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Die nächste Begegnung

Die nächste Begegnung

Titel: Die nächste Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Max«, sagte Nai. »Ich weiß nicht, wie wir dir das jemals vergelten können.«
    »Ach, da lass ich mir schon was einfallen«, entgegnete Max.
    Die Frauen kehrten zu ihren Stühlen zurück. Max setzte sich zwischen ihnen auf dem Boden nieder. »übrigens bin ich drüben im zweiten Habitat zufällig Patrick Wakefield begegnet ... Er hat mir aufgetragen, euch alle beide zu grüßen.«
    »Wie geht's ihm denn?«, fragte Eponine.
    »Besch ... beunruhigt, würde ich sagen. Als er eingezogen wurde, hat er sich von Katie beschwatzen lassen und sich zur Army gemeldet — und so was, da bin ich mir sicher, hätte er nie gemacht, wenn Nicole oder Richard mal mit ihm hätten reden können. Und ich glaube, jetzt ist ihm klar, was für einen Bock er da geschossen hat. Er hat zwar nichts darüber gesagt, aber ich hab trotzdem gespürt, wie bedrückt er ist. Nakamura hat ihn an die vorderste Front gestellt ... wegen Nicole.«
    »Ist denn dieser K ri eg nicht endlich zu Ende?«, fragte Eponine.
    »Ich denke, ja«, antwortete Max. »Aber unklar ist, ob der Japsenking will, dass er vorbei ist ... Von den Soldaten hab ich gehört, dass sie nur noch auf minimalen Widerstand stoßen. Hauptsächlich machen sie nur noch >Räumdienst< in dem Braunen Zylinder.«
    Nai beugte sich vor. »Wir haben Gerüchte gehört, dass es in diesem Zylinder noch eine zweite Art von intelligenten Lebewesen gegeben haben soll — vollkommen verschieden von den Avianern.«
    Max lachte. »Wer weiß schon, was man heut glauben soll? Im TV und den Zeitungen sagen sie nur, was Nakamura ihnen vorschreibt, und alle wissen das. Es gibt immer unzählige Gerüchte ... Ich selber bin in dem Modul auf einige sonderbare fremde Pflanzen und Tiere gestoßen, also mich würde nichts überraschen.«
    Nai unterdrückte ein Gähnen. »Ich glaub, ich verdrück mich jetzt besser«, sagte Max und stand auf. »Damit unsre Gastgeberin sich schlafen legen kann.« Er blickte Eponine aus den Augenwinkeln an. »Ist dir vielleicht für den Heimweg ein Begleiter angenehm?«
    »Das hängt davon ab, wer der Begleiter ist«, antwortete Eponine lächelnd.
    Ein paar Minuten später hatten sie Eponines kleine Hütte in einer der Seitengassen von Avalon erreicht. Max zerrieb den Stummel der Zigarette, die sie gemeinsam geraucht hatten, in der Erde. »Und wäre dir jemand vielleicht angenehm .«, meinte er.
    »Ja, Max, natürlich ...« Eponine seufzte. »Und wenn einer, dann wärst ganz bestimmt du derjenige.« Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Aber wenn wir zusammen ins Bett gingen, und wär es nur dies eine Mal, dann würde ich mehr wollen. Und wenn dann, egal wie vorsichtig wir sind, durch irgendein scheußliches Missgeschick deine Tests RV-41-positiv sein würden, ich würde mir das niemals verzeihen können.«
    Sie drückte sich fest an ihn, um ihre Tränen zu verbergen. »Danke. Danke für alles«, sagte sie. »Du bist ein großartiger Mann, Max Puckett ... Vielleicht der einzige, den es in dieser irrsinnigen Welt noch gibt.«
    Eponine befand sich in Paris, im Museum. Inmitten Hunderter Meisterwerke. Ein dicker Schwarm von Touristen wurde durch die Säle gescheucht. Sie verbrachten exakt fünfundvierzig Sekunden vor fünf grandiosen Gemälden von Renoir und Monet. »Halt!«, schrie Eponine in ihrem Traum. »Ihr könnt die Bilder doch unmöglich gesehen haben !«
    Das Pochen an der Tür verjagte ihren Traum. »Wir sind es, Eponine«, hörte sie Ellie sagen, »wenn es noch zu früh ist, versuchen wir es später noch mal, bevor du in die Schule gehst. Aber Robert machte sich Sorgen, dass wir später in der Psychiatrie festsitzen.«
    Eponine griff nach dem Mantel, der über dem einzigen vorhandenen Stuhl hing. »Moment«, rief sie. »Ich komme.«
    Sie öffnete ihren Freunden die Tür. Ellie trug ihre Schwesterntracht und hatte die kleine Nicole in einem behelfsmäßigen Traggestell auf dem Rücken. Zum Schutz gegen die Kälte war der schlafende Säugling gut in Watte verpackt.
    »Dürfen wir reinkommen?«
    »Ja, sicher. Tut mir leid«, sagte Eponine. »Ich hab euch wohl nicht gehört.«
    »Es ist eine unmögliche Zeit, dich so früh zu stören«, sagte Ellie. »Aber in der Klinik ist dermaßen viel zu tun, und wenn wir nicht ganz früh hier rauskommen, könnten wir es nie schaffen.«
    »Wie fühltest du dich in letzter Zeit?«, fragte Dr. Turner ein paar Augenblicke später. Er hielt Eponine einen Scanner entgegen, und auf dem tragbaren Monitor huschten Messdaten über den Schirm.
    »Ein

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