Die naechste Frau
dazu gehören. Und mit Sabine müsste sie sich auch mal unterhalten. Alex entschied, sie das nächste Mal anzusprechen, wenn Sabine wieder einmal im Haus war. Oder sollte sie bei ihr anrufen? Auf ein paar Tage kam es sicher nicht an, um ihr ein paar klärende Worte zukommen zu lassen.
Herr Fischer, der Geschäftsführer, schaute bei ihr vorbei, als sie gerade telefonierte.
„Oh, ich wollte nicht stören. Kann ich Sie später zum Mittagessen abholen?“
Alex nickte ihm nur kurz zu, sie wollte ihr Gespräch nicht unterbrechen. Er verschwand auch gleich wieder. Bildete sie es sich ein, oder roch er heute besonders stark nach Rasierwasser?
Ist der eigentlich verheiratet?
Der Gedanke verflüchtigte sich sofort wieder. Sie war gerade dabei, ihrer Kollegin aus dem Nachbarort zu erklären, dass sie die begehrte Fachkraft nun doch nicht haben konnte.
Die Kollegin zeigte glücklicherweise Verständnis. Mit einem beruhigten Gefühl legte Alex auf.
Es war noch nicht Mittag, als der Geschäftsführer erneut bei ihr klopfte.
„Kommen Sie rein. Ich bin gleich soweit.“
Alex schloss ihr Programm und schaltete den Monitor ab.
Er roch wirklich zu stark nach Rasierwasser. Alex beeilte sich, mit ihm schnell aus ihrem Büro heraus zu kommen, sonst würde sie den Rest des Tages in diesem Geruch ausharren müssen. Rasch schloss sie ab und sie gingen zur Cafeteria hinüber.
Herr Fischer hielt ihr galant die Tür auf, und kurz darauf saßen sie sich an einem Tisch gegenüber. Die Köchin brachte ihnen das Essen persönlich, irgendwie hatte sich das bereits so eingespielt. Alex hatte nie darauf bestanden, aber sie ließ es sich gefallen.
Die Kantine war nur noch zur Hälfte gefüllt. Sie hatten ihren Tisch für sich allein und konnten sich ungestört unterhalten.
„Sie sind mit dem heutigen Tag bereits drei Monate bei uns“, erklärte Herr Fischer bedeutungsschwanger.
„Ach was. Schon?“
„Wie gefällt es Ihnen?“
„Sehr gut. Es war eine meiner besten Entscheidungen, hierher zu wechseln.“
Herr Fischer lächelte breit. „Das freut mich. Das freut mich sehr, dass Sie sich bei uns wohl fühlen. Wissen Sie eigentlich, dass man nur Gutes über Sie hört? Die Bewohner, die Angehörigen und natürlich auch die Mitarbeiter sind sehr von Ihnen angetan.“
„Freut mich. Möchten Sie auch einen Kaffee?“ Alex war schon halb aufgestanden.
„Nein, nein, lassen Sie mich mal“, wehrte Herr Fischer ab und eilte zum Büffet, um zwei Tassen Kaffee zu holen.
„Mit Milch und Zucker?“, fragte er, als er zurückkam.
„Ohne alles.“
Sie fielen auf. Einige der anderen Besucher drehten sich zu ihnen um.
„Ich brauche immer zwei Stückchen Zucker für jede Tasse“, sagte er, als er die Tassen abstellte.
Alex irritierte diese überflüssige Bemerkung. „Wie stehen wir in unserem Haushaltsplan, nächstes Jahr? Sie sind schon dabei, ihn aufzustellen?“, lenkte sie das Thema wieder zum Beruflichen.
„Oh ja, natürlich. Aber Sie wollen sich jetzt sicher nicht über Zahlen unterhalten?“
„Doch, das würde mich interessieren. Wie groß ist mein Budget für Investitionen?“
„Aber Frau Breitenbach! Das kann ich Ihnen so aus dem Stegreif nicht sagen. Da muss ich erst nachsehen.“
„Vielleicht können Sie das in nächster Zeit mal tun. Es wäre eine sehr wichtige Kennzahl für mich.“ Alex sah auf die Uhr. „Oh, ich muss los. Einen schönen Nachmittag noch.“ Sie schenkte ihm ein letztes Lächeln und ging in Richtung Pflegestation davon. Sie wollte bei der Übergabe dabei sein, um zu sehen, ob sie heute ohne ihre Wohnbereichsleitung ausgekommen waren.
Kapitel 30
„Wo bist du, Jackie? Ich such’ dich schon überall. Du warst auch nicht in deiner Wohnung.“ Klaus hörte sich wirklich besorgt an, aber auch vorwurfvoll. „Ritschie hat mir erzählt, dass du hackedicht warst. Weißt du eigentlich, dass ich bereits bei zwei Krankenhäusern angerufen habe, ob man dich vielleicht eingeliefert hat?“
Jackie lächelte in sich hinein, trotz seiner Not.
„Du hättest mir wirklich mal Bescheid sagen können. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“
„Tut mir leid. Ich hab nicht dran gedacht.“
„Wo bist du?“, fragte er wieder.
„In einem wunderschönen, sehr gemütlichen Fachwerkhaus. Hier gibt es eine ganz süße Katze und einen Wahnsinns-Ausblick auf die Sauerländer Berge.“
„Hast du was geraucht?“
Jackie lachte. „Es geht mir so gut wie noch nie, Klaus. Glaub mir.“
„Was ist
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