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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Bikinibadeanzügen unterhielten sich mit der Frau, die vorher nackt aus der Dusche gekommen war. Endlich erkannte er einen der Ausbilder von der Akademie und wollte gerade auf ihn zugehen, als er hörte, wie jemand seinen Namen rief, und im nächsten Augenblick hielt er eine nackte Frau in den Armen.

    Er wusste nicht recht, wo er seine Hand und seinen Haken hintun sollte und brauchte deshalb einen Augenblick, um sie zu erkennen.
    »Shilan!«, brüllte er dann. »Verdammt, es tut wirklich gut, mal ein vertrautes Gesicht zu sehen.« Hsu Shilan war in seiner Lehrlingsklasse gewesen, eine reizende Brünette, mit der er eine kurze Beziehung gehabt hatte, bis er bei den Blood Lords eingetreten war und sie im Grunde genommen aus den Augen verloren hatte. Das Letzte, was er von ihr gehört hatte, war, dass sie eine Textildesignerin in einer der Webereien geworden war. Seit damals hatte sie ein wenig zugenommen, aber da sie so mager gewesen war, dass man beinahe von Magersucht hätte sprechen können, sah das gut an ihr aus. Zu gut! Herzer ertappte sich dabei, wie er ihren Rücken streichelte und wünschte sich, er hätte mehr Kleidung an.
    »Also, wenn du eine Weile in der Stadt bleiben würdest«, sagte sie streng. Falls sie bemerkte, dass er sie streichelte, schien ihr das jedenfalls nichts auszumachen.
    »Die Stimme meines Herren«, erwiderte er und nahm die Hände weg, um nicht zu begeistert zu werden. »Ich gehe dorthin, wo man mich hinschickt. Diesmal war es Harzburg, und das auf eineinhalb Jahre.«
    »Du hast meinen Mann noch gar nicht kennen gelernt, er heißt David«, sagte sie und zerrte ihn zu einem der Pools.
    »Mann?«, stieß er hervor.
    Einer der Badegäste war aus einem Pool in der Nähe gestiegen und streckte ihm jetzt die Hand hin.
    »Du bist also Herzer Herrick«, sagte der Mann. Als Herzer die Hand ergriff, stellte er fest, dass sie ziemlich weich war und er Shilans Ehemann mindestens die doppelte Körpermasse voraushatte. Falls es sein musste, konnte er David also wahrscheinlich mit einem einzigen Boxhieb durch die nächste Wand treiben. Aber er hatte ja vor, peinlich korrekt
zu sein. Verdammt. Der Einsatz in Harzburg bedeutete, dass er sich bemühte, den Ruf der Bundestruppen aufrechtzuerhalten. Und obwohl ein General in der Antike einmal gesagt hatte: »Ein Soldat, der nicht fickt, kämpft auch nicht«, waren die Harzburger derart widerwärtige Wichser, dass er das ganze Jahr über den heiligmäßigen Soldaten hatte spielen müssen. Ein laanges Jahr war das gewesen.
    »Shilan hat mir eine ganze Menge über dich erzählt«, fuhr David fort.
    »Alles Lügen, verdammte Lügen«, sagte Herzer und hockte sich so gesittet nieder, wie das mit einem Handtuch möglich war. Shilan war wieder in den Pool gestiegen, aber ihre Brüste, die jetzt deutlich runder und voller waren als beim letzten Mal, als Herzer sie gesehen hatte, blieben im Freien.
    »Komm«, sagte Shilan und deutete auf den Pool. »Spring rein. Das Wasser ist herrlich.«
    »Äh …« Einhundertachtundzwanzig mal drei ist … drei mal acht, zwei im Sinn … Als er die Rechnung zur Hälfte abgeschlossen hatte, konnte er das Handtuch wegziehen, ohne verlegen zu werden.
    »Da, schau, ich hab dir ja gesagt, er hat ein Gehänge wie ein Bulle«, sagte Shilan und kicherte.
    So viel zum Thema Peinlichkeit …
    »Ja, deshalb sind wir uns auch nie näher gekommen. Sie hat mich mal in der Dusche gesehen und ist ohnmächtig geworden«, erwiderte Herzer knurrend.
    »Ja, vor Aufregung vielleicht«, lachte David. »Wie ich sehe, haben sich einige von uns vor dem Zusammenbruch ›verbessern‹ lassen.«
    »Natürliche Genetik«, erwiderte Herzer verkniffen. »Meine Muskeln habe ich mir aufbauen lassen, aber nur, weil ich vorher eine Degenerationskrankheit hatte. Aber ich habe für sie arbeiten müssen, sonst wären sie mir nicht geblieben. Als
ich kuriert wurde, hatte ich mich modifizieren lassen, aber nur was die Muskeln angeht. Und dann habe ich sie gepflegt . Der Rest ist Genetik. Die Größe insgesamt … und an einzelnen Stellen.«
    »Große Hände«, schmunzelte Shilan. »Das hast du doch gemeint.«
    »Hand«, verbesserte Herzer und hob seine Prothese.
    »Entschuldigung«, sagte Shilan plötzlich kleinlaut.
    »Kein Problem, man kann damit gut Bierdosen öffnen«, erwiderte Herzer mit einem Achselzucken.
    »Du bist Herzer Herrick?« Die Frau aus der Dusche glitt in den Pool und musterte ihn mit rätselhafter Miene. Ihrem Aussehen nach war sie um die zwanzig,

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