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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Maske wieder ab.

    »Wenn du heraufkommst, werden sich deine Lungen wegen des abfallenden Drucks ausweiten, und wenn du dann die Luft anhältst, platzen sie dir. Atme also ganz natürlich. «
    Herzer nahm den Beutel etwas widerstrebend in Empfang und zog ihn sich über den Kopf. Als das Material sich an sein Gesicht anschmiegte, fühlte sich das unnatürlich an, aber er stellte auch sofort fest, dass er normal atmen konnte.
    »Wie lange hält das?«, fragte er und streifte sie wieder ab.
    »Die Maske ist für sechzehn Stunden geladen«, erwiderte Edmund und wies auf einen kaum wahrnehmbaren dunklen Punkt am Rand, der aus irgendeinem Plastikmaterial bestand. »Aber sie kann sich auch aus dem Netz aufladen, allerdings nur langsam. Und wenn du unter Wasser bist und die Ladung zu Ende geht, hat die Maske eine hohe Energiepriorität. Sie wird dich also nicht im Stich lassen. Und falls die Wirkung doch aussetzen sollte, schwimmst du einfach an die Oberfläche und aufs Land zu; die Mer halten sich die meiste Zeit nahe beim Ufer auf. Wichtig ist auch, dass du mit der Maske fast reinen Sauerstoff atmest. Wenn du zu tief tauchst, wird Sauerstoff toxisch. Geh also nicht in extreme Tiefen.«
    »Okay«, knurrte Herzer. »Probieren wir es.«
    »Noch eine letzte Bemerkung«, fügte Edmund hinzu und holte einen kleinen Plastikwürfel unten aus dem Behälter. Er drückte mit dem Daumen auf eine bestimmte Stelle, sodass der Würfel aufsprang und die Form von einem Paar Flossen annahm. »Es gab Puristen, die vor dem Zusammenbruch so etwas benutzten; das sind Schwimmflossen. Du musst die Beine scherenartig bewegen. Sie helfen dir mit der Strömung.«
    Herzer ging in seine Kabine und zog sich um, wobei ihm plötzlich bewusst wurde, dass er Rachel die letzten paar
Tage kaum zu Gesicht bekommen hatte. Anschließend ging er wieder aufs Deck, die Maske und die Flossen in der Hand. Er legte beides an und sprang ins Wasser.
    Wie Talbot ihm das erklärt hatte, bereitete ihm das Atmen in dem überraschend warmen Wasser nicht mehr Schwierigkeiten als in der Luft. Er atmete ein paar Mal schnell hintereinander und stellte fest, dass die Maske ihn fast überhaupt nicht behinderte. Da der Sauerstoffanteil im Wasser viel zu gering war, als dass er ihn einfach so in sich hineinsaugen konnte, war es ihm ein Rätsel, wie die Maske funktionierte, aber sie tat es jedenfalls. Er war in der Strömung ein wenig nach hinten abgetrieben und schwamm mit ein paar schnellen Zügen zu dem Tau hinüber. Die Drachen konnte er ganz deutlich unter sich jagen sehen und hatte bald auch Chauncey entdeckt.
    Er tauchte auf und grinste Vickie zu, die ihn verblüfft anstarrte.
    »Blood Lords sind stets auf alles vorbereitet«, sagte er.
    »Ja, das sieht man«, brummte sie.
    »Ich werde jetzt abtauchen und versuchen, Chauncey einzufangen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Ja, versuch besser nicht, einen Drachen ohne Sattel zu reiten«, erwiderte Koo. »Aber wenn du es doch tust, kannst du dich wahrscheinlich an seinem Hals festhalten. So geht’s am besten.«
    Herzer sah wieder in die Tiefe und beobachtete die Drachen eine Weile, ehe er losschwamm. Die Flugdrachen hatten die Flügel zu einer Art V halb gefaltet und bewegten sich mit kurzen, kräftigen Zügen ziemlich schnell im Wasser. Bei diesem Tempo hatten die Fische am Riff kaum eine Chance, ihnen zu entkommen, es sei denn, sie schafften es, irgendwo Unterschlupf zu finden. Die Drachen jagten immer ein paar Minuten, tauchten dann auf und bliesen explosionsartig Luft aus.

    Er wartete, bis Chauncey hinter dem Schiff hochkam, und schwamm dann mit schnellen Zügen auf ihn zu.
    »Ho, Chaunce«, sagte er, als er sich dem in den Wellen treibenden Drachen näherte. Er wollte bei dem Flugdrachen keine Zweifel aufkommen lassen, dass sich da ein Reiter näherte und nicht etwa sein Mittagessen. Beide wurden von der Strömung getragen, und es war relativ leicht, von vorne an den Drachen heranzuschwimmen. Er griff nach dem Flügelansatz, um nicht abgetrieben zu werden, und rutschte dann auf den Rücken des Tieres.
    Chauncey schien das nichts auszumachen, aber Herzer stellte schnell fest, dass feuchte Drachenhaut sehr schlüpfrig war. Er hatte es gerade geschafft, die Arme um den mächtigen Hals des Tieres zu legen, als dieses wieder tauchte.
    Der Drache tauchte fast senkrecht durch das klare Wasser, offenbar mit Kurs auf einen Schatten, der unter einem Vorsprung des Riffs versteckt war.
    Plötzlich verspürte Herzer einen scharfen Schmerz

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