Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
Vom Netzwerk:
auf eine Blondine, die in der Ecke der Bank schlief.
    »Okay. Du weißt, es …«
    »Ja, geht in Ordnung. Und ich bin auch nicht besoffen. Ich trinke nichts. Frag mich einfach.«
    »Also gut. – Hat der Berger je was mit der Stein gehabt?«
    »Kann ich dir nicht sicher sagen. Ich weiß nur … ich kann mich da an eine Premiere erinnern, bei der die beiden waren, gar nicht lange her, und die Maria war nicht mit, weil sie krank war oder so, also da habe ich mir gedacht, wenn die jetzt nicht miteinander flirten, so, wie sich die angeschaut haben, und so, wie die miteinander getanzt haben, ich meine, wir sind alle keine Kinder von Traurigkeit, und wir führen uns alle auf, also ich nicht, ich bin nicht der Typ dazu, aber die anderen, man tanzt halt auf Tischen, und auch erotisch, ist halt ein Spiel, aber so, wie die sich angeschaut haben, haben die an was anderes gedacht als nur an die Gaudi. Aber da waren der Michael und die Maria noch nicht verheiratet. Werfe der den ersten Stein, der frei von Sünde ist.«
    »Also du meinst, da hätte sich vielleicht danach noch was abgespielt?«
    »Wie gesagt, keine Ahnung. Aber Stony war eine … de mortui nihil nisi bene … aber sie war eine, die nichts hat anbrennen lassen. Männer waren für sie Sport.«
    »Du bist der Erste, der sie nicht … anbetet. Der normal über sie redet.«
    »Liegt vielleicht daran, dass ich schwul bin. Oh, these men, these men! – Wobei ich hinzufügen möchte, dass ich das nicht im Geringsten verurteile. An sich. Nur, ich glaube, wirkliche Schranken, zum Beispiel Freundschaft, hat sie nicht gekannt. Aber vielleicht urteile ich da auch falsch über sie. Gehört … ich meine, was Schlechtes … habe ich nie was über sie. Sie war … ein weiblicher Gentleman. Sie hat genossen und geschwiegen. Ist angenehm. Kein Wunder, dass ihr alle zugegangen sind.«
    »Glaubst du, die Guthaus hat das gewusst von den beiden?«
    »Kann ich mir nicht denken. Von der Stony hat sie sicher nichts erfahren … wenn da wirklich was war. Und der Michi wird sich gehütet haben.«
    Maria zog nachdenklich an ihrer Zigarette. Der Kellner brachte den Kaffee. Zuckern. Umrühren.
    »So, wie der Berger bei der Befragung war, könnt ich mir schon vorstellen, dass da was war. – Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stein nicht umgekommen ist vor lauter schlechtem Gewissen. Wenn ich mit dem Freund meiner besten Freundin geschlafen hätte, würde mir das keine Ruhe lassen.«
    Schlief Elsa eigentlich?
    »Beste Freundinnen! Glaub das nicht. Das war nur für die Öffentlichkeit. Die haben so eine eigenartige Beziehung gehabt. Konnten nicht ohne einander, aber auch nicht wirklich miteinander. Auf der Bühne war die Spannung gut. Diese Gegensätzlichkeit. Stony war …«
    »Der Schmetterling.«
    »Richtig. Und Maria die Rose. Die eine frei und nicht zu fassen, die andere bewegungsunfähig und dornig. Und beide begehrenswert. War ein gutes Konzept.«
    Schorsch sah sinnierend in ein von ihm produziertes Rauchkringel.
    »Hure und Nonne. Eigentlich genial und platt gleichermaßen. Ich hab nur nie verstanden, warum sie sich die jeweils falschen Namen gegeben haben. Hab sie auch danach gefragt, aber sie haben nur gelächelt. Wahrscheinlich internes Spiel.«
    »Das heißt, sie waren gar nicht wie Schwestern?«
    »Nein … oder … wie ist schon Geschwisterliebe? Nein, wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gedacht, sie sind Schwestern … also lesbisch. Waren sie aber beide nicht. Wie du auch weißt.«
    »Na, die Stein hat sich aber schon öfters eine Frau gegönnt.«
    »Das kann ich mir wiederum vorstellen. Aber die Maria, die nicht. Die wäre lieber vorher in ihrem eigenen Saft ersoffen, bevor sie sich mit einer Frau eingelassen hätte. Was hab ich mit ihr gestritten! Immer wollte sie mich bekehren. Jesus, wie hat mich das genervt! Nein, eigentlich gelangweilt. Naja, sie stammt halt aus einem katholischen Misthaufen. Blödsinn. Evangelisch. Der Vater war so ein Prediger. Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. – Ist eh erstaunlich, dass so eine verklemmte Landpomeranze so intelligentes Kabarett machen kann.«
    »Wer war eigentlich hauptsächlich für die Texte verantwortlich? Haben die beiden gemeinsam geschrieben?«
    »Kann ich nicht sagen, angegeben war es jedenfalls so. Ich weiß nur, dass die Maria … aber das wirst du selbst bemerkt … nein, kannst du ja nicht mehr haben … also ich weiß nur, dass die Maria oft eifersüchtig auf die Stony

Weitere Kostenlose Bücher