Die Nanokriege 4 - Die Flucht
wollte Megan wissen.
»Also, die eignen sich verdammt gut dazu, Celines kleine Lieblinge auf Distanz zu halten, nicht wahr?«, meinte Peterka grinsend und deckte den letzten Tisch ab, auf dem eine lange Stange mit komplizierten Gebilden an beiden Enden zu sehen war. Das eine Ende sah wie die Greifzange eines Skorpions aus, auf der anderen war eine Art Winde angebracht.
»Man spreizt die Zange«, sagte Peterka und drückte einen Knopf, worauf die Greifzange aufging. »Dann drückt man sie gegen das Ziel«, fuhr er fort. Er legte sie am Arm der Bronzerüstung an, und die Zange schloss sich sofort. »Und dann kurbeln«, sagte er und drehte an der Kurbel am anderen Ende. Die Backen bewegten sich ganz langsam, aber die Rüstung verformte sich vor ihren Augen. Nach etwa zehn Sekunden hatten die Backen der Zange den Arm fast durchtrennt.
»Wie gesagt«, meinte Peterka und ließ die Waffe auf den Boden fallen, »recht langsam. Aber dafür gründlich.«
14
»Oh, das ist aber gemütlich«, sagte Courtney und sah sich in ihrem Zimmer um. »Und wo wird Mike schlafen? Und die Kinder?«
»Wir werden Betten für die Kinder in eines der Zimmer bringen«, erklärte Leutnant Commer nervös. »Dein Mann wird das Zimmer neben dir haben.«
»Also, dass die Toilette im Haus ist«, meinte Courtney und öffnete die Tür, »das ist wirklich schön …«
»Na, wie gefällt’s dir?«, fragte Herzer und klopfte an die Tür.
»Sind Megans Räume besser ausgestattet?«, fragte Courtney.
»Nee«, erwiderte Herzer mit einem Achselzucken. »Okay, ein wenig besser vielleicht. Ein bisschen mehr Platz, und dann hat sie ihr eigenes Bad mit Dusche und Toilette.«
»Und dafür habt ihr uns hierher geholt?«, fragte Mike mit ungläubiger Miene.
»Ihr seid nicht zur Erholung hier«, warnte Herzer. »Ihr seid hier, damit ihr und eure Kinder geschützt seid.«
»Dann soll ich es mir also hier gut gehen lassen, während Courtney ihren geheimen Auftrag erledigt?«, fragte Mike ärgerlich. »Und mich um die Kinder kümmern?«
»Gibt es da Probleme?«, fragte Megan, die den Korridor herunterkam. »Hallo, Courtney, Mike.«
»Nein, natürlich kann ich mich um die Kinder kümmern«, brauste Mike auf. »Das wird schließlich alles sein, was ich zu tun habe, oder?«
»Mal langsam«, empfahl Herzer und trat zwischen die beiden. »Ich möchte da ein paar Dinge klarstellen, ehe Mike versucht, ein Ratsmitglied umzubringen, und dafür in einen Molch verwandelt wird …«
»Ich hatte nicht vor …«
»Das würde ich nie tun …«
»Schon gut«, fiel Herzer beiden ins Wort. »Megan, gib einen Augenblick Ruhe. Mike, du wirst dich nicht nur um die Kinder kümmern, ich weiß mindestens ein halbes Dutzend Dinge, für die wir dich brauchen. Und sobald ich Zeit habe, werde ich dir auch sagen, was hier läuft, okay?«
»Okay«, knurrte Mike und sah dabei Megan von der Seite an. »Ich kann nur hoffen, dass das bald der Fall sein wird.«
»Sobald ich es schaffe, Mike«, erwiderte Herzer. »Es ist nur so, dass ich auch eine Million andere Probleme lösen muss.«
»Wer wird sich um die Kinder kümmern?«, fragte Courtney mit finsterer Miene.
»Vier«, gab Mike zu bedenken. »Vom Krabbelkind bis vier.«
»Babys«, sagte Herzer und zuckte dann die Achseln. »Für den Augenblick Shanea.«
»Was?«, erregte sich Megan. »Warum Shanea ?«
Herzer schloss eine Sekunde lang die Augen, drehte sich dann um und sah sie bloß an.
»Okay, weil es vernünftig ist«, nickte Megan schließlich nach ein paar Augenblicken. »Aber vielleicht könntest du mich das nächste Mal fragen.«
»Ich hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass das ein Problem sein könnte«, erklärte Herzer. »Ich dachte immer, es gäbe hier genügend Leute, die sich um solche Details kümmern. Aber das ist wohl nicht der Fall. Ist dir eigentlich bewusst, dass die noch nicht einmal Ersatz für das Küchenpersonal besorgt haben?«
»Nein«, gab Megan zu. »Wer wird denn kochen?«
»Na ja, da gibt es so viele Frauen …«, sagte Mike und verstummte dann, als Megan und Herzer ihm böse Blicke zuwarfen »Was? Es stimmt doch! Und außerdem, Herzer, von deinen Kochkünsten habe ich genug. Du kannst ja nicht einmal Wasser kochen. Nein, da passe ich.«
»Ich bin inzwischen besser geworden«, lächelte Herzer. »Für den Augenblick werden wir unser Essen wahrscheinlich von der Legion bekommen. Aber es gibt wirklich eine Million Dinge, die geregelt werden müssen, und mir ist noch nicht einmal klar,
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