Die naechste Frau
hatte sich an sie geschmiegt, lag auf ihm und boykottierte die Blutzirkulation. Alex versuchte vorsichtig, sich ihr zu entziehen, ohne sie zu wecken. Jackie atmete regelmäßig und ruhig weiter.
Alex fühlte sich in die vorletzte Nacht versetzt, als sie Jackie gerne berührt hätte, die so entspannt in ihrem Bett gelegen hatte. Bereits da hatte sie schon geahnt, dass es mit Jackie ein Erlebnis sein würde. Diese Frau im Bett war schlichtweg der Hammer.
Offen, direkt, lustvoll. Es war so schön mit ihr.
Alex lächelte.
Wie gut, dass sie ihre Prinzipien über Bord geworfen hatte. Was waren das überhaupt für blöde Prinzipien? Sollte ihr deswegen ihre Traumfrau durch die Lappen gehen? Mag sein, dass einiges schief gelaufen war mit ihnen beiden, aber das war Vergangenheit.
Ihre Hand strich spielerisch über Jackies Körper. Sie küsste ihren Hals, küsste das Tattoo hinter ihrem Ohr. Ihre Lippen wanderten über ihre Brust zum Bauch.
Jackie war im Halbschlaf. Ihre Arme schlangen sich um ihren Hals, mehr aus Reflex. Alex konnte ihre rasierte Stelle spüren. Ihr Puls wurde kräftiger, ihre Atmung tiefer. Sie seufzte.
Eben, als Jackie sich unter ihr regte, begann der Wecker zu summen. Sie stöhnte.
„Oh, nein.“
„Guten Morgen, Alex“, hörte sie, als die schönsten blauen Augen der Welt sich verschlafen öffneten.
Sie sagte nicht Schatz, auch nicht Süße. Sie nannte sie bei ihrem Vornamen. Nicht zum ersten Mal. Sie hatte heute Nacht ihren Namen gestöhnt, gerufen, gekeucht. Es hatte sich wie Musik angehört in Alex’ Ohren.
„Ich will nicht mehr ohne dich aufwachen“, sagte Jackie dicht an ihr.
Alex betrachtete sie nachdenklich. Ihre Finger fuhren sanft über die Platzwunde an der Stirn.
Jackie hielt ihre Hand fest.
„Bitte, Alex. Ich möchte mehr von dir. Falls es dich so sehr stört, dass du meine Vorgesetzte bist, dann wechsle ich meinen Job.“
Sie schien es wirklich ernst zu meinen, stellte Alex erfreut fest. Aber auch sie selbst hatte sich Gedanken gemacht. „Dann verliere ich eine sehr gute Wohnbereichsleitung. Abgelehnt“, antwortete sie amüsiert.
Jackie setzte sich abrupt auf. „Könntest du nicht mit mir … Ich meine … könnten wir nicht richtig zusammen sein, wir beide?“
Diese Frage verblüffte Alex. Selbstverständlich wollte sie mit Jackie zusammen sein, sonst wäre sie nicht mit ihr ins Bett gegangen. Was sollte das sonst sein, eine Affäre, eine kurze Bettgeschichte?
Aber sie hörte Jackie weiter zu. Die schien offenbar mit sich zu ringen, bevor sie sagte: „Ich hab noch nie eine Beziehung zu einer Frau gehabt habe, die über ein paar Nächte hinaus ging.“
Alex sah sie mitfühlend an. Sie versuchte, Jackie zu verstehen. Aber sie sagte immer noch nichts, ließ sie weiter reden.
„Du weißt warum, nicht wahr? Ich bin zum ersten Mal mit dir im Bett und du weißt es.“
„Zum zweiten Mal“, warf Alex lächelnd ein, um sofort wieder ernst zu werden, „beim ersten Mal hast du dich im Schlaf gegen jemanden gewehrt. Ich wusste es nach der ersten Nacht.“
Jackie schwieg betroffen.
Alex nahm sie vorsichtig in den Arm, küsste sie, ihre Lippen, ihr Gesicht, die Platzwunde an ihrer Stirn, kämmte mit ihren Fingern sanft durch ihr kurzes Haar.
„Wir reden jetzt nicht darüber, okay? Wir müssen überhaupt nicht darüber reden, wenn du es nicht möchtest. Aber ich wollte mich noch bei dir bedanken.“
„Für was?“
„Für die geilste Nacht überhaupt.“
Jackie sah sie erstaunt an. Zweifelte sie an ihren Worten?
„Ich hatte noch nie so ungezwungenen, so lustvollen Sex wie mit dir. Ich muss nichts tun, was du nicht zulassen kannst.“ Und sie küsste sie lange, bevor sie hinzufügte: „Ich kann mich auch durchaus bis ans Ende meiner Tage von dir vögeln lassen. Es ist absolut geil mit dir.“ Ihre Augen lachten Jackie an. Sie knuffte sie in die Seite. „Ich muss los.“
Sie erhob sich rasch, bevor sie es sich anders überlegen würde und verschwand Richtung Badezimmer. „Wer von uns beiden macht zukünftig morgens den Kaffee?“, fragte sie beim Hinausgehen.
Jackie war perplex. Sie ließ sich ins Bett zurückfallen, starrte hinauf zur Decke, lächelte plötzlich und rief überglücklich: „Du!“
„Okay“, kam es aus dem Bad.
Damit war alles Wichtige gesagt.
Sie würden zusammen bleiben.
Zumindest würden sie es versuchen.
„An was kannst du dich eigentlich noch erinnern?“, fragte Alex, als sie sich bei einer Tasse Kaffee gegenüber saßen.
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