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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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keiner so richtig dran«, sagte Herzer. »Die haben die ›Leibeigenen-Klausel‹ vorgeschoben und damit die meisten Leute in der Stadt ausgeschlossen, nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch andere, die ihnen nicht passten und die sie einfach auf die Seite gedrängt hatten. Um Mitglied der Miliz zu werden, musste man Zunftmitglied sein.«
    »Also etwa ein Fünftel aller Leute«, meinte Fraser.
    »Ja, das dürfte in etwa stimmen«, bestätigte Herzer. »Und die waren alle viel zu beschäftigt, um die Mühen einer richtigen Ausbildung auf sich zu nehmen. Ich meine, die meisten von ihnen waren tatsächlich beschäftigt, du weißt ja, wie das ist. Sie hatten richtige Jobs, solche, die Zeit und Mühe kosten. Und die Typen aus der Arbeitsbereitschaft, die die meiste Zeit herumhockten und darauf hofften, dass jemand ihnen Arbeit gibt, waren zur Ausbildung nicht zugelassen. Darüber habe ich mich eine ganze Weile in aller Stille aufgeregt.
Und dann gab es auch eine große Kluft zwischen den Leuten von den Farmen, die ständig überfallen wurden, und denen aus der Stadt, wo man der Ansicht war, niemand würde je angreifen. Nun ja, kurz nach meinem kleinen Erlebnis auf der Farm hat Tarson tatsächlich die Stadt angegriffen. Da lief alles ganz schön durcheinander, aber nachdem sie die Gerbereien niedergebrannt hatten, haben wir es geschafft, sie aufzuhalten.«
    »Wir?«, unterbrach ihn Fraser.
    »Na ja, ich … hatte in aller Stille ein paar von den Arbeitern ausgebildet«, räumte Herzer ein. »Und in der Sitzung nach dem Angriff war das Punkt eins auf der Tagesordnung. Diese Leute und ich waren es, die die Angreifer vertrieben hatten.«
    »Blood-Lord-Taktik?«, wollte Fraser wissen.
    »Ein wenig abgewandelt«, gab Herzer zu. »Mehr die Phalanx-Taktik. Ich habe denen beigebracht, wie man lange Speere macht und mit ihnen Formationsmärsche geübt. War gar nicht leicht. Aber irgendwie haben wir es geschafft, die Tarsons zu vertreiben. Und dann war die Kacke am Dampfen. Diese Sitzung … da ging es ziemlich hoch her. Aber sie hatten keine große Wahl. Sie konnten mich rauswerfen und versuchen, vom Bund einen anderen zu bekommen. Ziemlich unwahrscheinlich. Oder sie konnten ihre ›organisierte‹ Miliz richtig ausbilden. Ebenso unwahrscheinlich. Oder sie konnten dem Abschaum der Menschheit Waffen anvertrauen.«
    »Dem Abschaum?«, fragte Shilan ärgerlich.
    »Das waren die Leute in der Arbeitsbereitschaft aus ihrer Sicht«, sagte Herzer. »Und einige von denen waren tatsächlich Abschaum; Harzburg hatte ziemliche Kriminalitätsprobleme. Zu Beginn der Sitzung waren die drauf und dran, mich umzubringen. Man warf mir ›Verletzung örtlicher Vorschriften‹ vor. Aber am Ende waren sie einverstanden, dass ich unter den Arbeitern rekrutieren durfte. Und wenn
ich mal so sagen darf: Ich denke, ich habe denen eine hübsche, kleine Kompanie Soldaten hingestellt.« Er blickte wieder zur Decke auf und zuckte die Achseln. »Vielleicht gibt man mir eines Tages wieder ein Kommando.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, seufzte Fraser.
    »Als die Tarsons dann ein zweites Mal angriffen, haben wir ihnen eine vernichtende Niederlage beigebracht und sie zu ihrer Stadt zurückgetrieben. Dann haben wir die Stadt eingenommen, die Rädelsführer in ihrer ›Festung‹ verbrannt, und dann habe ich das Kommando über Tarson einigen der besseren Arbeiter überlassen. Die Leute dort waren verdammt froh, dass wir sie befreit haben. Die Typen von den Zünften haben so getan, als ob das ihre Stadt wäre, aber die Idee haben wir ihnen schnell ausgetrieben. Ich habe so etwas wie eine Verfassung für Tarson ausgearbeitet, dafür gesorgt, dass sie sich um Mitgliedschaft bei den UFS bewerben, habe dann, abgewartet, bis die Wahl – bei der es natürlich eine Menge Schwindel gab – vorbei war, und habe anschließend Anweisung bekommen, nach Hause zurückzukehren. Auftrag erfüllt.«
    »Kann man wohl sagen. Was wirst du dafür bekommen? «, fragte Fraser.
    »Einen neuen Auftrag.« Herzer lachte.
    »Entschuldigung, Mr. Herrick«, sagte eine leise Stimme in Höhe seiner Schulter.
    Er drehte sich um und sah sich einem winzigen Büschel Schamhaar gegenüber. Als sein Blick weiter nach oben wanderte, gewahrte er ein Mädchen, das in jeder Hinsicht absolut perfekt wirkte: brünett, etwa einen Meter fünfzig groß, perfekt gerundete Brüste, hoch und unglaublich fest, flacher Bauch, weich gerundeter Mund. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sie anstarrte.
    »Ja?«,

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