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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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meine Lügen und Entscheidungen waren an dieser Situation schuld, und ich konnte – nun, ich sollte – ihr keinen Vorwurf machen. Tat ich aber. Für so vieles. » Mit Max und mir, das würde nicht gut gehen. « Mein Blick schweifte zu Pietrs Augen, konnte sie jedoch nicht festhalten. » Obwohl er unfassbar sexy ist. «
    Pietr gab nicht preis, ob er zugehört hatte. Er sah mich nicht mehr an. Er sah auf die Uhr.
    Schon wieder.
    » Entschuldige, aber Max ist wirklich ein Hottie. « Sarah hängte sich bei mir ein, seufzte und lehnte sich an mich. » Auch auf dich wartet jemand da draußen, Jessie. Und näher als du denkst. «
    Ich folgte ihrem Blick über den Korridor.
    Da stand Derek, beschienen von der kräftigen Herbstsonne, die das blonde Haar erglühen ließ. Seine Augen lachten mit dem wohlgeformten Mund um die Wette, während er mit seinen Football-Freunden herumalberte. Er musste unsere Blicke gespürt haben, denn er hielt inne, sah mich an und dann weitete sich sein Lächeln zu einem fröhlichen Grinsen.
    » Er sieht einfach super aus « , meinte Sarah und gab mir einen leichten Schubs. Ich biss mir auf die Backe.
    » Aussehen ist nicht alles. «
    Sie seufzte.
    » Du scheinst müde zu sein. «
    » Sehe ich so aus « , fragte sie verwundert und betastete eilends ihr Gesicht. Sie spielte mit den seidigen blonden Locken, die ihr Gesicht so vollkommen einrahmten und gleichzeitig die Narbe am Haaransatz verbargen, die davon zeugte, dass sie beim Unfall fast gestorben wäre.
    Den sie selbst verschuldet hatte.
    » Nein. Nein. Du siehst toll aus. Nur … «
    » Ich schlafe nicht gut zur Zeit « , räumte sie ein und rieb die Stelle, die der Pony verdeckte.
    » Albträume? «
    Sie zog die Augen zu Schlitzen zusammen.
    » Ich bin Weltmeisterin, wenn es um Albträume geht « , erinnerte ich sie. » Ich habe sie und sorge wahrscheinlich auch bei anderen dafür. « Sie lächelte immer noch nicht. » Falls du darüber reden willst … «
    » Nein. « Das kam scharf wie ein Pistolenschuss und sie ließ meinen Arm los.
    » Oh. Okay. «
    » Nein « , sagte sie noch einmal, viel sanfter, und tätschelte dabei meinen Arm. Wieder rieb sie an der Narbe. » Es ist ein Enigma, mit dem ich dich nicht belasten will. Ich bin sicher, dass ich alleine damit fertigwerden kann. «
    Oh ja, dachte ich. Das funktionierte bei mir ja auch so super.
    Amy hatte die Nase voll von dem ganzen Drama, und ganz egal was ich sagte oder tat, sie blieb hart. » Hör mal. Es geht einfach nicht, dass er heimlich mit dir rummacht und dann in aller Öffentlichkeit mit Psycho-Sarah herumstolziert. «
    Fast hätte ich erwidert, dass es mit dem Rummachen vorbei sei – leider vorbei sei –, aber sie fuhr fort: » Da kann er noch so scharf sein. «
    Meine Augenbrauen sprangen förmlich in die Höhe.
    » Na … wenn schon. Ich sage halt, was ich denke. Nettes T-Shirt übrigens.«
    » Waschtag. «
    » Das war nicht ironisch gemeint. Mir gefällt es wirklich. «
    Ich schielte auf die Buchstaben quer über meiner Brust. Lieber nicht wörtlich nehmen. » Oh ja. Annabelle Lee macht jetzt ihre eigenen T-Shirts. «
    » Cool. «
    » Für dich hat sie mir auch eins mitgegeben. «
    Amy blieb wie angewurzelt stehen. » Wirklich? «
    » Wirklich. « Ich kramte in meinem Rucksack. » Sie sagte, Grün würde dir besonders gut stehen. «
    » Das stimmt. « Amys Immer-mal-wieder-Freund Marvin Broderick stand auf einmal neben uns. » Grün, grün, grün sind alle meine … «
    » Ach halt die Klappe « , gab sie zurück und hielt sich das Shirt vor die Brust und strich es über den Rundungen glatt.
    Amy war mir ein Jahr und mindestens eine Körbchengröße voraus. Sie war einmal sitzen geblieben und hatte als Klassenälteste in Sachen Figur einen deutlichen Vorsprung. So erregte sie mehr Aufmerksamkeit, als mit lauter Einsen der Fall gewesen wäre.
    Marvin war Teil dieser Aufmerksamkeit – als Zwölftklässler war er Amys alte Verbindung zu ihrem eigentlichen Jahrgang.
    Das grüne T-Shirt passte perfekt zu Amys großartigem roten Haar. Und quer über ihren Brüsten stand da Nieder mit der Schwerkraft. Sie grinste. » Das ist so cool. Möge es immer so bleiben « , kicherte sie. » Sag Annabelle Lee Danke von mir. Die ist schon was Besonderes, deine Schwester. «
    » Kannst du laut sagen. «
    Aber ihr Grinsen schlug ins Gegenteil um, als sie sah, wie Sarah die Arme um Pietr schlang. » Wir müssen was unternehmen. «
    » Amy – nicht. « Ich fiel ihr in den Arm. » Wenn er mich

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