Die Nanokriege 4 - Die Flucht
irgendeine Möglichkeit, um … einen Schalter umzulegen oder so etwas, um auf ein neues Eispack umzuschalten. Das wird uns bei der Ausbildung beschäftigen, aber der Kämpfer wird auf ein neues Eispack umschalten müssen, wenn ein Kampf bevorsteht, oder jedenfalls sobald wie möglich danach. Und wieder zurück, wenn das erste verbraucht ist. Drei oder vier wären gut.«
»Über zwei oder drei sind wir bis jetzt nicht hinausgekommen«, sagte Peterka, griff nach einem Notizblock und machte sich eine Notiz.
»Okay, ihr werdet also auf applizierte Rüstungen bauen?«, fragte Herzer.
»Da wird uns nichts anderes übrig bleiben«, nickte Peterka. »Wir haben uns alle möglichen Lösungen angesehen, Laminat, Schuppen und dergleichen, aber eure Kämpfer haben ja schon ihre Rüstungen. Man wird an den Gelenken einiges austauschen müssen, aber es gibt keinen Grund, sie nicht zu benutzen. Da sind auch … ein paar Probleme, von wegen Expansion und Kontraktion, aber Gliederpanzerung ist genügend flexibel, und der leichte Stahl, aus dem eure Rüstungen bestehen, ist relativ hitzebeständig. Nur in den Schattenbereichen könnte der Stahl … brüchig werden. Das solltet ihr nicht vergessen. Und dann muss man auch auf den Kragenbereich achten. Man könnte vielleicht einen Bronzering anbringen, damit sich das Material nicht zu sehr zusammenzieht. Innen müssen wir auf alle Fälle eine Isolierschicht anbringen, sonst brennt euch der Anzug weg, wenn er sich in der Sonne aufheizt. Habe ich übrigens schon das Thema Strahlung erwähnt? «
»Nein«, meinte Herzer und seufzte tief. »Hast du nicht.«
»Das ist eine Schicht, die ich vergessen habe«, gab Peterka zu. »Die Hautanzüge haben eine Außenschicht aus Xatanium. Das ist sehr dichtes Material, das man im 23. Jahrhundert speziell für Raumanzüge entwickelt hat. Wir haben über die Jahre genügend davon zusammengekratzt, sodass wir über vernünftige Vorräte verfügten, zumindest für eine dünne Schicht. Sehr strahlungsresistent, aber nicht hundertprozentig. Es reicht höchstens für etwa eine Stunde, die ihr euch der Sonne aussetzen dürft. Und wenn ihr näher an der Erde seid, solltet ihr euer Fahrzeug – wenn sich das machen lässt – überhaupt nicht verlassen. Der Van-Allen-Gürtel sorgt
sonst in etwa fünf Minuten dafür, dass ihr Kinder mit zwei Köpfen bekommt.«
»Hab’s kapiert«, sagte Herzer und seufzte wieder einmal.
»Die Typen in den Rüstungen sind da ein bisschen besser dran«, erklärte der Zwerg. »Aber nicht viel.«
»Wie viel Zeit nimmt es in Anspruch, bis wir wenigstens ein Minimum an Ausbildungsanzügen haben?«, wollte Herzer wissen.
»Jahre«, antwortete Peterka. »Falls ich Näherinnen finden kann, denen man vertrauen darf, werden wir den größten Teil deines Teams in ein paar Wochen ausstatten können. Im Augenblick habe ich sechs, alles Zwerge. Die haben zwar Nähmaschinen, aber es gibt eine Grenze für das, was sie leisten können.«
»Ich habe eine sehr gute Näherin«, bot Megan an. »Und sie ist auch vertrauenswürdig; es ist eine meiner Assistentinnen. «
»Also sieben«, nickte Peterka. »Wir werden an sämtlichen Mitgliedern des Teams sorgfältig Maß nehmen müssen. Die Rüstungen müssen angepasst werden, die Helme – wir werden im Großen und Ganzen die des letzten Teams verwenden können, nur die Schließen müssen wir neu machen. Die Eispackungen für die gepanzerten Anzüge werden außen angebracht werden müssen.«
»Megan bekommt eine Rüstung«, erklärte Herzer. »Ratsfrau Travante muss unbedingt geschützt werden; sie bekommt die beste Rüstung, die du in der knappen Zeit beschaffen kannst.«
»Unbedingt. Wir haben da eine Rüstung in der richtigen Größe, die man modifizieren kann. Ich werde meine Leute sofort darauf ansetzen.«
»Okay. In meinen Unterlagen war nichts über den Kampf in der Schwerelosigkeit zu finden. Irgendwelche Ideen?«, fragte Herzer.
»Vermeidet das Kämpfen, wenn es möglich ist«, dozierte Peterka. »Wenn ihr frei schwebt, besonders an der Außenfläche des Schiffs, habt ihr kaum eine Chance. Wenn ihr nahe genug an euren Gegner rankommt, könnt ihr ihn ja vielleicht packen. Und dafür haben wir uns einiges ausgedacht«, fügte er hinzu, zog eines der anderen Tücher weg und legte damit eine Auswahl von Geräten frei. Eines davon sah wie ein recht groß geratener Pickel aus, der Rest wirkte einigermaßen mysteriös.
»Also, das ist ein Stoßstilett«, sagte Peterka und griff nach
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