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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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weiß«, stieß Herzer hervor. Er ging zur Tür, sah hinaus
und duckte sich gleich wieder, als sich ein schwarzer Pfeil in den Türrahmen bohrte. »Scheiße!«
    Er knallte die Tür zu, packte das Bett und zog es vor die Tür, um sie so zu blockieren. Dann sah er sich um.
    »Meredith«, stieß Megan hervor. »Mirta, Ashly.«
    »Bogenschützen in Schwarz im Korridor«, erwiderte Herzer. »Beide Wachen tot, aber der Skorpion auch. Ich glaube allerdings nicht, dass die Bogenschützen auf unserer Seite stehen.«
    Aus dem übernächsten Zimmer waren krachende Laute zu hören, und Herzer schüttelte den Kopf.
    »Meredith?«, fragte er.
    »Ja.«
    Er ging an die Wand, warf einen prüfenden Blick auf den Verputz und rammte dann sein Schwert hinein, riss es nach unten. Der Verputz platzte auf, und Herzer arbeitete weiter, bis er ein genügend großes Loch aus der Wand geschnitten hatte. Zum Glück standen die Stützbalken weit genug voneinander entfernt, sodass er sich zwischen ihnen durchzwängen konnte. Er trat mit dem Fuß gegen den Verputz auf der anderen Seite, bekam ein kleines Loch, rammte dann mit der Schulter dagegen und platzte schließlich in einer Wolke von Staub auf die andere Seite.
    Der Skorpion im Raum hatte mit einer Matratze in der Ecke zu tun, an der er bisher nicht hatte vorbeikommen können. Die Matratze war zerfetzt und aufgerissen und füllte den ganzen Raum mit Federn, hatte aber immer noch genügend Masse, um den Skorpion abzuhalten. Sein Stachel stieß immer wieder in die Masse, hatte aber bis jetzt offenbar sein Ziel noch nicht gefunden.
    Als nun Herzer durch die Wand brach, drehte sich die Bestie um und fuchtelte drohend mit ihren Klauen und dem Stachel. Herzer war sich nicht sicher, ob das Ding intelligent war oder nicht. Entweder verteidigte es seine Beute oder erkannte
Herzer als Bedrohung, jedenfalls rückte es jetzt mit drohend ausgestrecktem Stachel ihm zu Leibe.
    Herzer war sich nicht sicher, welche Taktik hier angebracht war. Wenn er nach einer Klaue schlug, würde das Ding ihn mit dem Stachel erwischen, ehe er sich zurückziehen konnte. Er hätte lieber zuerst den Stachel erledigt, aber bis er den erreichte, würde ihn bereits eine der Klauen gepackt haben. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er immer noch nackt war, und der Gedanke schoss ihm siedend heiß durch den Kopf, eine der Klauen könnte sein Glied erwischen.
    Er schlug einen Bogen um das Ding, hielt sich weit genug von den Wänden entfernt, um dort nicht eingezwängt zu werden, und rechnete damit, dass jeden Augenblick jemand gegen die Tür hämmern würde.
    Das Ding klappte seine Klauen auf und zu, während es ihn vorsichtig umkreiste, und das war Herzers Chance. Er stieß mit der Schwertspitze zu und rammte sie der Bestie in das linke Klauengelenk, als er aber das Schwert zur Seite drehen wollte, bewegte es sich kaum; er hatte nicht bedacht, dass die Klaue aus Metall bestand.
    Gerade noch rechtzeitig blickte er auf, um zu sehen, wie der Stachel nach vorn zuckte, auf seinen Bauch zu. Er hatte schon früher gesehen, wie Skorpione stachen, und wusste, dass sie blitzschnell waren. Vielleicht lag es daran, dass dieses Ding größer war, jedenfalls war der Stich zwar schnell, aber nicht so blitzschnell wie bei einem normal großen Vertreter seiner Art.
    Herzer riss verzweifelt seine Prothese hoch und konnte den Stachel erwischen, was wohl mehr seinem Glück als seiner Geschicklichkeit zuzuschreiben war. In einer einzigen fließenden Bewegung drehte er sich herum, zog das Schwert aus der Klaue, riss es hoch, um den Giftsack abzuhacken, ließ es aber gleich wieder nach unten sausen, um die linke Klaue abzuschneiden, und stieß es dann mit aller Gewalt nach unten durch die Schädeldecke.

    Diesmal bohrte das Schwert sich nicht in den Boden, und er konnte es ohne Mühe wieder herausziehen, woraufhin der Giftsack zu Boden fiel.
    Er hastete zu der Matratze. »Meredith?«, fragte er besorgt.
    »Wieso brauchst du so lange?«, fragte sie und stieß die Matratze weg. Als sie ihn sah, erstarrte sie in ihrer Bewegung und grinste. »Trägst du deine Keule nur so mit dir rum oder freust du dich einfach, mich zu sehen?«, fragte sie mit kehliger Stimme.
    Herzer klappte den Mund auf und gleich wieder zu und schüttelte den Kopf, als er aus dem Korridor einen Ruf hörte.
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit«, sagte er und hastete zur Tür. Von draußen konnte er nur wirre Rufe hören, also ging er zu dem Loch in der Wand und bedeutete den beiden Frauen,

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