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Die Namen der Toten

Die Namen der Toten

Titel: Die Namen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Cooper
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gesagt, du arbeitest in einer Art Bibliothek.«
    »In Area 51 gibt es eine Bibliothek.«
    Er musste ihm anscheinend alles einzeln aus der Nase ziehen. »Erzähl mir von dieser Bibliothek.«
    »Sie wurde Ende der 1940er Jahre von Harry Truman angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Briten in der Nähe von Vectis Abbey, einem Kloster auf der Isle of Wight, unterirdische Gewölbe gefunden. Darin entdeckten sie Hunderttausende von Büchern.«
    »Was für Bücher?«
    »Bücher, die aus dem Mittelalter stammen. Sie enthielten Namen, Will, Milliarden – mehr als zweihundert Milliarden Namen.«
    »Wessen Namen?«
    »Die Namen aller Menschen, die jemals gelebt haben.«
    Will schüttelte den Kopf. Das war einfach unvorstellbar. »Tut mir leid, ich kann dir nicht folgen.«
    »Seit Anbeginn der Zeit haben knapp hundert Milliarden Menschen gelebt. In diesen Büchern ist jede Geburt und jeder Todesfall seit dem achten Jahrhundert aufgeführt. Es ist eine Chronik über zwölf Jahrhunderte menschlichen Lebens und Sterbens auf Erden.«
    »Das ist doch Blödsinn. Wie soll denn so etwas funktioniert haben?«, fragte Will ärgerlich. War dieser Typ etwa doch ein Psychopath?
    »Wut ist die übliche Reaktion. Die meisten Menschen werden wütend, wenn man ihnen von der Bibliothek erzählt, weil sie alles in Frage stellt, was wir zu wissen glauben. Und ehrlich gesagt, Will, hat niemand eine Ahnung, warum und wie sie das gemacht haben. Inzwischen hat man schon zweiundsechzig Jahre lang versucht, es herauszufinden, und ist keinen einzigen Schritt weitergekommen. Es wurden Hunderte von Mönchen gleichzeitig gebraucht, wenn es überhaupt Mönche waren, die über fünfhundert Jahre hinweg diese Namen aufgeschrieben haben, einen für jede Geburt, einen für jeden Todesfall. Sie sind alle nach dem Datum aufgelistet, die früheren nach dem Julianischen, die späteren nach dem Gregorianischen Kalender. Jeder Name ist in der Muttersprache des betreffenden Menschen geschrieben, mit einer schlichten Anmerkung auf Latein – Geburt oder Tod. Das ist alles. Kein Kommentar, keine Erklärung. Wie sie das gemacht haben? Gläubige Menschen sagen, sie hätten es von Gott erfahren. Vielleicht waren sie auch Hellseher und konnten die Zukunft voraussagen. Vielleicht waren es sogar Außerirdische. Glaub mir, niemand hat auch nur die geringste Ahnung! Wir wissen lediglich, dass es eine gewaltige Aufgabe war. Das muss man sich mal vorstellen. Im Lauf der Jahrhunderte wurden es immer mehr Namen. Allein am heutigen Tag, dem 1. August 2009, werden 350000 Menschen geboren, und 150000 werden sterben. Jeder Name wurde mit Federkiel und Tinte geschrieben. Dann kommen die Namen von morgen, von übermorgen und überübermorgen. Über 1200 Jahre! Sie müssen die reinsten Roboter gewesen sein.«
    »Dir ist doch klar, dass ich das nicht glauben kann«, sagte Will leise.
    »Wenn du mir einen Tag Zeit lässt, kann ich es beweisen. Ich lege dir eine Liste von allen Leuten vor, die morgen in Los Angeles sterben werden. Beziehungsweise in New York oder Miami. Oder sonst wo.«
    »Ich habe aber keinen Tag Zeit.« Will stand auf und lief gereizt auf und ab. »Ich kann es nicht einmal fassen, dass ich dir auch nur eine Minute lang zugehört habe.« Er fluchte vor sich hin und knurrte dann unwillig: »Geh online und such im News Herald von Panama City, Florida, die Nachrufe von heute raus. Und dann siehst du nach, ob du sie auf deiner gottverdammten Liste hast.«
    »Was ist mit der Lokalzeitung vor der Tür? Wäre das nicht einfacher?«
    »Vielleicht hast du da aber schon reingeschaut!«
    »Du glaubst also, ich erzähle dir hier irgendeinen erfundenen Schwachsinn?«
    »Könnte ja sein.«
    Mark wirkte besorgt. »Ich kann nicht online gehen.«
    »Okay, es ist also doch Blödsinn«, rief Will. »Ich wusste ja, dass es irgendein kranker Blödsinn ist.«
    »Wenn ich mich mit meinem Computer ins Netz einlogge, haben sie uns in ein paar Minuten geortet. Das mache ich nicht.«
    Will sah sich wütend im Zimmer um und entdeckte eine PC-Tastatur im Fernsehschrank. »Was ist das?«, fragte er.
    Mark begann zu lächeln. »Der Internetzugang des Hotels. Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Und, kannst du’s damit machen?«
    »Ich bin Computerspezialist. Ich glaube, das kriege ich hin.«
    »Ich dachte, du bist Bibliothekar.«
    Mark ging nicht darauf ein. Innerhalb einer Minute hatte er die Website der Zeitung auf dem Fernsehbildschirm.
    »Die Zeitung deines Geburtsorts, stimmt’s?«
    »Das

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