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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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warten.
    Geschmeidig wie ein wahrer Held bewegte sich Achilleus über den Sand, ließ seinen Gegner nicht einen Moment aus den Augen. Er und der retiarius umkreisten einander, jeder taxierte den anderen, wartete, dass dieser eine Schwäche offenbarte. Achilleus hielt sein langes Schwert zum Schlag erhoben, schützte seine linke Körperseite mit einem großen Schild, das seinen Körper vom Knie bis zur Schulter abdeckte. Caelia war sich seines äußerst wohlproportionierten Körpers bewusst. Bei Venus, wenn seine Hände über ihren Körper wanderten und ihre intimsten Stellen berührten ... seine hungrige Zunge sich in ihren Mund schob und sie zusammen den Höhepunkt der Lust erreichten.
    »Caelia, wir reden mit dir.«
    »Was, was habt ihr gesagt?«
    Sabinas Stimme kam ihr schrill und aufdringlich vor.
    »Hast du etwa mit dem? Macht es da jeder mit jedem bei so einem Gastmahl?«
    »Nein, ich habe nicht ... ist doch egal.«
    In der Arena stürzte der retiarius vor, schleuderte das Netz nach Achilleus, verfehlte ihn knapp, und schneller als man schauen konnte, hatte er es wieder zu sich herangezogen, um es erneut auszuwerfen. Achilleus wich abermals aus, dabei den Dreizack mit dem Schild abwehrend.
    Caelia ballte die Hände zu Fäusten. Wenn ihm nur nichts passierte.
    Mit einem markerschütternden Schrei sprang Achilleus vor, stieß mit dem Schwert nach dem retiarius, der zurückwich – aber nicht schnell genug. Die Schwertspitze verfing sich in den Maschen des Netzes. Es wurde ihm aus der Hand gerissen. Durch die Zuschauer ging ein Raunen. Caelia stieß die angehaltene Luft aus.
    »Was Tribates wohl dazu sagt?«, kicherte Pollia. Geziert hielt sie sich die Hand vor den Mund.
    »Das wird ihm nicht gefallen. Zwei Gladiatoren sind auch zuviel für dich, Caelia. Ich nehme dir diesen ab.«
    »Du bekommst ihn nicht!«
    Belustigtes Kichern war die Antwort auf ihren wütenden Ausbruch. Zu spät bemerkte sie, dass ihre Freundinnen sie nur necken wollten. Pollia und Sabina lachten immer lauter. Die Gladiatoren in der Arena interessierten sie nicht für eine Sesterz. Caelia knallte Sabina den Obstkorb auf die Knie und beugte sich vor, um ja keine Bewegung Achilleus´ zu verpassen.
    Der retiarius griff mit dem Dreizack an, wild und ungestüm. Achilleus musste zurückweichen. Da ... da ... er stolperte, sank auf ein Knie. Die Zuschauer hielten den Atem an. Sie konnte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken. Was mochte Achilleus in diesem Augenblick durch den Kopf gehen – den nahen Tod vor Augen? Er war noch nie in der Arena aufgetreten, die Leute kannten ihn nicht, sie würden ihn niemals begnadigen.
    Achilleus schien sich von solchen Gedanken nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Er schleuderte seinen Schild nach den Beinen des Gegners, sprang wieder auf, riss mit der freien Hand einen Dolch aus seinem Gürtel und drang auf seinen Gegner ein. Der überraschte Mann taumelte zurück. Achilleus verfolgte ihn unerbittlich und stieß mit der Schwertspitze nach ihm.
    Caelia entfuhr ein Seufzer, weil er dem sicher geglaubten Tod noch einmal entkommen schien. Sie merkte erst jetzt, wie fest sie die Hände verkrampft hatte. Regelrecht zwingen musste sie sich, um die Finger gerade zu biegen. Die interessierten Blicke ihrer Freundinnen bohrten sich in ihr Fleisch. Sie sagten aber nichts, derweil sich in der Arena der Dreizack des retiarius’ und Achilleus Schwert ineinander verhakten. Der Netzkämpfer wurde brutal nach vorne gerissen und fand sich unversehens einem Dolch gegenüber. Achilleus schleuderte den Dreizack mit seinem Schwert fort, zwang seinen Gegner vor sich auf die Knie und verwandelte seine drohende Niederlage in einen Sieg.
    Die Zuschauer jubelten. Caelias Herz flog Achilleus entgegen. Sie musste seine Hände auf ihrer Haut fühlen, wenn sich sein gladius zwischen ihre Schenkel drängte.
    Der retiarius lag vor ihm im Sand, den Hals vorgestreckt wie ein um Gnade winselnder Wolf. Achilleus hielt ihm den Dolch an den Hals, den Blick richtete er auf die Loge des Imperators. Er erwartete Domitians Urteil.
    Rings herum hatten die Zuschauer ihre Hände vorgestreckt. Die Daumen zeigten nach oben. Nur ganz vereinzelt sah Caelia einen nach unten zeigenden Daumen. Der Kampf war ausgewogen und taktisch klug angelegt gewesen. So etwas mochten die Zuschauer. Der retiarius hatte sich tapfer geschlagen, auch das fand das Wohlwollen der Zuschauer.
    Sie warf einen Blick auf den Kaiser, von dessen Entscheidung das Leben des Unterlegenen

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