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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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körperliche Unversehrtheit ist das Eine. Aber dann ist da auch noch dein Herz – vergiss das nicht. Beim ersten Mal kann das leicht passieren. «
    Ich sah sie an. Sah sie wirklich an. Zum ersten Mal machte ich mir Gedanken über Wanda. Was hatte sie eigentlich für eine Geschichte? Man kam ja nicht als CIA -Agent auf die Welt, der sich durch einen Berg alter Akten wühlte, die dem Erzfeind der Ud SSR als Freundschaftsgeste überlassen worden waren.
    » Ich glaube, dass ich ihn liebe, Wanda. «
    » Das ist eine sehr reife Empfindung. «
    » Meine Mutter ist tot. Ich habe erfahren, dass die Welt scheiße … «
    Sie blickte mich tadelnd an.
    » Dass die Welt sehr viel krasser ist, als ich mir je erträumt hätte. Man hat auf mich geschossen und ich habe einen Menschen in Notwehr getötet. Du musst schon entschuldigen, wenn ich mir das Recht herausnehme, meine Gefühle auch wie ein Erwachsener auszudrücken. «
    » Liebe ist eine ziemlich große Sache. «
    » Oh ja. «
    » Und deshalb hat man dich heute auch krank nach Hause geschickt. «
    Darauf brauchte ich nichts zu erwidern.
    » Er geht mit deiner besten Freundin. «
    » Einer meiner besten Freundinnen « , stellte ich klar.
    » Vielleicht ein kleiner Rat von jemandem, der so etwas schon kennt? «
    » Warum nicht? « Ich zuckte mit den Schultern.
    » Geh mit deinem Football-Star aus. Der macht etwas her. Aber – pass vor allem auf dich auf. «
    » Ist es das, was du mit meinem Dad machst? «
    » Ach, Blödsinn, Jessie. « Sie schüttelte den Kopf.
    » Ihn muss man nämlich auch beschützen. « Ich blickte starr durch die Windschutzscheibe auf die Blätter, die über die Straße tanzten. » Genau das scheint mein Job zu sein. Jessie Gillmansen – Beschützerin der Werwölfe und erwachsenen Männer. Keine Spielchen mit den Menschen, die ich liebe, Wanda. «

18
    D r. Jones äugte hinter ihrem Schreibtisch hervor, als ich eintrat. » Miss Gillmansen. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie wiederkommen. «
    Ich hob die Schultern. » Ich habe schon daran gedacht, dass Sie meinen Termin inzwischen anderweitig vergeben haben, aber es war den Versuch wert. «
    » Wirklich? « Ihr Blick ließ mich fast im Boden versinken.
    » Ja. Diese Sachen, die ich beim letzten Mal erzählt habe … «
    Sie verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. » Ja. Über die russische Mafia, die CIA … «
    » Und Werwölfe. «
    Sie konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. » Wer könnte Werwölfe so leicht vergessen! «
    » Diese Sachen, die ich erzählt habe, waren … « Nun zuckte auch mein Mundwinkel.
    » Gelogen « , schloss sie.
    Wenigstens hatte ich es nicht aussprechen müssen.
    » Möchtest du noch einmal von vorn anfangen? « Sie spähte zur Uhr.
    » Ja. «
    » Sollen wir uns darauf konzentrieren, einen Weg zu finden, wie du die Trauer über den Verlust deiner Mutter ausdrücken kannst? «
    Mein Hals schnürte sich zusammen und die Worte brannten sich eine Spur in Richtung meiner Zunge, blieben aber stecken. Wie trockener Staub verstopften sie meinen Mund und auch meine Augen brannten. Aber ich nickte, nahm die Hände aus den Taschen und setzte mich.
    Dad saß draußen im Truck, mit laufendem Motor. Ich hatte mit ihm abgemacht, dass er draußen auf dem Parkplatz wartet, weil ich fürchtete, dass jede weitere seiner Umarmungen vor dem Behandlungszimmer mir endgültig die Rippen brechen würde. Er pfiff vor sich hin.
    » Oh je, Dad. Wanda kommt doch nicht etwa vorbei? «
    » Ganz im Gegenteil. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfte sie längst da sein. «
    » Wie witzig! «
    » Hey, wer sagt denn, dass deine Haftstrafe nicht wenigstens für einen von uns lustig sein kann? «
    » Lustig wär’s, wenn meine Freunde vorbeikommen könnten « , meinte ich eingeschnappt.
    » Morgen « , versprach er und trommelte mit den Fingern aufs Armaturenbrett. Er stieß mit dem Wagen zurück. » Und sprich bloß nicht seinen Namen aus « , meinte er herausfordernd.
    Denkste. » Pietr ist mein Freund. « Dad wusste nicht, dass das gar nicht mehr stimmte.
    Seine Knöchel am Steuer färbten sich weiß, als er den Namen hörte. » Überlass ihn doch Sarah. Ich weiß, dass er sich ein bisschen für dich interessiert hat, aber du wirst über ihn hinwegkommen und andere Dummheiten begehen. Und du behauptest, er hätte dich gar nicht geschlagen … Wie war das? Du bist gestürzt, stimmt’s? «
    Ich nickte. Ich war gestürzt. Als mir ein Grobian von der CIA eins übergebraten hat.
    » Du machst also Dummheiten und

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