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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Geräusche. Stiefel auf trockenem Laub. » Wer ist da? « , krächzte ich leise und hastete die Anhöhe hinauf.
    Ein Funkgerät knarzte. Kaum zehn Meter von mir entfernt. » Alpha an Bravo, hast du sie? «
    Mist. Wen wollten sie haben? Ich legte einen Zahn zu, nur weg von dem Geräusch.
    » Negativ. Der Wolf ist aus der Schlinge geschlüpft. « Das Knarzen wurde leiser und die Stiefel stapften davon.
    Und jagten meine Freundin.
    So war das nicht ausgemacht.
    Atemlos rannte ich nach Hause, schnappte mir das Telefon und rief die Rusakovas an.
    » Allo? « Max.
    » Ist Cat zu Hause? «
    » Da, Jessie. Grad ist sie gekommen. «
    » Gib sie mir mal. «
    » Ganz schön herrisch « , schnaubte er. » Jetzt weiß ich, was du an ihr magst « , war er vom Hörer entfernt zu vernehmen.
    » Allo, Jessie? «
    » Sie jagen dich. «
    » Da. «
    » Warum hast du mir das nicht gesagt? «
    » Was hätte das genutzt? Sie suchen nach einem Vorwand, einen von uns festzunehmen. «
    » Das könnten sie gar nicht, wenn du einfach hierher kommen würdest – und zwar als du selbst. Max hätte dich herfahren können. «
    » Ich war als ich selbst da. « Cats Akzent wurde stärker. Das Telefon raschelte, wechselte in eine andere Hand.
    Ich stöhnte. » Warum gibst du ihnen Gelegenheit, dich zu schnappen? «
    » Wir sind nun einmal, wer wir sind, Jessie « , dröhnte Max am anderen Ende der Leitung. » Und wenn sich die CIA nicht an unsere Abmachungen hält, dann sollen sie erst mal versuchen, uns zu schnappen. «
    Es klickte in der Leitung, bevor ich die passende Antwort beisammen hatte. Dass sich mir der Magen zusammenzog, bewies, dass mir Alexi als Anführer der Familie Rusakova fehlte. Bei den Vollblut-Rusakovas hatte er wegen seiner Verbindungen zur Russenmafia schon lange einen schweren Stand, aber er war noch immer vernünftiger als Max gewesen. Als die Wölfe Pietr, Cat und Max aber dahinterkamen, dass sie jahrelang an der Nase herumgeführt worden waren und Alexi gar nicht ihr leiblicher Bruder war …
    Da änderte sich alles.
    In dieser Nacht rang ich mit dem Schlaf. Als mir schließlich die Augen doch zufielen, spulte mein Gehirn weiter die brutalen Szenen aus meiner Erinnerung ab. Ich fand mich auf der Wiese im alten Park wieder, in jener Nacht, als Pietr siebzehn wurde.
    Die Nacht, in der er zum Wolf wurde.
    Der Geländewagen raste auf die Lichtung und Blätter und Kugeln spritzten in alle Richtungen.
    Die Angreifer hatten mich liegen lassen. Ich hastete hinter den Wagen und folgte mit blankem Entsetzen dem Kampf, der rings um uns tobte. Officer Kent stürzte verletzt nieder, und der Revolver glitt ihm aus der Hand, als Wanda unter den Wagen kroch und ihn in Sicherheit brachte.
    Die Leute von der Mafia fielen wie in Zeitlupe. Ich hechtete nach der Waffe unter dem Auto, kurz bevor Wanda danach griff, weil ihr die Munition ausging.
    Da legte Grigori, die rechte Hand des Anführers, auf Wanda an, drückte den Abzug. Sie wurde zurückgerissen, mit Blut an der Schulter wie eine aufgehende Rose. Unter Stöhnen hob sie ihre Waffe und erwiderte das Feuer.
    Ein Streifschuss.
    Meine Hand schloss sich im Laub um Kents Waffe, während Grigori wieder anlegte, um Wanda den Rest zu geben.
    Ich schoss.
    Grigoris Augen rollten nach hinten und er fiel. Aus seinem Mund lief Blut, das im Licht des Vollmonds glitzerte, der entrückt am Nachthimmel erstrahlte. Der Mann hustete, kaum mehr als ein nasses Rasseln.
    Dann rührte er sich nicht mehr.
    Der Revolver glitt mir aus der Hand. Ich hatte einen Menschen umgebracht. Wie ich die Geräusche um mich herum nur noch gedämpft wahrnahm, hat sich in meine Albträume eingegraben – als hätte ich Watte in den Ohren. Immer langsamer ertönte das Peng-peng-peng der Schüsse und verebbte zu dumpfen Schlägen wie Axthieben im Wald.
    Alles wurde dunkel und trostlos. Das Geheul der blutüberströmten Werwölfe drang mir durch das Hämmern meines Pulses in den Ohren kaum ins Bewusstsein.
    Ein Mann beschimpfte mich wütend. Ich wirbelte herum und erblickte Nickolai, der seine Waffe auf mich gerichtet hatte.
    Ich verschloss meine Augen vor dem Unausweichlichen und die Welt wurde schwarz um mich. Dann ein Brüllen … ein Schrei … ein Gurgeln … Ich sah hin. Nickolai wankte, ließ die Pistole fallen …
    Und der dumpfe Schlag, mit dem sein Kopf auf dem Boden aufkam, glich dem der gedämpften Schüsse um uns herum. Zwei Schritte von seinem Körper blieb der Kopf liegen.
    Pietr stand in seinem Wolfspelz über der

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