Die Namensvetterin: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)
sehr ähnlich sieht. Und weil sie jung genug war … und ist, um mir Kinder zu schenken.«
»Wie lange sind Sie denn erst verheiratet … ich meine, wie lange kannten Sie denn Frau Stein?«
»Ich habe beide etwa vor vier Jahren kennen gelernt. Da war ich Witwer. Meine erste Frau ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Mit ihr war ich sehr glücklich.«
»Und warum haben Sie die Stein nie gebeten, Ihre Frau zu werden?«
»Sie hat mich nicht geliebt … naja, schon irgendwie, aber eher als Freund. Und ich glaube, sie mochte es, wenn ich ihr zugesehen habe. Es war schon okay so, wie es war.«
»Gut, Herr Moser. Zu besagtem Mittwochabend. Sie waren also im Club?«
»Ja, allerdings nur bis etwa zehn Uhr.«
»Warum sind Sie schon so zeitig gegangen?«
»Eigentlich hätte Barbara da sein sollen, war sie aber nicht. Und alles andere hat mich nicht interessiert.«
»Wo sind Sie dann hingegangen?«
Moser zögerte – und studierte Maria und Phillip. Eine neue Zigarette war angesagt. Maria musste sich beherrschen, sich nicht auch noch eine anzuzünden. Dieses Kettenrauchen war ansteckend.
»Also wo sind Sie hingegangen?«
»Wenn Sie wissen, dass ich erst Donnerstag früh gefahren bin, wissen Sie wahrscheinlich auch, wann ich nach Hause gekommen bin. Die Frau Holubeck war schon immer eine gute Beobachterin. Sie ist besser als jeder Wachhund.«
Er sah sie an, anscheinend eine Bestätigung erwartend. Aber Maria und Phillip schauten nur freundlich zurück und schwiegen.
»Also, ich bin spazieren gegangen.«
»He, Mann, das wollen Sie uns ernsthaft verklickern?«
»Was ist daran so unglaublich?«
»Herr Moser, es ist unglaublich. Ich habe erst einen Fall in meiner ganzen Karriere erlebt, wo das gestimmt hat. Aber nehmen wir an, es stimmt. Dann haben Sie also kein Alibi?! Und das ist ziemlich blöd. Weil Sie ein Motiv und die Gelegenheit hatten, Frau Stein zu töten.«
»Welches Motiv? Und außerdem weiß ich ja nicht einmal, wo sie wohnt.«
»Woher wissen Sie, dass sie in ihrer Wohnung umgebracht worden ist?«
»Ups, haben wir uns verplaudert?! So viel zu dem einen Punkt, den meine Kollegin angesprochen hat. Und der zweite? Mann, Sie haben es halt nicht mehr ertragen, dass die Stein Sie permanent abgewiesen hat. Da wären Sie nicht der erste Knacker, der das nicht ausgehalten hat.«
Moser starrte zuerst Phillip an, dann Maria. Dann wollte er sich erneut eine Zigarette anzünden, merkte dann aber, dass seine im Aschenbecher vor sich hinglomm. Hektisch dämpfte er sie ab. Dabei fiel ihm die neue aus der Hand, auf den Boden. Hektisch trat er auf sie. Dann wollte er sich eine neue nehmen, doch das Päckchen war leer. Aus seiner Manteltasche nahm er ein neues Päckchen, öffnete es und zündete sich endlich eine Zigarette an, die dann auch brav glühte. Maria und Phillip schauten ihm gnadenlos schweigend bei dieser Aktion zu. Belustigt schenkten sie ihm ein aufmunterndes Lächeln.
»Okay, es nützt ja doch nichts. Ich werde Ihnen alles erzählen, nur … Sie müssen mir versprechen, dass meine Frau nichts davon erfährt.«
»He, ich dachte, die vergnügt sich eh woanders. Wo liegt dann das Problem?«
»Sie will sich scheiden lassen, um abzukassieren. Das wäre der ideale Vorwand. Wobei ich jetzt ohnehin vorsichtiger sein muss. Denn ich weiß nicht, wann sie auf die Idee kommt, einen Detektiv zu engagieren.«
»Und wieso lassen Sie sich nicht von ihr scheiden?«
»Wegen der Kinder natürlich. Aber ich habe bereits einen Detektiv engagiert. Und wenn ich beweisen kann, dass sie die Kinder vernachlässigt, bekomme vielleicht ich sie zugesprochen.«
»Na, schwierige Sache. Die Möpse bekommen immer Recht.«
»Entschuldigen die Herren, aber wollen wir doch zum Thema zurückkommen.«
»Entschuldigen Sie, aber das beschäftigt mich gerade sehr.«
»Herr Moser, wenn Sie unschuldig sind, wird keiner von Ihren Eskapaden erfahren.«
»Okay, ich vertraue Ihnen. Also … die Sache ist so … ich habe gegenüber von Barbara eine Wohnung gemietet … gehabt. Ich habe sie per Monatsende gekündigt.«
»Sie haben was? Wusste Frau Stein davon?«
»Ja.«
Maria suchte fassungslos Phillips Blick. Dem war ebenfalls der Mund offen geblieben.
»Ich sehe, das erstaunt Sie etwas. Ich habe ja schon erwähnt, dass Barbara es mochte, wenn ich ihr zugesehen habe. Und das habe ich eben auch außerhalb des Clubs gemacht. Sie hat extra immer die Vorhänge offen gelassen.«
»Und Sie haben sich dann einen
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