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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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ganz gut. Zumindest beschützen mich die beiden.«
    »Musst du … andere Dienste für ihn verrichten?«, fragte der alte Mann vorsichtig.
    »Nein, das hat er nie verlangt«, erwiderte Megan. »Ich putz mich auch in ihrer Gegenwart nicht sehr raus. Ich … ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn er das zur Bedingung machen würde, um mich bleiben zu lassen. Aber, ich denke, Master Jeans Frau hätte etwas dagegen einzuwenden. Er hat große Angst vor ihr.«
    »Ja, ja«, sagte der alte Mann und musterte sie aus dem Augenwinkel. »Nicht gerade ein besonders idyllisches Leben. « Er sah sie prüfend an und nickte dann. »Gute Gene. Guter Phänotyp. Ich denke, wenn du dich richtig wäschst … ja, das sollte gehen. Ganz sicher sollte es das.«
    »Was?«, fragte das Mädchen argwöhnisch und stand auf. Sie hielt ihren Wäscheknüppel schützend vor sich und sah sich um, hatte plötzlich Angst, der alte Mann könnte ein Kundschafter für irgendwelche Unholde sein. » Was könnte gehen?«
    »Zufälligerweise kann ich es einrichten, dass deine Träume wahr werden«, sagte der Mann, stand plötzlich ohne seinen
Stock aufrecht da und streckte ihr die Hand hin. »Ich kann alles besser machen.«
    Das Mädchen spürte, wie die Welt um sie herumwirbelte, und sie verlor die Besinnung.
    Im nächsten Augenblick waren die beiden verschwunden.

1
    Als die junge Frau erwachte, befand sie sich in einer steinernen Kammer. Sie lag auf einem weichen Bett unter einer Zudecke aus Baumseide. Die schmutzigen Kleider waren verschwunden, und sie trug nun ein Gewand aus hellgelber Seide oder etwas, das Seide so sehr ähnelte, dass sie keinen Unterschied feststellen konnte. Ein Schreibtisch stand in dem Raum, darauf ein schöner silberner Krug und eine Waschschüssel. Es gab nur eine Tür – und ein vergittertes Fenster hoch an der Wand.
    Sie stand auf und ging zur Tür, erwartete, dass sie versperrt sein würde, aber die Tür ließ sich ohne Mühe öffnen. Sie blickte in einen Korridor, den weitere Türen säumten. Er endete an einer kahlen Wand. Es war hell; weibliche Stimmen waren zu hören.
    Ein wenig unsicher ging sie den Korridor hinunter und staunte über das Bild, das sich ihr bot. Der Gang mündete in einen Raum mit einer hohen Decke und mit Schlitzen in Dachhöhe, um das Licht hereinzulassen. Man konnte erkennen, dass weitere Korridore aus verschiedenen Richtungen in den Raum mündeten. In dem Saal lagen mehrere Frauen auf über dem Boden verstreuten Kissen. Einige nähten, doch die meisten saßen bloß da, unterhielten sich leise oder spielten Brettspiele. Und einige … saßen einfach da. Sie lächelten die ganze Zeit zufrieden, redeten aber nicht und spielten auch nicht. Sie saßen einfach da und starrten ins Leere, als ob die Wände sie faszinierten.

    Die Frauen waren alle … spärlich bekleidet. Die meisten trugen Gewänder ähnlich dem, das sie trug, andere waren mit Mieder und Höschen oder noch leichterer Wäsche bekleidet. Alle wirkten gut genährt und sahen gesund aus, viel besser als fast alle Frauen, die sie nach dem Zusammenbruch zu sehen bekommen hatte. Und alle sahen sie, selbst nach den Maßstäben dieser Zeit, sehr gut aus.
    »Ah, unsere Schläferin ist erwacht«, sagte eine der Frauen und stand auf. Sie war groß und schlank, brünett, trug ein Miederoutfit und hochhackige Riemchensandalen.
    »Wo bin ich?«, fragte das Mädchen. »Was … was ist das für ein Ort?« Dabei hatte sie das bedrückende Gefühl, dass die Antwort offenkundig war.
    »Also, zuerst etwas zu essen und ein Bad«, erwiderte die Frau. »Ich bin übrigens Christel Meazell. Und du?«
    »Megan«, antwortete das Mädchen. »Und ich möchte eine Antwort auf meine Fragen.«
    »Wie gesagt«, antwortete Christel mit einem strahlenden Lächeln, aber sichtlich nicht gewillt, jetzt Rede und Antwort zu stehen. »Zuerst etwas zu essen und ein Bad. Ich nehme an, du bist ausgehungert, und ein Bad brauchst du ganz entschieden .«
    Christel führte sie einen der Korridore hinunter in einen Saal, den fast zur Gänze eine lange Tafel einnahm. Christel klatschte gebieterisch in die Hände, und in nicht einmal zehn Sekunden kam eine Frau mit einem hoch mit Essen aufgehäuften Tablett herein. Die Frau war viel älter als die in dem Saal und sah bei weitem nicht so gut aus; sie schob das Tablett geschickt auf den Tisch und stellte Teller und Tassen daneben.
    Es gab Schweinebraten, frisch aus dem Ofen, Stampfkartoffeln, frisch gebackenes Brot, Butter, eine große

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