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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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ein unverkennbares Stöhnen durch das dicke Holz der Tür. »Oh.« Er hielt einen Augenblick lang inne und schüttelte dann den Kopf. »Bedauerlicherweise haben wir keine Zeit.« Er klopfte und wartete.
    Aus dem Inneren der Kabine waren gedämpfte Verwünschungen und dann Herzog Edmunds Stimme zu hören. »Was?«, tönte es durch die Tür.
    »Herzer, Sir. Es reicht, wenn du ›genehmigt‹ sagst.« Ein unterdrücktes Kichern war zu hören.
    »Was genehmige ich denn, Herzer?«
    »Willst du die Langversion hören oder willst du bloß ›genehmigt‹ sagen? Dann verschwinde ich nämlich wieder. «
    »Genehmigt, Herzer.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Wir sehen uns dann beim Abendessen. Nicht vorher.«
    »Yes, Sir«, sagte Herzer und nickte der Wache zu. »So, und wie finde ich jetzt wieder zum Kapitän?«

    »Im Allgemeinen dürfte er sich in seiner Tageskabine befinden, Sir«, sagte die Wache und deutete mit einer Kopfbewegung den Kajütgang hinunter.
    Diesmal verlief Herzer sich nur einmal. Er klopfte an die Tür und trat bereits ein, als ihm von drinnen »Herein!« entgegenschallte.
    »Sir, ich habe vor, mit Zustimmung von Herzog Edmund, einige Experimente durchzuführen«, sagte Herzer ohne lange Vorrede. »Ich brauche deine Genehmigung, einiges gefährliche Material an Bord zu bringen. Chief Brooks wird dafür sorgen, dass es sicher verstaut wird.«
    »Was für Material?«, wollte der Skipper wissen.
    Herzer sagte es ihm.
    »Was in drei Teufels Namen willst du damit anfangen, Junge?«, fragte Chang.
    »Du hast doch gesagt, dass dieses Schiff eine Angriffswaffe werden soll, Sir.«
    Der Skipper musterte ihn einige Augenblicke lang und nickte dann. »Genehmigt.«

12
    »Martin.«
    Martin hatte in seiner Kabine ein Nickerchen gemacht, als Conners Projektion erschien. Zu Anfang der Reise hatte er unter der Seekrankheit gelitten, ganz zu schweigen davon, dass er in dem recht schwerfälligen Schiff ständig herumgeworfen wurde. Mit der Zeit war er jedoch seefest geworden und genoss jetzt das Schaukeln der Wellen, wünschte sich aber, er wäre so schlau gewesen, eine Frau mitzubringen, um sich mit ihr die Zeit zu vertreiben.
    Er schlug die Augen auf und wälzte sich zur Seite, setzte sich auf die Kante seiner Koje, stand aber nicht auf, weil er sich immer noch häufig an der niedrigen Decke anstieß.
    Conners Projektion war normal groß und »stand« mit dem Kopf dicht unter der Decke, während seine Füße bis zu den Schenkeln im Boden steckten.
    »Ich habe mit den Orcas und den Ixchitl Kontakt aufgenommen«, sagte Martin. »Vielen Dank, dass du Rob herbeigeschafft hast, er hat mir geholfen, mich auszuweisen.«
    »Das habe ich gehört«, meinte Conner mit einem trockenen Lächeln. »Shanol wird nicht sehr erfreut sein.«
    »Shanol hält sich für den größten Fisch im Meer«, erwiderte Martin mit einem Achselzucken. »Ihn von dieser Vorstellung abzubringen, war nützlich. Was gibt’s?«
    »Wir haben eine neue Quelle auf dem UFS-Schiff«, sagte Conner. »Ich werde aus nahe liegenden Gründen nicht sagen, wer das ist; du weißt schon, need-to-know und so.
Aber ich kann dich jetzt in Echtzeit über ihre Position und ihre Pläne auf dem Laufenden halten.«
    »Sehr nützlich.«
    »Ja, in der Tat. Zurzeit verfügen sie noch über keinerlei Offensivfähigkeiten; sie sind sich nicht einmal sicher, ob die Drachen auf dem Schiff starten und landen können. Es gibt nur zwei Dutzend Marines auf dem Schiff, und die Crew hat keinerlei Kampfausbildung. Du solltest das Schiff also mit nur einem deiner Schiffe versenken oder zumindest kapern können und nicht alle sechs dazu brauchen.«
    »Gut zu wissen.« Martin nickte. »Auf die Weise kann ich sie etwas weiter ausschwärmen lassen. Ich habe mit dem Kapitän gesprochen, allem Anschein nach ist es gar nicht so leicht, auf hoher See ein Schiff zu finden, selbst wenn man seine Position und deren Pläne kennt.«
    »Ich bin sicher, du wirst der Aufgabe gewachsen sein«, erwiderte Conner. »Das kostet Energie, die ich dringend für andere Aufgaben brauche, die man mir zugewiesen hat. Wenn du mich brauchst, kannst du den Datenkristall dazu benutzen, mit mir Kontakt aufzunehmen. Behalte ihn bei dir, auf die Weise werde ich immer wissen, wo ich dich finde.«
     
    Das Schrillen der Bootsmannspfeifen und der Ruf »Alle Mann Anker lichten« weckten Herzer schon vor Anbruch der Morgendämmerung.
    Er suchte sich einen, wie er glaubte, abgelegenen Ort, um der Mannschaft beim Setzen der Segel zuzusehen.

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