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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Shanol, ich sehe mich gezwungen, deine Anwesenheit weiterhin zu gestatten, aber noch ein solcher Ausbruch, und ich lasse dich ebenfalls aus dem Dorf verbannen und deinen Schwarm mit dir. Ist das klar?«
    »Ja«, sagte der Botschafter und ließ Blasen ab, wie um sich zu räuspern. »Ich … bedauere meinen Ausbruch. Aber die Behauptung, ich würde das Fleisch meiner guten Freunde, der Delfine, essen … ich hoffe, du verstehst.«
    »Ich lasse hier keinerlei Streitigkeiten zu«, erklärte Bruce. »Ja, ich verstehe. Herzog Edmund?«
    »Herzer ist Mitglied meines Stabes«, erwiderte Edmund. »Und ich darf vielleicht hinzufügen, er hat dieser Gemeinschaft
hier wertvolle Dienste geleistet. Aber ich akzeptiere, dass er sich dem Stadtplatz nicht weiter als auf, sagen wir, hundert Meter nähern darf. Das bedeutet eine vernünftige Schwimmstrecke für einen oder beide von uns, falls wir uns treffen müssen. Und was Bast angeht«, schloss er mit einem Seufzer, »dann geht sie hin, wo sie will.«
    »Ich werde erst wieder in diese Stadt zurückkehren, wenn man mich einlädt«, sagte die Elfe. »Aber diese Reshanool sollten mir am besten nicht zu nahe kommen, sonst bringe ich ihnen bei, was die alte Legende von der Nahrungskette wirklich bedeutet.«
    »Einverstanden.« Bruce nickte. »Und, Botschafter Shanol, du und dein Schwarm werdet euch den Besuchern vom Festland fern halten. Das erste Anzeichen eines weiteren Konflikts, und ich verbiete beiden Gruppen den Zutritt.«
    Herzer hatte sein Messer bereits in die Scheide zurückgeschoben und nickte Edmund zu. Dann machte er kehrt und schwamm gefolgt von Bast in Richtung auf die Küste. Als er über einen der Canyons glitt, kamen Antja und Elayna aus einem der Durchgänge und Pete und Jackson aus einem anderen geschossen.
    »Das ist ja widerlich!«, ärgerte sich Pete. »Dieser verdammte Delfinfresser taucht hier auf, und du wirst rausgeworfen. Dabei hast du gar nicht als Erster zugeschlagen, das war er.«
    »Genau«, pflichtete Jackson ihm bei. »Alles klar bei dir?«
    »Hab schon Schlimmeres durchgemacht«, sagte Herzer.
    »Ja, ich habe die Narben gesehen«, sagte Antja. »Aber ich hatte nicht fragen wollen. Und auch nicht wegen der Hand.«
    »Na ja, ich denke, es ist Zeit, euch davon zu erzählen«, sagte Herzer. »Aber nicht hier. Besser oben, an der Küste, wo Fischgesicht nicht hinkann.«

26
    Herzer war recht froh, aus dem Wasser zu kommen. Infolge der proteinreichen Ernährung und ständigen Kälte hatte er im Übrigen auch abgenommen. Die warme Sonne der Inseln fühlte sich auf seinem Rücken herrlich an.
    »Nach dem Zusammenbruch war ich eine Zeit lang mit einem Typen namens Dionys McCanoc zusammen«, begann Herzer, als die Gruppe sich ans Ufer stemmte.
    »Dem bin ich mal begegnet«, meinte Bast. »Ein Mistkerl.« Sie setzte sich hinter Herzer und fing an, ihm den Nacken zu massieren. »Überlass die Orcas mir, Lover. Aber wenn du mal mit einem kämpfen musst, dann denk daran, dass sie im Bereich ihrer Nasenlöcher sehr empfindlich sind. Wenn du sie dort zu packen kriegst, ist das ungefähr so, wie wenn du einen Mann an den Eiern packst. Ich meine im Kampf, nicht, du weißt schon …«
    »Ich weiß«, sagte Herzer und grinste. Bast brachte es fertig, alles irgendwie ins Lächerliche zu ziehen, und für ihn stand inzwischen fest, dass das die beste Art zu leben war. »Also, jedenfalls, McCanoc …«
    »Hat Edmund ihn nicht erwähnt?«, fragte Pete, während Jason sich aus dem Wasser stemmte.
    »Das ist zum Kotzen«, sagte Jason und kroch zu der Gruppe hinüber. »Am liebsten hätte ich diesem arroganten Scheißkerl meinen Speer in den Leib gejagt.«
    »Das hätten wir am liebsten alle getan«, erwiderte Jackson. »Bast, das war einfach unglaublich. Ich habe überhaupt
nicht gesehen, wie du dich bewegt hast! Du warst einfach dort.«
    »Bast ist eine Elfe«, erklärte die so Angesprochene und hob dann die Hand, um irgendwelche Kommentare zu dieser ja eigentlich überflüssigen Bemerkung abzuwehren. »Alle scheinen zu glauben, Elfen seien Menschen. Stimmt nicht. Elfen sind von Grund auf entwickelt und konstruiert worden. Wir sind nicht Produkt einer zufälligen und willkürlichen Entwicklung. Was das Aussehen angeht, ja, etwas menschlich, aber das sind wir nicht. Besser, stärker, schneller, und das ist ein uralter Witz. Aber auch … glücklicher. Nicht so … ernst wie Menschen. Menschen leben ihr kurzes Leben immer im Jetzt , und in mancher Hinsicht ist das gut. Aber Elfen

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