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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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durchschüttelte.
    Als der Gästestrom einmal kurz abriss, fragte Max: » Ist Pietr in seinem Zimmer? «
    Ich nickte niedergeschlagen.
    » Sei froh « , meinte er nur.
    » Was verheimlicht ihr vor mir? « , hakte ich nach, aber er blickte wie gebannt auf die Stufen vor ihm.
    Bevor ich auf eine Antwort drängen konnte, hatte mich Sarah schon gerufen. Sie stieg zur Veranda hinauf und lächelte.
    » Mensch « , tönte Max. » Ganz schön peinlich … Dieselbe Verkleidung. « Pietrs ausgeliehene DVD hatte offensichtlich in der ganzen Familie Eindruck gemacht. Und Max hatte recht. Vor mir stand zu meiner Überraschung eine sehr viel zierlichere Buttercup, in einem feinen rosafarbenen Kleid mit üppigem Goldlamé aus der Traumsequenz. Das blonde Haar kränzte eine hohe Goldkrone.
    » Wow, wie schön du aussiehst « , sagte ich. Und es war nicht übertrieben. Verglichen mit Sarah war ich Buttercup auf dem Bauernhof deutlich näher als Buttercup im Schloss. Keine Frage, wer hier regierte. Mist. » Pietr ist oben in seinem Zimmer und schmollt « , erklärte ich mit einer Handbewegung. » Vielleicht kannst du ihn ja aufheitern. «
    Sie rauschte an mir vorbei und hob dabei den Saum an, um unbeschadet die Treppe hinaufzukommen.
    Max nahm den Arm von meiner Schulter und sah auf mich herab.
    » Vielleicht bin ich ja zu blöd … « , begann er.
    » Da wird Cat wohl nicht widersprechen. «
    Er kniff kurz die Augen zu. » Aber du willst Pietr doch, oder? Und obwohl du darunter leidest, schiebst du sie in seine Arme als gehörten sie wirklich zusammen. «
    » Sie ist meine Freundin. Und wenn sie ihn glücklich macht « , fuhr ich fort, » soll ich mich den beiden in den Weg stellen? « Max schüttelte den Kopf, lange bevor ich fertig war. » Ich möchte, dass Pietr glücklich ist. Und vielleicht wird er ja woanders glücklich. «
    Wie aufs Stichwort fuhr der Mercedes vor und Derek schlüpfte aus dem Wageninneren, seine enge Lederjeans und die Seidenbluse glänzten im Abendlicht. Er schimmerte wie ein dunkler Engel. Als er näher kam, kribbelte es in meinem Bauch und meine Hände wurden feucht.
    Max legte den Arm um meine Taille, zog mich an sich und das anschwellende Knurren aus seiner Brust ließ auch meine erzittern.
    Derek blieb mit einem Fuß auf der Veranda und einem auf der obersten Stufe stehen. Er ließ ein Lächeln in meine Richtung aufblitzen und streckte die Hand nach mir aus.
    Max schob sich vor mich und hielt mich mit einer Hand fest, als wollte ich gleich zum Mercedes lossprinten. » Verschwinde « , sagte er zu Derek. » Jessie will dich hier nicht sehen. «
    » Das glaube ich nicht « , entgegnete Derek, streckte die Hand aus und erklomm die letzte Stufe.
    » Muss ich dir erst beweisen, dass sie dich nicht braucht? « , meinte Max herausfordernd. Geschmeidig wirbelte Max mich ein Stück von Derek weg, seufzte, als müsse er eine unliebsame Pflicht hinter sich bringen, und neigte mich in seinen Armen nach hinten. Seine Lippen fanden meine und unter seinem gebieterischen Blick öffnete er meinen Mund. Meine Lider flackerten, schlossen sich dann und er drückte mich an seinen muskulösen Körper. Ich war wie benommen und ließ mich von ihm küssen. Virtuos. Für eine laaange Minute. Er ließ mich wieder los und ich starrt ihn atemlos an.
    Innen wurde geklatscht. » Das ist also das Geburtstagsgeschenk « , scherzte jemand.
    Derek zog seine Hand zurück und starrte mich wutentbrannt an – bei Max wagte er das nicht.
    An der Tür war Lärm zu hören und Sarah hüpfte auf die Veranda – ihre Augen nach Max’ Vorstellung noch immer weit aufgerissen. » Dein Geschenk steht auf dem Tisch « , verkündete sie und winkte.
    » Dass du hier bist, ist mein Geschenk « , beteuerte ich.
    » Glaub mir, was in der Schachtel ist, magst du lieber « , beharrte sie. » Pietr kommt nicht raus und du hast die Hände ja schon voll « , bemerkte sie mit einem Blick auf Max. » Ohne Pietr wird’s ohnehin nicht besonders lustig « , fügte sie an und machte ein enttäuschtes Gesicht.
    Derek streckte wieder den Arm aus, diesmal in Richtung Sarah. » Komm, lass uns zusammen irgendwo hingehen. Um der alten Zeiten willen. «
    Sie nahm seine Hand, winkte mir über die Schulter und ging mit Derek zum wartenden Mercedes.
    » Max? Was war denn das eben? « , fragte ich entgeistert.
    » Die absolute Vollkatastrophe? Ich habe eben einen sehr gefährlichen Typen vertrieben, indem ich dich geküsst habe. «
    Ich schnaubte. » Wohl kaum.

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