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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Er, das letzte überlebende Mitglied des Projektrates und zugleich ein Handlanger des Neuen Aufbruchs. All die anderen Mitglieder sind auf mysteriöse oder gar nicht so mysteriöse Weise unmittelbar vor und nach dem Zusammenbruch ums Leben gekommen.«
    »Andeutungen und Unterstellungen – das nennst du Beweise ?«, fragte der Orca und lachte blökend. »Aber wir kommen vom Thema ab. Du willst, dass diese braven Leute hier auf höchst riskante Weise Leib und Leben aufs Spiel setzen, ein Spiel, das zum Scheitern verurteilt ist. Wir wollen nur, dass sie als Neutrale weiterleben. Als Beweis unseres guten Willens hatten wir Proviant und Material mitgebracht, um ihnen zu helfen, Netze, Fischhaken, Fallen und Harpunen. Bedauerlicherweise ist das alles von der Freiheitskoalition zerstört worden. Das ist ein echter Beweis, nicht nur eine Andeutung.«
    »Wie ich schon sagte, ich bin sicher, dass das einfach ein freundschaftliches Zusammentreffen auf hoher See war«, erwiderte Edmund. »Dass euer Schiff nicht beispielsweise einen unbewaffneten Clipper angegriffen hat.«
    »Und wenn er unbewaffnet war«, schnarrte der Orca, »wie hat er dann unser Schiff versenkt?«
    »Ich gebe zu, das ist mir ein Rätsel«, räumte Edmund ein. »Ganz ehrlich.«
    »Ich weiß nur, dass sie von dem Clipper irgendein Gerät abgefeuert haben«, erwiderte der Orca. »Schwarz und klein wie ein kleiner Snapper. Aber das Schiff kam sofort zum Stillstand, und dann floss Blut aus den Speigatts.«
    Edmund drehte sich um, als er hinter sich ein glockenhelles Kichern hörte, und sah Bast an, die ihn vergnügt anfeixte.

    »Freust du dich jetzt nicht, Herzog Edmund«, sagte sie, immer noch schmunzelnd, »dass ich diesen verdammten Hasen mitgebracht habe?«
    Jetzt schmunzelte auch Edmund und lachte schließlich herzhaft.
    »Glaubst du?«
    »Ja, so dünkt es mich. Ein kleiner Gegenstand? Blut, das aus den Speigatts rinnt?«
    »Die armen Teufel«, sagte Herzer und schmunzelte ebenfalls. Er drehte sich zu Jason herum und grinste. »Sagen wir einfach, dass wir eine geheime Waffe besitzen. Normalerweise wird sie nicht funktionieren, aber wenn sie das tut …«
    »Blut, das aus den Speigatts rinnt?«, wiederholte Jason und schluckte. »Ich weiß nicht.«
    »Du warst nicht in Gebieten, die der Neue Aufbruch verwüstet hat«, erwiderte Herzer. »Du musstest nicht mit gewandelten Orks kämpfen, hast nicht die Ruinen von Gebäuden gesehen und die Toten und Verwundeten, die hinter ihnen das Schlachtfeld bedeckt haben«, sagte Herzer, bemüht, sich zu beherrschen, aber wohl wissend, dass die Wut, die hinter seiner ruhigen Miene in ihm kochte, allmählich durchdrang. »Du hast die Kessel nicht gesehen, in denen in kochendem Wasser Kinderfüße gar gekocht wurden.«
    »Alles Lügen, verdammte Lügen!«, brüllte der Orca und baute sich vor dem Menschen auf. »Nimm deine Lügen zurück !«
    »Wenn du die deinen zurücknimmst, du … du … ich rieche Delfinfleisch in deinem Atem und dazu den Gestank der Lügen, die du hier verbreitest!«
    Der Orca jagte ihm einen schrillen Sonarschrei entgegen und schlug mit dem Schwanz, sodass den Lieutenant ein Wasserschwall traf, der ihn wie ein Hammerschlag halb benommen zurückwarf. Aber Herzer war es gewöhnt, in halb benommenem Zustand zu kämpfen, und so hatte er das
Messer schon in der Hand, ehe er wieder fest auf den Beinen stand, und griff den Orca von der Flanke an.
    Der spürte plötzlich, wie zwei kräftige Finger sein Nasenloch gepackt hielten, und sah dicht vor sich einen langen schmalen Dolch, der auf sein Auge zielte.
    »Schnapp nur ein einziges Mal nach meinem Freund«, gurrte Bast, »dann treibe ich dir das hier ins Gehirn.«
    »Das würdest du nie wagen«, sagte der Orca ungerührt.
    »Ich habe schon bessere Orcas als dich getötet«, flüsterte sie und starrte ihm unverwandt ins Auge. »Und du bist eine psychopathische Monstrosität. Aber das bin ich natürlich auch«, fügte sie hinzu, atmete tief ein und stieß die Luft dann in einem langen, unheimlichen Sonarschrei aus sich heraus, der von den Wänden rings um den Platz widerhallte.
    Herzer überlief ein Schauder, und er erstarrte, als der Widerhall des unheimlichen multitonalen Schreis über seinen Körper hinwegflutete. Das Geräusch ging ihm durch Mark und Bein, schlimmer als der Todesschrei von Pferden, dem es von allen ihm bekannten Geräuschen am nächsten kam.
    »Genug!«, schrie Bruce. »Herzer, Bast, ihr werdet diese Stadt nie mehr betreten! Botschafter

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