Die Nanny und der Traummann
besorgter Miene musterte. „Ich hoffe, dass das Freudentränen sind, mit denen du da kämpfst“, sagte er. „Oder glaubst du, dass ich so ein schlechter Vater werde und du Angst um die Mädchen haben musst?“
Weder, noch. Es waren Tränen der Erleichterung. „Mir ist gerade klar geworden, was für ein Glück die Zwillinge haben, dass du für sie da bist.“ Sie streckte den Arm aus und nahm Coops Hand. „Und wie stolz Ash auf dich wäre. Und wie dankbar.“
„Komm her.“ Er zog sie von der Liege hoch auf seinen Schoß. Sierra ließ ihn widerstandslos gewähren und kuschelte sich an seine warme, breite Brust. Coop umarmte sie so fest, dass sie kaum mehr Laut bekam. Sie konnte sein Gesicht zwar nicht sehen, aber der Klang seiner Stimme verriet, dass diesmal er mit den Tränen kämpfte. „Danke, Sierra. Du hast keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, das zu hören. Und dann auch noch aus deinem Mund.“
Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge und atmete tief den Duft seiner Haut ein. Warum nur musste Coop so … perfekt sein?
„Du weißt, dass die Mädchen eine Mutter brauchen“, fuhr er fort und strich ihr dabei sanft übers Haar. „Jemanden, der sie genauso sehr liebt wie ich. Wir könnten eine richtige Familie sein.“
„Aber du kennst mich doch kaum.“
„Ich bin noch nie so glücklich gewesen wie in der Zeit, seit du Teil meines Lebens geworden bist. Und ich weiß, dass die Zwillinge dich jetzt schon über alles lieben.“ Er ließ die Hand in ihren Nacken gleiten. „Und ich weiß, dass du mich verrückt machst, und dass ich dich mehr begehre als irgendeine Frau zuvor.“
Sagte er das nur, weil sie so gut in seine Pläne passte? Und spielte das überhaupt eine Rolle? Sie könnten eine Familie sein! Und genau das brauchten die Zwillinge mehr als irgendetwas sonst. „Und was, wenn es nicht funktioniert?“
Er hob ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Findest du nicht, dass es zumindest einen Versuch wert ist?“
Ja. Das war es. Zumindest um der Mädchen willen.
Sie drehte sich um, sodass sie rittlings auf Coops Schoß saß. Dann umschloss sie sein Gesicht mit den Händen und küsste ihn. In noch einem Punkt hatte er recht gehabt: Was sich so gut anfühlte, konnte einfach nicht falsch sein.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals, vergrub ihre Finger in seinem weichen Haar. Coops Nähe ließ schlagartig allen Kummer, alle Sorgen von ihr abfallen und füllte die Leere, die sich nach diesem langen, anstrengenden und traurigen Tag in ihrem Herzen ausgebreitet hatte. Wenn sie ehrlich war, war auch sie nie in ihrem Leben so glücklich gewesen wie in ihrer Zeit mit Coop und den Zwillingen. Und das musste doch etwas bedeuten, oder nicht?
Sie hatte sich solche Mühe gegeben, sich nicht in ihn zu verlieben. Doch sie war gescheitert. War das nicht ein deutliches Zeichen, dass es so sein sollte? Dass sie es einfach zulassen sollte? Mal ganz abgesehen davon, dass es einfach unmöglich war, Nein zu sagen zu einem Mann, der so küsste wie Coop. Mit seinen weichen Lippen und seiner Zunge trieb er Sierra immer weiter in ihr Begehren, bis sie sich auf seinem Schoß wand. Sie wollte mehr, wollte ihn ganz spüren!
Doch Coop schien vollauf zufrieden damit zu sein, sie nur zu küssen und ihr Haar und ihre Wangen zu streicheln. Als sie versuchte, die Dinge voranzutreiben, indem sie ihre Hände unter sein Hemd schob, hielt er sie auf, indem er sie sanft an den Unterarmen packte.
Was war nur los mit ihm? Genau das hier hatte er doch unbedingt gewollt! Bekam er jetzt kalte Füße? Oder war ihm klar geworden, dass er Sierra doch nicht so sehr begehrte, wie er gedacht hatte? Andererseits war aber nicht zu übersehen, wie erregt er war.
Sierra unterbrach ihren Kuss. „Sag mal, stimmt etwas nicht?“
Er sah verwirrt zu ihr auf. „Was sollte denn nicht stimmen?“
„Ach, komm schon, Coop, du weißt ja sicher, wie das funktioniert. Das ist ja nicht dein erstes Mal, oder?“
Er hob eine Braue. „Ich hoffe sehr für dich, dass das eine rhetorische Frage war.“
„Aber du machst gar nichts“, klagte Sierra.
„Natürlich mache ich was. Ich küsse dich.“ Er warf ihr sein hinreißend schiefes Lächeln zu. „Und nur damit du’s weißt: Es macht mir wahnsinnig Spaß. Hast du etwas dagegen, es langsam angehen zu lassen? Mir ist es nämlich wichtig, dass du das hier auch wirklich willst.“
Sie konnte ihm ja wohl kaum einen Vorwurf daraus machen, dass er sich rücksichtsvoll und aufmerksam
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