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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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und dafür, dass ich »die Schlafzimmertür geschlossen lasse«, hielt ich diese Warnung für angemessen. Aus Gründen, die man beim Lesen der Geschichte erkennen wird, sind die erotischen Stellen notwendig und sowohl für die Handlung wie auch die Entwicklung der Charaktere wichtig. Ich habe »Megan’s Tale (Die Geschichte des Haremsmädchens)« im Vorfeld im Internet veröffentlicht, um damit einer größeren Gruppe von Fans Gelegenheit zur Kommentierung zu geben. (In Baen’s Bar, erreichbar über die Website von Baen, www.baen.com . Ich selbst halte mich dort praktisch jeden Tag in Ringo’s Taverne auf. Trolle über Hüfthöhe haben keinen Zugang.) Die Kommentare rangierten von »das war mir ein wenig zu viel« bis »bring’s ausführlicher«.
    Megan ist in der Welt nach dem Zusammenbruch eine wichtige Person, und was sie in dieser Story erlebt, wird sie und auch die Welt der Nano-Kriege für die nächste Zeit formen. Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl meiner Leser reif genug ist, um an der folgenden Story nichts auszusetzen
zu haben. Meinen eigenen Kindern lese ich solche Dinge im Allgemeinen nicht vor dem Schlafengehen vor. Bei denjenigen von Ihnen, die das tun, bitte ich um Nachsicht, und seien Sie froh, dass ich Sie gewarnt habe.

In einer Zeit der Finsternis

Prolog
    Das Mädchen, das an dem munter dahinplätschernden Strom Wäsche wusch, war möglicherweise früher einmal hübsch gewesen. Jetzt war sie – abgesehen von ihren Armen — schmutzig und hager, und das lange, braune Haar hing ihr in fettigen Strähnen ins Gesicht. Sie trug die Überreste einer Tunika aus blauer Baumseide, die früher einmal sehr schön gewesen sein mochte und die sie jetzt wegen der Hitze hochgebunden hatte, dazu in Wadenhöhe abgeschnittene Hosen. Sie war barfuß, und an ihren Füßen konnte man dicke Schwielen erkennen.
    Vor nicht ganz einem Jahr hatte Megan Samantha Travante wie alle Menschen ihrer Zeit wie ein Gott gelebt. Vor dem Zusammenbruch, als das allgegenwärtige Netz jedes vorstellbare Bedürfnis der Menschen befriedigte, konnten die Menschen fast unerschöpflichen Luxus genießen. Sie konnten überall leben, selbst unter dem Meer oder in der Photosphäre der Sonne, und sich in praktisch jede Gestalt wandeln. Nahrung war im Überfluss verfügbar und wurde in jeder Form repliziert, sobald man nur sagte, was man wollte. Sicherheit und den Schutz vor allen möglichen Umweltbedingungen garantierten persönliche Schutzfelder.
    Ein wenig hatte sich Megans Leben von der allgemeinen Norm unterschieden. Ihr Vater gehörte zu der Hand voll »Polizisten«, die es in diesem Zeitalter noch gab, ein Mann, der Jagd auf jene wenigen kriminellen Elemente machte, die es selbst inmitten des ungeheuren Luxus jener Tage noch
gab. Und er war sehr gut in seinem Beruf. So gut, dass er seine einzige Tochter mit einigem Druck dazu gebracht hatte, mehr zu studieren, als es in jener Zeit normal war. Und das hatte natürlich dazu geführt, dass sie ein hohes Maß einer ganz persönlichen Paranoia entwickelt hatte, ganz zu schweigen von Abwehrmechanismen, die sie vielen ihrer Freunde und Freundinnen seltsam erscheinen ließen. Joel Travante wusste, dass selbst im Paradies die Schlange stets im Herzen des Menschen lauert, und er war überzeugt, dass seine Tochter das ebenso wusste.
    Unter dem Druck ihres Vaters und ihrer Mutter, einer Expertin für präindustrielle Kunst, hatte Megan die Ressourcen des Netzes dazu benutzt, sich selbst auf eine Art und Weise weiterzuentwickeln, die vielen ihrer Zeitgenossen seltsam erscheinen musste. Sie nahm nur an wenigen der unzähligen Partys jener Zeit teil, genau genommen hatte sie überhaupt wenig gesellschaftlichen Kontakt. Ihr Leben war von Kindheit an von intensivem mentalen und körperlichen Training geprägt. Ähnlich der Kunst und der Wissenschaft hatten sich im Laufe der Jahrtausende auch die Lehrmethoden weiterentwickelt. Neben audiovisuellen Systemen, die das Wissen praktisch in die Köpfe der Jugendlichen hämmerten, gab es auch unmittelbarere Input-Methoden. Und so gab es keinen Wissensbereich, der nicht auch den Jüngsten zugänglich gewesen wäre. Zuerst auf Drängen ihres Vaters und später aus eigenem Antrieb – denn der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm – hatte Megan diese Methoden dazu genutzt, ein Maß an Wissen und Bildung in sich aufzunehmen, das die meisten Professoren früherer Zeitalter verblüfft hätte.
    Dann war es zum Zusammenbruch gekommen, einem

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