2.48 ... SC von 91 ...«
    Sie unterbrach ihn mit einem Kuss. »Du hast den wichtigsten Punkt ausgelassen!.
    »Und der wäre?«
    Sie küsste ihn noch einmal. »Hingebungsvolle junge Frau des Kenji Watanabe, Koloniehistoriker.«

    6
    Fast die ganze Welt saß vor den TV-Schirmen, als die Pinta offiziell vom Stapel gelassen wurde, ehe sie dann — mehrere Stunden später — mit ihren Passagieren und der Ladung zum Mars aufbrechen sollte. Der Zweite Vizepräsident von COG, Repräsentant einer Immobilienfirma in der Schweiz, namens Heinrich Jenzer, war nach GEO-4 zur Schiffstaufe gekommen. Er hielt eine kurze Ansprache, in der er die Fertigstellung der drei großen Raumschiffe ebenso lobend hervorhob wie die >Eröffnung einer neuen Ära der Mars-Kolonisation<. Danach stellte er Mr Ian Macmillan vor, den aus Schottland stammenden Commander der Pinta. Dieser war ein langweiliger Redner — und ganz offensichtlich ein typischer ISA-Bürokrat — und las einen sechsminütigen Schrieb vom Blatt, in dem die fundamentalen Zielsetzungen des Projekts der Welt erneut vorgekaut wurde.
    »Diese drei Raumschiffe«, sagte er zu Beginn, »werden fast zweitausend Mann auf einer hundert Millionen weiten Fahrt zu einem anderen Planeten tragen, nämlich zum Mars, auf dem — diesmal auf Dauer — der Mensch Fuß fassen wird. Der Großteil unserer künftigen Marskolonisten wird in dem zweiten Schiff, der Ninha, befördert werden, das von hier, von GEO-4, in drei Wochen abfliegen wird. Unser Schiff, die Pinta, und das zweite Schiff, die Santa Maria, werden je dreihundert P as sagiere befördern und die vielen Tausend Kilogramm Proviant und Ausrüstung, die für den Aufbau und die Erhaltung der Kolonie nötig sind.«
    Commander Macmillan vermied sorgfältig jeden Hinweis auf die Preisgabe der ersten kolonisatorischen Vorwerke auf dem Mars im letzten Jahrhundert und versuchte sodann, poetisch zu werden. Er verglich die gestartete Expedition mit jener des Christoph Columbus siebenhundertfünfzig Jahre früher. Der von einem Ghostwriter verfasste Text war eigentlich exzellent, aber die monotone, langweilige Art, wie Macmillan ihn herunterlas, machte aus Sätzen, die aus dem Mund eines hervorragenden Redners feurig und begeisternd geklungen hätten, einen trübseligen, lahmen Geschichtskunde-Vortrag.
    Am Schluss charakterisierte er die Kolonisten als Gruppe, zitierte Statistiken über Alters-, Berufs- und Herkunftsstrukturen. »Diese Männer und Frauen stellen also«, fasste Macmillan zusammen, »in nahezu jeder Hinsicht einen Repräsentativquerschnitt der menschlichen Gattung dar. Ich sage nahezu, denn alle in dieser Gruppe besitzen mindestens zwei Eigenschaften, wie man sie bei einer zufälligen, gleich großen Gruppe von Menschen nicht finden würde. Erstens sind die künftigen Bewohner von Lowell Colony extrem intelligent — das durchschnittliche IE liegt über 1.86. Zweitens — und auch das versteht sich eigentlich ohne Frage — müssen sie Wagemut besitzen, denn sonst hätten sie sich nicht darum beworben und sich letztendlich dann verpflichtet, an einer lange dauernden, schwierigen Aufgabe in einer neuen, unbekannten Welt mitzuarbeiten.«
    Als er zu Ende gelesen hatte, reichte jemand Kapitän Macmillan ein Miniaturfläschchen Champagner, und er zerschmetterte es an dem verkleinerten (1:100) Modell der Pinta, das hinter ihm und dem Rest der Honoratioren auf dem Podium zur Schau gestellt war. Noch während die Kolonisten hinausdrängten, um sich an Bord der Pinta zu begeben, eröffneten Macmillan undJenzer die anberaumte Pressekonferenz.
    »Der Kerl issen Schleimscheißer!.
    »Er ist ein eingeschränkt kompetenter Bürokrat.« »Quatsch, er ist ein beschissener Schleimscheißer!«
    Max Puckett und

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