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Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Titel: Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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geklärt.»
    «So ein Quatsch», schnaubte Elisa verächtlich. «Typen wie der lassen doch nichts anbrennen. Nie im Leben. Ob verheiratet oder nicht, der greift sich jede. Nee, er muss das irgendwie anders gemeint haben.»
    Ich fand die Überlegung, dass Typen wie Paul Rosen sich jede Frau außer mir greifen, nicht sonderlich aufmunternd. Allerdings war mir der Gedanke auch schon gekommen. Ich meine, warum nur hat er mich nicht angebaggert? Das passte so gar nicht zu seinem Auftreten. Und zu seinem Blick. Am schlimmsten schien mir jedoch die Vorstellung, dass er sich von mir angeflirtet gefühlt haben könnte. Peinlich, peinlich.
    «Also verheiratet war er nicht, denn er trug keinen Ring», versuchte ich meine Schmach zu lindern, was mir auf diesem Weg allerdings nicht gelang.
    «Auch keine Druckstelle oder ein weißer Abdruck?», wollte Mashavna wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. «Nein, nichts. Der ist definitiv ledig. Von mir aus auch arrogant und drogenabhängig. Aber in jedem Fall ledig.»
    «Aber im Grunde genommen ist das ja auch egal», erklärte Elisa bestimmt. «Du hast deine Medizin und musst den Kerl nie wiedersehen. Soll er sich doch an anderen Frauen vergreifen.»
    Ich konnte mir nicht helfen, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich von ihren Worten nicht sonderlich getröstet.
    «Viel interessanter finde ich stattdessen, dass du offensichtlich Leo heiraten willst», fuhr sie gnadenlos fort. «Ich meine, wir sind doch deine Freundinnen. Wann wolltest du uns davon erzählen?» Elisa nahm die Hände vom Hund und stemmte ihre Arme in die kugeligen Hüften.
    «Na ja», druckste ich herum und war mir in dem Moment selbst noch nicht sicher, wie der Satz zu Ende gehen sollte, «eigentlich gar nicht.»
    Die beiden guckten mich entgeistert an.
    «Ich habe das nämlich erfunden.»
    Betretenes Schweigen. Vermutlich fragten sich meine beiden besten Freundinnen in diesem Moment, ob sie mich je richtig gekannt haben. Oder ob meine fröhliche, unbeschwerte Art nicht vielleicht nur Tarnung dafür war, dass ich eigentlich eine bemitleidenswerte, einsame Frau bin, die auf der Schwelle zum Wahnsinn steht.
    Hastig beeilte ich mich, das Missverständnis aufzuklären: «Ich meine, natürlich werden Leo und ich eines Tages heiraten. Nur haben wir noch nicht darüber gesprochen. Also, so konkret jedenfalls nicht.»
    «Na, dann ist ja gut», seufzte Elisa und sah dabei ehrlich erleichtert aus. «Ich hatte schon befürchtet, du würdest heimlich heiraten, in die Schweiz auswandern und uns mit all dem hier 

» Sie machte eine ausladende Geste durch den Laden mitsamt Café. «

alleinlassen.»
    Bei dem Gedanken, meine Freundinnen und das
Second-Fashion-Café
zu verlassen, wurde ich sofort ganz sentimental. Nein, das war mir kein Mann wert. Auch nicht Leo.
    9  Uhr  49 . Ich glaube, Pluto und Venus haben sich geeinigt. Musste jedenfalls schon eine Stunde nicht mehr an Sex denken, was mich in puncto Entspannung leider trotzdem nicht vorangebracht hat. Habe mir vor Aufregung bereits zwei Fingernägel abgeknabbert, und wenn das so weitergeht, werde ich das Wochenende in Handschuhen verbringen müssen. Ist vielleicht doch besser, ich buche spontan um und nehme den Zug.
    10  Uhr 00. Finde keinen passenden Zug, mit dem ich bis heute Abend ankommen würde. Bin geliefert!
    10  Uhr  21. Es gibt doch einen Zug! Er fährt in einer halben Stunde (kann ich schaffen!) und kommt um 21 Uhr 46 in Genf an. Das würde zumindest für eine halbe, romantische Nacht reichen. Mal sehen, was Leo davon hält.
    10  Uhr  35 . Leo hält offensichtlich nichts davon, denn er hat auf meine SMS nicht geantwortet. Besser, ich rufe mal schnell bei ihm an.
    10  Uhr  40 . Mist, er geht nicht ans Telefon. Habe es dreimal versucht, war aber nur die Mailbox dran (nicht draufgesprochen). Dann war plötzlich kein Empfang mehr, was nur bedeuten kann, dass Pluto auf seiner neuen Umlaufbahn jetzt das Funknetz blockiert.
    Egal wie – ich muss jetzt alleine eine Entscheidung treffen.
    10  Uhr  45 . Fahre mit dem Zug!
    10  Uhr  50 . Fahre nicht mit dem Zug, da Zug in einer Minute abfährt, ich aber noch zu Hause sitze und Koffer noch nicht gepackt ist. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Bin definitiv geliefert, denn nun muss ich den Flieger nehmen. Und dass, obwohl die Medizin nicht wirkt und Pluto sich mit Venus im All ein Strahlengefecht liefert.
    11  Uhr  01 . Elisa meint, das mit den Strahlen sei Schwachsinn und ich solle mich jetzt beeilen.
    11

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