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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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auf«, seufzte Edmund. »Und was ist mit dem Häschen?«
    »Ihr wollt die Mer besuchen, nicht wahr?«, fragte der Hase. »Das heißt schwimmen, stimmt’s? Ich kann nicht schwimmen.«
    »Hase, wenn du auf diesem Schiff Probleme machst, lassen die dich über die Planke gehen«, knurrte Edmund. »In Betonstiefeln.«
    »Die und wer noch?«, brauste der Hase auf, sprang von Herzers Schulter und landete mit einem hörbaren Knall auf dem Deck. Sein Messer fuchtelte drohend herum.

    »Das Schiff hat eine Besatzung von hundertfünfundzwanzig, und dazu ein Dutzend Marines«, warnte Edmund. »Schlimmstenfalls rollen die dich in ein Ersatzsegel und werfen dich mit Ballast beschwert über Bord. Wie lange kannst du die Luft anhalten?«
    »Ziemlich lange«, sagte der Hase und starrte ihm unverwandt in die Augen. Dann wandte er sich plötzlich ab und fing an, an seiner Schulter zu knabbern, als machten ihm die Drohungen überhaupt nichts aus. »Ich werde mich benehmen. Aber ihr würdet gut daran tun, Schnaps für mich ausfindig zu machen. Wenn ich keinen Schnaps habe, werde ich ganz nervös.«
    »In der Umgebung gibt es Siedlungen«, meinte Edmund. »Wir werden sehen, was wir tun können.«
    »General«, ließ sich jetzt Commander Mbeki vernehmen. »Ich mache ja diesem Theater ungern ein Ende, aber die Flugdrachen sind gesattelt und bereit zum Abflug. Wir haben die Vorräte verstaut, und bei dem jetzt herrschenden Wind und der Strömung sollten wir, wenn ihr bald startet, das alles hochbekommen.«
    »Wir sind bereit«, erwiderte Edmund. »Jemand sollte vielleicht Joanna sagen, dass sie einen zusätzlichen Passagier bekommt, und während des Beladens muss ich noch einmal mit dem Skipper sprechen.«

19
    »Was … ist das für ein Ding?«, fragte Chang.
    »Ich würde sagen, ein Geist des elementaren Chaos«, erwiderte Edmund mit finsterer Miene. »Aber das wäre reinster Aberglaube. Es, er , ist ein KI-Cyborg, keineswegs ein richtiger Hase. Er ist vor langer Zeit geschaffen worden. Und ich sehe mich gezwungen, ihn auf deinem Schiff zu lassen.«
    »Vielen herzlichen Dank, General«, nickte der Skipper. Man konnte ihm ansehen, dass er ein wenig durcheinander und auch keineswegs begeistert war. »Und was passiert, wenn er durchdreht?«
    »Nun ja …«, machte Edmund, und seine Züge wurden dabei eher noch finsterer. »Seine Programmierung ist geradezu unglaublich chaotisch. Aber ein wichtiger Befehl darin lässt nicht zu, dass er der Seite, auf der er steht, auf wahrhaft unwiderrufliche Art und Weise Schaden zufügt. Er spielt einem Streiche, sogar manchmal recht unangenehme. Und er kann ziemlich brutal sein, wenn man ihm nicht seinen Willen lässt. Und außerdem verrät er einen, wenn man ihm dafür genügend Geld, Dienstleistungen oder Waren anbietet, sofern er die leiseste Chance wittert, damit durchzukommen. «
    »Das ist …«
    »Verrückt, ja, ich weiß«, seufzte Edmund. »Ich glaube, das zweiundzwanzigste Jahrhundert war das … komplizierteste und barockste Jahrhundert in der ganzen Menschheitsgeschichte.
Und dieser Hase ist eines der Resultate jener verrückten Zeit.«
    »Ich frage mich, was einen vernünftigen Menschen auf die Idee bringen kann, so etwas zu schaffen?«, wunderte sich der Kapitän. »Schließlich würde es doch diejenigen sofort verraten, die es geschaffen haben, oder?«
    »O ja«, erklärte Edmund. »Und es gibt auch genügend Berichte, dass er das getan hat. Es gibt da Gerüchte um eine riesige Bombe. Er basiert offenbar auf einem Comicstrip aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert.«
    »Einem Comicstrip?«
    »Du wirst ja sehen. Wenn man schwarzen Humor mag, kann er auf seine Art recht spaßig sein. Jedenfalls gab es bei seiner Programmierung drei oder vier Primärgrundsätze. In umgekehrter Reihenfolge lauten die etwa: Lass es dir gut gehen und sieh zu, dass du Spaß am Leben hast, verprügle einen bestimmten ›Nerd‹, sieh zu, dass du sämtliche Mitwirkende einer Fernsehserie aufspürst, die sich Baywatch nannte und sei liebevoll zu den Frauen …«
    »Liebevoll?«
    »Das ist seine Formulierung«, grinste Edmund. »Verbringe deine Zeit mit großbusigen Blondinen und lasse keinen Telefonverkäufer am Leben. Letzteres ist sein Primärprogramm. «
    »Was ist ein Telefon-Verkäufer?«
    »So etwas wie eine menschliche Schmeißfliege.« Edmund seufzte bei dem Gedanken, wie viel Wissen über die Menschheitsgeschichte mangels Interesse in Vergessenheit geraten war. »So was Ähnliches wie ein Spammer, nur dass sie

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