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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Treppe ein und stürmte voraus.
    Oben in der Diele lümmelten Partygäste auf den Sitzmöbeln, saßen auf der Treppe zum Obergeschoss oder wiegten sich zur Musik, die von unten heraufdrang. Ich schielte nach oben, aber Max hakte sich an meinem Arm unter und zeigte zum Wohnzimmer.
    » Dort. «
    Nur diese Tür war geschlossen – nicht dass das Max aufgehalten hätte.
    » Was soll das? « Die Tür knackte in den Angeln, als Max hineinstürmte. Ich folgte so dicht dahinter, dass ich die Hitzewellen spürte, die er abgab.
    Marvin wirbelte zu uns herum. Er hielt Amys Handgelenk so fest, dass seine Finger weiß wie Schnee waren und sein Gesichtsausdruck ähnlich eisig.
    Amy stierte auf einen Punkt im Eichenparkett.
    » Alles in Ordnung, Amy? «
    » Ja, schon. «
    Marvin schüttelte sie. » Schau ihn nicht an. «
    » Lass die Finger von ihr « , drohte Max in einer Lautstärke, die keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit zuließ.
    » Los, wir gehen, Baby « , befahl Marvin und schüttelte sie noch einmal.
    » Nein, Marvin « , sagte ich und trat vor, eine Hand an Max’ Rücken gelegt. Die Berührung ließ die Nerven meiner Fingerspitzen brennen. » Wenn du meine Geburtstagsparty verlassen willst, nur zu. Ich werde dafür sorgen, dass sie mit mir zusammen nach Hause gebracht wird. « Ich fand, das hatte ich in Anbetracht meines rasenden Pulsschlags vergleichsweise ruhig über die Lippen gebracht.
    » Lass sie los « , meinte Max in einem Ton, den ein Unbeteiligter auch für einen freundlichen Vorschlag hätte halten können.
    Marvin ließ Amys Arm los, und sie zog ihren Ärmel über die Stelle, die bereits dunkelrot anlief.
    Mit Entsetzen begriff ich, dass ihr diese Bewegung sehr geläufig war. Offenbar war ich nicht die Einzige, die nicht die Wahrheit erzählte.
    Marvin zischte durch die Zähne: » Gehen wir, Liebes. «
    Sie ließ einen kurzen Blick haarscharf an Max vorbeiflattern und heftete ihre Augen wieder auf den Boden. Dann machte sie eine Schritt nach vorn. Gehorsam.
    Max wandte den Kopf ab und seine Hitze ließ nach.
    Marvin grinste. Triumphierend.
    » Du musst aber noch bleiben, Amy « , meinte ich hastig.
    Sie sah Marvin an, der die Kiefer so fest aufeinanderbiss, dass am Haaransatz die Adern hervortraten. » Stell mich nicht vor die Wahl « , flehte sie.
    Ich wollte sie umarmen, aber sie zuckte gleich zusammen. Schreckte vor mir zurück. Nun biss ich die Zähne zusammen und trat zwischen sie und Marvin. » Du musst wirklich noch bleiben. «
    In ihren Augen begann es zu glänzen und ihre Unterlippe bebte.
    » Komm schon, Süße « , fauchte Marvin. » Du willst doch nicht, dass ich sauer werde. «
    Amy erschauerte
    Max reckte sich in die Höhe und hob das Kinn. » Soll das eine Drohung sein? «
    » So was macht Max ziemlich wütend « , erläuterte ich und sah Amy beruhigend in die Augen.
    » Und das kannst du ja wohl nicht wollen « , erklärte Max. Er verschränkte die Arme und sah Marvin an. Sah auf ihn herunter.
    » Ich drohe doch gar nicht « , ruderte Marvin zurück.
    » Ich sollte jetzt besser gehen « , sagte Amy.
    Max hob eine Braue und presste den Mund zu einer dünnen, geraden Linie zusammen. Deutlicher konnte man ohne Worte nicht Nein sagen.
    » Es sei denn, du brauchst Hilfe beim Aufräumen « , bot sie zaghaft an.
    » Bitte! « , sagte ich.
    Marvin rührte sich hinter mir.
    Max folgte seiner Bewegung.
    » Also schön! « , schnaufte Marvin. » Ruf mich morgen an. « Im Hinausgehen rempelte er Max absichtlich an und rieb sich danach den Arm. Max beachtete ihn nicht weiter, denn er war wie gebannt von Amys ungewohnt zurückhaltendem Benehmen.
    » Ähm … « Stella Martin tauchte in der Tür auf und lüftete eine mit Federn geschmückte Maske, um in den Raum zu blicken. » Max … Willst du nicht tanzen? Was steht ihr hier so rum? Wir wollen’s mal so richtig krachen lassen. « Sie wackelte einladend mit den Hüften und zwinkerte ihm zu, dann ließ sie den Blick in voller Länge an ihm auf- und abgleiten.
    Max lächelte und entspannte sich ein wenig. » Hört sich gut an … «
    Noch ein Mädchen schaute herein. » Ma-ax … « , gurrte sie und klimperte mit den Wimpern. » Komm tanzen. «
    Max stöhnte.
    Ich legte die Hände an die Hüften und sah ihn abschätzig an. Ohne ihn würde es einfacher sein. » Du scheinst deine Kette verloren zu haben. «
    Er schnaubte » Da sind mir lebendige Accessoires lieber. « Stella und das andere Mädchen schlichen herein und schlangen die Arme um ihn. »

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