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Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Sturzbach von Monologen. »Ja ... ja ... ich weiß schon . « , sagte sie auf den missbilligenden Blick Eponines hin. »Du hast ja ganz recht ... ich bin high ... aber ich hab es eben gebraucht ... das feine alte Kokomo ... Ein künstlich erzeugtes Selbstwertgefühl ist schließlich immer noch besser, als wenn du dir wie ein Stück Scheiße vorkommen musst!«
    Sie saugte heftig an der Zigarette und blies den Rauch in hastigen Stößen in die Luft. »Das Arschloch hat es diesmal wirklich geschafft, Ep ... das heißt, er hat mich geschafft! Er hat mich fertiggemacht ... Der aufgeblasene Scheißkerl — der glaubt, dass er sich alles erlauben darf ... Ich hab seine Affären immer durchgehen lassen, und manchmal hab ich sogar ein paar von den jüngeren Mädchen mitmachen lassen — ein paar flotte Dreier machten die Sache weniger langweilig ... Aber ich war eben immer ichiban, die Nummer eins, oder hab es mir doch jedenfalls eingebildet .. .
    Kimberly drückte die Zigarette aus und begann die Hände zu ringen. Sie war den Tränen nahe. »Und heute Abend sagt der mir glatt, dass ich umziehe ... Was?, sag ich, was meinst du damit ? — Du ziehst um! — Kein Lächeln, keine Begründung ...
    Pack deine Sachen!, sagt der zu mir. Du kriegst ein neues Apartment drüben am andern Ende von Xanadu .. .
    Aber das ist doch die Hurengegend, sag ich ... Und er lächelte nur so und sagt nichts ... So ist das also, sag ich, ich krieg 'nen Tritt und flieg raus ... und dann brennt mir 'ne Sicherung durch und ich explodiere: Das kannste mit mir nicht machen, sag ich ... und dann versuche ich ihm eine zu kleben ... aber der packt mich an der Hand und scheuert mir eine ganz brutal ins Gesicht ... Du wirst tun, was ich befehle!, sagt er ... Das werd ich nicht, du verdammter Hurenbock ... Und dann greif ich mir 'ne Vase und schmeiß sie nach ihm. Aber ich hab bloß den Tisch getroffen, und da ist sie zerdeppert. Und gleich danach haben zwei von seinen Kerlen mir die Arme auf den Rücken gedreht ... Schafft sie weg!, hat dieser Scheißer von Japsenking gesagt...
    Dann haben sie mich in das neue Apartment gebracht. Sehr hübsch dort. In der Garderobe lag 'ne ganze große Schachtel fertig gerollter Kokomos ... und ich hab mir 'ne ganze Nummer reingezogen und fing an zu fliegen ... He, hab ich mir gesagt, so mies isses ja gar nich ... Wenigstens brauch ich von jetzt an nicht mehr auf die absonderlichen sexuellen Wünsche von Toshio einzugehen ... Also bin ich rüber ins Casino und hab mich amüsiert und war ganz steil drauf und oben, bis ich die gesehen hab ... in aller Öffentlichkeit, wo alle sie sehen konnten ... Und da wurde ich eben wild — ich kreischte und brüllte und fluchte und hab das Weib sogar geschlagen ... dann hat mir jemand eine über den Schädel geknallt ... und ich lag da mitten im Casino auf dem Boden, und Toshio beugte sich über mich ... Wenn du so was je wieder versuchst, hat er gezischt, landest du im Grab neben Marcello Danni!«
    Kimberly ließ das Gesicht in die Hände sinken und fing an zu schluchzen. »Ach, Ep«, sagte sie, »ich komm mir dermaßen hilflos vor. Ich hab niemand, an den ich mich wenden kann. Was soll ich bloß machen?«
    Ehe Eponine etwas antworten konnte, redete Kimberly bereits weiter. »Ja, ich weiß schon, ich weiß ja, ich könnte ja wieder in die Klinik kommen und dort arbeiten. Die suchen immer noch dringend Pflegepersonal, richtige ausgebildete Krankenpfleger — übrigens, wo ist denn dein Lincoln?»
    Eponine lächelte und wies auf den Wandschrank. »Na, du bist mir vielleicht eine ! Prima!. Kimberly lachte. »Halt deinen Roboter schön brav daheim versteckt ... hol ihn raus, damit das Bad saubergemacht wird, das Geschirr gespült, das Essen gekocht wird ... Aber dann — schwuppdiwupp — ab und zurück in die Besenkammer ...« Sie kicherte. »Ihre Schwengel taugen nichts, hast du das gewusst? Ich meine, sie haben zwar einen, na, so was in der Art, und anatomisch durchaus perfekt geformt, aber die kriegen ihn nicht steif. Einmal nachts, wie ich bekifft war und mich einsam fühlte, wollte ich einen von denen dazu überreden, mich zu vögeln, aber der hat überhaupt nicht begriffen, was ich meinte, als ich ihm befahl: Nun stoß schon! ... Genauso stupide wie 'ne ganze Reihe von Kerlen, mit denen ich zu tun hatte.«
    Kimberly sprang auf und schoss im Zimmer her und hin. »Ich weiß eigentlich gar nicht richtig, wieso ich hergekommen bin«, sagte sie schließlich und zündete sich eine neue

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