Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Naber
Vom Netzwerk:
haben. Wissen Sie, wie wir uns kennen gelernt haben, auf dem Ärzteball, da haben die Helga und ich gar nicht aufgehört …«
    »Mein Schatz, ich glaube, diese Dame muss zu ihrem Mittagessen.«
    Maria sah Phillip mit gespieltem Gekränktsein an und schluckte groß eine Entgegnung hinunter. In diesem Augenblick läutete das Handy von Phillip.
    »Roth?!«
    Phillip bekam runde Augen. Offensichtliche Panik. Blick zu Maria, zur Nachbarin, alles im Bruchteil einer Sekunde.
    »Oh, Herr Mo … scher!«
    Gerade noch rechtzeitig drehte er sich weg, lächelte unsicher Maria und die Nachbarin an und setzte sich blitzschnell ins Auto.
    »Hat Ihr Mann eben ›Moser‹ gesagt?«
    »Nein, Moscher. Moscher. Ein Kunde. Mein Mann ist nämlich … Vertreter. Vertreter für … Beschneidungswerkzeug.«
    »A ja, Beschneidungswerkzeug.«
    »Ja. Beschneidungswerkzeug.«
    Maria verfluchte sich. Etwas Blöderes konnte ihr wohl kaum mehr einfallen. Und jetzt wollte die Nachbarin sie offensichtlich in ein Gespräch verwickeln, sie war misstrauisch geworden. Und im Auto saß Phillip mit dem Moser.
    »So, so.«
    »Ja, wenn Sie einmal etwas brauchen, dann sagen Sie doch einfach dem Patrick Bescheid. Der wird uns dann Bescheid sagen.«
    »Ich habe keinen Sohn, und außerdem ist er nicht …«
    »Na, umso besser, da ersparen Sie sich viel Geld.«
    Phillip blieb neben ihr stehen. Maria sprang ins Auto. Tür zu. Abfahrt. Sie brauchte keinen Kurs für Emotionen, sie brauchte einen Kurs: Wie lüge ich, ohne dass es der größte Idiot sofort bemerkt.

    Maria tippte die Nummer, die Phillip auf ein Taschentuch gekritzelt hatte, ein und stellte die Verbindung her.
    »Moscher! So was Blödes. Und mir ist auch nichts Gescheiteres eingefallen, als aus dir einen Vertreter für Beschneidungswerkzeuge zu machen. Gott sei Dank hat er angerufen, denn die erzählt ihm das am Montag als Erstes. Brühwarm.«
    Endlich kam das Freizeichen.
    »He, ich hab auch nicht wirklich damit gerechnet, dass der Moser so schnell anruft. Anscheinend ist er wirklich …«
    »Herr Moser? Herr Patrick Moser? – Ja, mein Name ist Maria Kouba, Kommissariat Berggasse.«
    Maria lauschte längere Zeit. Mit einem zunehmend zufriedenen Grinsen.
    »Also, Sie verkehren regelmäßig im ›Big Dream‹?«
    Wieder lauschte sie. Angespannt. Maria zog immer mehr die Stirn kraus.
    »Herr Moser, ich verstehe Sie nicht … die Verbindung … nein, wir sind nicht von der Sitte. – Was? – Nein, meinetwegen muss es Ihre Frau auch nicht erfahren. – Nein, wir sind vom Morddezernat. – Herr Moser? Sind Sie noch da? – Was ist mit Ihrer Frau?«
    Sie lauschte und wandte sich dann an Phillip.
    »Anscheinend ist seine Frau gerade reingeplatzt. Na, die wird ihm einen Tango machen, wenn sie draufkommt … Herr Moser? – Ja, nur verstehe ich Sie sehr schlecht … überhaupt nicht … Herr Moser? – Er hat aufgelegt.«
    Phillip bog auf einen Feldweg ein und blieb stehen.
    »Hast du einen Empfang?«
    »Ja, bei mir ist alles bestens.«
    »Na, dann würd ich vorschlagen, dass wir da warten. Der wird sich sicher gleich wieder rühren.«
    Phillip stieg aus und schlenderte hinter den nächsten Busch, offensichtlich, um sich zu erleichtern. Am liebsten wollte Maria ganz lang und ganz laut auf die Hupe drücken, damit es danebenging. Männer stellten sich immer mit so einer – so einer selbstverständlichen Frechheit überall hin und pinkelten ganz einfach. Das konnte Maria absolut nicht leiden. Und dann griffen sie auch wieder alles mit den ungewaschenen Händen an. Und wenn einmal eine Frau nicht mehr anders konnte und sich hinter den Busch setzte, dann gab es eine Aufregung. Sofort kehrte sich das Ganze dann ins Sexuelle um, und der Mann, so sehr er auch Gentleman war, konnte sich nicht beherrschen und starrte auf den Hintern der Frau. Auf ihren Hintern. Da hatte sich bei Karl sogar noch etwas geregt, als der Ofen schon längst aus gewesen war. Maria hasste Männer, die in den Busch pinkeln gingen. Und da kam er auch schon zurück – und hatte noch nicht einmal das Hosentürl komplett geschlossen. Aber das schien ihm nicht einmal aufzufallen. Was würde er sagen, wenn sie mit erhobenem Rock zum Auto zurückkam? Wahrscheinlich: War’s nett?
    »War’s nett? Sie hätten ruhig noch weiter offen lassen können, damit ich auch was davon habe.«
    Phillip starrte sie erschrocken an. Ertappt. Na, immerhin etwas. Und er sah sich um und hielt plötzlich die Hände von sich weg, als suchte er ein

Weitere Kostenlose Bücher