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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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insgesamt nicht länger als fünf Minuten gedauert.« Er hielt inne und zuckte erneut die Achseln. »Eigentlich war es wie nicht einmal besonders intensive Ausbildung. Die waren nicht sehr gut.«
    »Nee, fünfzehn Mann!«, rief Stephanie aus. »Eigentlich gar kein richtiger ›Kampf‹. Du großer Gott! Gib doch damit an, um Himmels willen!«
    »Warum denn?«, fragte der Ausbilder leichthin. »Ich gebe ja zu, dass es ein harter Kampf war. Unter den Blood Lords gibt es nur einige wenige, die es auch so gut geschafft hätten. Ich bezweifle, ob ich es gekonnt hätte. Aber für Herzer war es tatsächlich ein Kinderspiel. Er ist der Inbegriff der Blood Lords, die Ikone, die wir den Studenten zeigen, wie diese junge Dame gerade gesagt hat. Tut mir Leid, ich hab deinen Namen nicht gehört«, fügte er dann hinzu.
    »Shilan«, erwiderte diese. »Ich hatte nicht bemerkt, dass du uns zugehört hast.«
    »Ich war rübergekommen. Der entscheidende Punkt ist, dass die Blood Lords dazu ausgebildet werden, mit ihren Gegnern eines von drei Dingen zu tun, oder auch alle drei zusammen. Sie ausmanövrieren, sie in Stücke schlagen und, wenn alle Stricke reißen, länger durchzuhalten als sie. Teilweise erreichen wir das, indem wir unsere Einheiten häufig ablösen, aber jeder Blood Lord ist dafür ausgebildet, buchstäblich
mindestens eine Stunde lang zu kämpfen, ohne ernsthaft müde zu werden. Ein Kampf von fünf Minuten – dabei hätte er nicht einmal ins Schwitzen kommen dürfen.«
    Stephanie lehnte sich im Pool zur Seite und stützte sich auf einen Ellbogen, krümmte ihren Rücken leicht in Richtung auf den Ausbilder.
    »Also, recht gut … in Form, wie?«, fragte sie und warf dabei das Haar in den Nacken.
    Der Ausbilder sah sie bloß einen Augenblick lang an und nickte dann ruckartig.
    »Mhm, ziemlich gut.«
    Stephanie ließ sich mit einem sehnsüchtigen Blick zurück ins Wasser gleiten und atmete tief, während sie ihm zulächelte.
    »Ich bin so froh , dass wir so große, starke Männer haben, die auf uns aufpassen!«
    Herzer kniff sich in die Nase, um nicht laut aufzulachen, und verbarg sein Gesicht hinter der Hand. Er blickte zur Seite und sah, dass Shilan die Frau mit halb geöffnetem Mund anstarrte. Als sie seinen Blick bemerkte, klappte sie ihn zu.
    »Wovon haben wir gerade geredet?«, fragte Stephanie.
    »Keine Ahnung«, sagte Herzer und lachte. »Irgendwie, glaub ich, über Wirtschaft.«
    »Warum Wirtschaft?«, fragte Stephanie sichtlich verblüfft.
    »Weil das so ziemlich das langweiligste Thema ist, das ich mir vorstellen kann«, antwortete Herzer und lachte erneut.
    »Oh, ich weiß nicht«, gab Stephanie zurück, schob sich das Haar mit beiden Händen hinter die Ohren und nahm dann eine fast provozierende Pose ein. » Derivative können faszinierend sein.«
    Lächelnd schüttelte Herzer dann den Kopf über ihre dreiste Art.

    »Also, wir wissen jetzt, dass ich Leute töte und Dinge zerbreche«, sagte er und suchte nach einem unverfänglichen Thema. »Was tust du?«
    »Ich arbeite in der Bank«, sagte sie ausdruckslos, und ihre Züge verfinsterten sich dabei. »Lass uns nicht über die Arbeit sprechen.«
    »Bank?«, fragte Herzer. »Welche Bank?«
    »Raven Federal«, erwiderte Stephanie.
    »Früher einmal Tom Sloan’s Kredithaie und Vermögensvernichter«, sagte Shilan und grinste. »Die haben’s zu was gebracht.«
    »Oh«, machte Herzer. »Tom führt meine sämtlichen Konten. Ich muss morgen mit ihm sprechen.«
    »Konten?«, fragte Stephanie und schob eine Augenbraue hoch. »Plural?«
    »Plural.« Herzer nickte. »Was machst du, Shilan?«
    »Ich mache immer noch Textildesigns«, erklärte Shilan. »Dabei habe ich auch David kennen gelernt. Er ist im Verkauf unserer Fabrik tätig.«
    »Und das bringt nicht viel ein«, meinte David betrübt. »Früher waren wir einmal die einzige Weberei weit und breit. Aber heute gibt es drei in Hotrum’s Ferry, und die Transportkosten haben dafür gesorgt, dass wir außerhalb von Raven’s Mill nicht konkurrieren können.«
    »Also, das ist wirklich faszinierend, aber ich bin mit einer Flasche Wein verabredet«, sagte Stephanie und stand auf. »Herzer, war mir wirklich eine Freude, dich kennen zu lernen«, fügte sie dann hinzu und streckte ihm die Hand hin.
    »Ganz meinerseits«, erwiderte er und schüttelte sie. Sie drehte sich um und stieg aus dem Pool.
    »Okay, was war das jetzt gerade?«, fragte er ein paar Augenblicke später.
    »Ein Partygirl«, sagte der Ausbilder und ließ

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