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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Und offenbar betrachteten sie ihn als potenzielle Mahlzeit. Mit Ausnahme des Messers, das er am Gürtel trug, war Herzer völlig unbewaffnet und wusste jetzt
nicht, ob ihm eher die Meeresoberfläche oder der Meeresgrund Sicherheit bieten würden. Sein Heil beim Schiff zu suchen, schied aus, weil die Haie zwischen ihm und der Bonhomme Richard schwammen.
    Er bog zur Seite ab und schwamm nach unten, als einer der größeren Haie nach vorne schoss. Herzer schaffte es, ihn mit einem wohl gezielten Schlag auf die Schnauze abzuwehren, worauf der Hai schnell kehrtmachte und wegschwamm, ihn dann aber umkreiste. Der Schlag hatte freilich auch seine Spuren an Herzer hinterlassen, denn die Sandpapier ähnliche Haut des Hais hatte ihm die Haut von den Knöcheln gefetzt. Zielstrebig schwamm er auf einen weiteren Hai zu, der das als Chance ansah, nach seiner Schwimmflosse zu schnappen.
    Die Flosse bestand aus fast unzerstörbarem Plastikmaterial, was man freilich von Herzer nicht behaupten konnte. Der Hai reagierte auf den misslungenen Biss, indem er versuchte, sich ein Stück Fleisch abzureißen, wobei er den Kopf schnell und kraftvoll hin und her schwenkte. Herzer kam sich vor wie eine Ratte, die von einem Terrier geschüttelt wird, und spürte, wie an seinem Knöchel etwas knackte. Nachdem dem Hai klar geworden war, dass er so nicht weiterkam, ließ er ihn los, aber inzwischen hatte der erste Hai aufgehört ihn zu umkreisen und kam jetzt wieder herangeschwommen, sichtlich um es ein zweites Mal an einer eher verletzbaren Stelle zu versuchen.
    Als er dicht vor Herzer war, zeichnete sich über ihm plötzlich ein blauer Schatten ab: Chauncey biss ihn dicht hinter dem Kopf. Sie war nicht so groß wie Joanna, konnte aber das Maul fast so weit aufreißen wie eine Schlange, und ihre kräftigen Kiefermuskeln durchschnitten mühelos die zähe Haut ebenso wie Knochen, Knorpel und Fleisch, sodass nur noch ein schmaler Hautstreifen den Kopf mit dem Schwanz verband.

    Plötzlich füllten rings um ihn Schwingen und grünes Blut das Wasser, als die Flugdrachen auf die Bedrohung reagierten und die versammelten Haie wild um sich schnappten. Sie neigten dazu, nach Gliedmaßen zu schnappen und bissen die Flugdrachen in die Flügel. Aber zu ihrer Enttäuschung konnten sie diese ebenso wenig zerreißen wie die Joannas und wurden von den Flugdrachen einfach gepackt und als Leckerbissen verspeist.
    Herzer entschied für sich, dass es für ihn wohl am besten war, den Meeresgrund aufzusuchen, wie das die Rifffische auch taten, und von dort das Getümmel aus der Sicherheit eines Riffs aus zu betrachten. Sieben Haie waren es gewesen, die die Drachen als einfache Beute betrachtet hatten, aber die fünf Flugdrachen hatten bereits vier von ihnen getötet, ehe Joanna erneut auftauchte. Sie erledigte ihrerseits zwei, worauf Donal den Letzten beseitigte, indem er den relativ kleinen Hai einfach ganz verschluckte.
    Als von den Haien kaum mehr als ein paar kleine Fragmente übrig waren, die sich langsam zum Meeresgrund senkten, stieß Herzer sich von seiner Klippe ab und nahm Kurs auf die Gruppe Flugdrachen. Er schwamm hauptsächlich mit der rechten Hand und zog dabei das verletzte Bein ein wenig nach. Die Drachen tauchten aber noch schneller zur Wasseroberfläche auf, so schnell, dass er nicht mithalten konnte. Beim Auftauchen fiel ihm Edmunds Rat ein, und er atmete normal. Er stellte fest, dass er dazu neigte, beim Aufsteigen mehr Luft auszuatmen, als er einatmete; deshalb überlegte er, was er dagegen unternehmen sollte. Außerdem fiel ihm auf, dass es keine Blasen waren, und das überraschte ihn, aber vermutlich wurden die ausgeatmeten Gase von demselben Mechanismus verteilt, der sie zum Atmen einsammelte.
    Während er sich der Oberfläche näherte, fingen seine Ohren wieder zu schmerzen an, also legte er eine kurze Pause
ein und ließ dabei seine Kinnladen arbeiten. Beim weiteren Aufstieg stellte er dann fest, dass es immer so aussah, als befände er sich an der Oberfläche, aber sie war stets weiter entfernt, als er das erwartete. Als dann schließlich zuerst sein ausgestreckter linker Arm und dann sein Kopf durch das Wasser stießen, kam das für ihn einigermaßen überraschend.
    Er war stromabwärts von den Drachen aufgetaucht, ein gutes Stück vom Schiff entfernt, aber Joanna kam bereits auf ihn zu geschwommen.
    »Du wärst beinahe Teil ihrer Nahrungskette geworden, Lieutenant«, sagte der Drache grinsend. Ein Stück weißes Fleisch hing ihr in den

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