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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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aller Stille von der Gruppe. Es gab da eine Leiter, die zu der Plattform hinten am Deck hinaufführte, und die kletterte er jetzt schnell hinauf. Die Leiter befand sich an der Außenseite der Plattform und des Decks, sodass er dabei recht riskant über dem drei Stockwerke unter ihm wogenden Meer baumelte.
    Als er oben angelangt war, stellte er fest, dass die Plattform völlig frei war, ohne irgendwelche Hindernisse. Er ging zum hinteren Rand, hob beide Hände hoch über den Kopf und winkte, wobei er zu dem herannahenden Flugdrachen aufblickte. Kurz darauf sah er, wie Jerrys Kopf hochkam und war sicher, dass der ihn ansah. Als er sich davon vergewissert hatte, senkte er die Arme in die Waagerechte und winkte dann nach oben; der Flugdrache befand sich ein gutes Stück unter dem »richtigen« Gleitwinkel für eine Landung. Einen Augenblick lang konnte man erkennen, dass Jerry zögerte, dann zog er das Tier in die Höhe. Damit geriet er zu weit zur Seite, deshalb dirigierte Herzer ihn nach links und hielt dann die Arme gerade ausgestreckt. Als der Flugdrache näher kam, sank er erneut herunter, und Herzer bedeutete ihm, aufzusteigen. Jerry befolgte den Befehl, und als er mit heftigem Flügelschlag hereinschoss, ließ Herzer sich auf die Plattform fallen und hielt sich die Hände
über den Kopf. Ein gewaltiges »Wumm« belohnte ihn, und er spürte, wie die Plattform unter ihm erzitterte.
    Herzer wälzte sich zur Seite und blickte zu dem Drachen auf, der ihn musterte, als wäre er sein Abendessen.
    »Von dort oben kann man unmöglich erkennen, wie man landen muss«, brüllte Jerry. »Unmöglich!«
    »Das ist uns auch klar geworden«, erwiderte Herzer, als der Rest der Gruppe von unten die Leiter heraufgeklettert kam.
    »Großartige Landung, Mr. Riadou«, lobte der Commander und lächelte. »Ich dachte schon, wir würden dich nie reinbekommen.«
    »Ohne Herzer hätte ich das nicht geschafft«, gab Jerry zu. Inzwischen waren Helfer gekommen und kümmerten sich um den Drachen. Der hintere Teil der Plattform senkte sich plötzlich, und die Helfer führten den Drachen zu der breiten Luke und von dort auf das darunter liegende Deck.
    »Was hat Herzer denn gemacht?«, fragte der Commander und musterte dabei den Lieutenant.
    »Er hat mich heruntergewinkt«, erwiderte Jerry schlicht und musterte dann die Gruppe, die alle Herzer anstarrten. »Es hat funktioniert , Sir.«
    »Ja, das hat es«, gab der Commander zu. »Meinst du, du schaffst das ein zweites Mal?«
    »Wenn die Reiter die Befehle befolgen«, erwiderte Herzer nach kurzem Zögern. »Besser wäre es vielleicht, wenn Mr. Riadou die Befehle geben würde; ihm werden sie vielleicht eher folgen.«
    »Aber er hat es nicht vom Schiff aus gesehen«, meinte Commander Chang. »Oder doch?«
    »Als Nächste kommt Vickie«, erklärte Jerry. »Ich meine, Sergeant Toweeoo. Ich denke, sie wird Herzers Anweisungen befolgen, und dann kann ja ich weitermachen. Nur eines …«
    »Ja?«

    »Es war ziemlich schwierig, seine Arme zu sehen; meistens hat mich das Glitzern seines Hakens geblendet. Könnten wir vielleicht kleine Flaggen bekommen?«
    »Die lasse ich gleich heraufbringen«, erklärte der XO nach kurzer Überlegung. Er blickte zu den am Himmel kreisenden Flugdrachen auf und schüttelte den Kopf. »Wir müssen ein Signalsystem entwickeln. Warum haben wir nicht schon vorher daran gedacht?«
    »Weil wir dachten, dass es einfach wäre«, sagte Evan, und seine Augen wurden glasig, man konnte erkennen, dass er überlegte. »Wir arbeiten bereits an einem Flaggensignalsystem für die Flotte; da kann man die Drachensignale leicht mit einbauen.«
    »Das hat noch Zeit«, sagte Chang. »Ich lasse jetzt ein paar Flaggen raufbringen, und dann könnt ihr die anderen Drachen einwinken.«
    Die anderen kletterten hinunter, während Herzer und Jerry auf dem Oberdeck warteten. Herzer stellte fest, dass es hier oben trotz der leichten Brise und obwohl man Oktober schrieb verdammt warm war; im Sommer hier die Drachen einzuweisen würde unangenehm sein.
    Schließlich hörten sie das Ächzen der Leiter, und der Kopf von Chief Brooks wurde sichtbar; in der rechten Hand hielt er zwei Flaggen.
    »Hier, bitte, Sirs«, sagte der Chief und hielt ihnen die Flaggen hin. »Viel Spaß.«
    »Geht klar, Chief«, sagte Herzer schmunzelnd und nahm dem Chief, der dem Landedeck offenbar nicht näher als unbedingt nötig kommen wollte, die Flaggen ab. Er nahm eine davon ohne Mühe in die rechte Hand, stellte aber dann fest,

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