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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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hatte. Der Koch des Kapitäns hatte ein köstlich schmeckendes Hühnchen zubereitet, stark mit Thymian gewürzt, und er hatte zum Mittagessen mehr als nur seinen Anteil davon zu sich genommen. Und jetzt kam alles wieder heraus.
    Man bediente die Toilette, indem man eine Art Pedal niederdrückte und dann an einem Hebel pumpte. Der Hebel öffnete einen Verschluss unten in der Schüssel, und mit dem Pedal pumpte man Salzwasser hinein, um sie damit zu säubern. Als Herzer auf die Knie sank, machte er die bemerkenswerte Entdeckung, dass das Fußpedal unter diesen Umständen zum Kniepedal wurde und dass man den Hebel aus dieser Position betätigen konnte.

    Im Lauf der nächsten paar Stunden machte er noch einige weitere Entdeckungen …
     
    Joel hatte sich sein ganzes Leben lang noch nicht so darauf gefreut, seinen Dienst anzutreten. Dass der größte Teil der Crew kaum mit dem Leben auf See vertraut war, war offensichtlich, eine ganze Anzahl von ihnen war seekrank geworden, kaum dass das Schiff die Bucht verlassen hatte. Er hatte geschlafen und nicht recht auf die Veränderung in den Bewegungen geachtet, bis jemand gegen seine Koje stieß. Er war sofort hellwach und schickte sich an, sich aus der Koje rollen zu lassen, weil er einen Angriff erwartete, als er die würgenden Geräusche hörte.
    »Um Himmels willen, mach das draußen«, murmelte er und legte sich wieder hin. Aber der Geruch in dem überfüllten Raum war überwältigend, und jetzt hatten auch andere zu reagieren begonnen, teils, weil sie ebenfalls seekrank geworden waren, teils auch nur aus einer Art mitfühlender Übelkeit heraus. Selbst er spürte, wie ihm allmählich flau im Magen wurde. Schließlich wälzte er sich aus seiner Koje, griff sich seine schwere Seemannsjacke und kletterte aufs Deck.
    Der Wind war frisch und sauber. Joel ging nach vorne zum Bugspriet und blickte auf den »Fuß« des Schiffes hinunter, die Welle, die das Schiff vor sich her schob. Manchmal kamen Delfine aus den Tiefen herauf und schwammen neben dem Schiff her, aber im Augenblick war dort nur schaumiges, weißes Wasser zu sehen, soweit das in der zunehmenden Dunkelheit überhaupt zu erkennen war. Er hatte noch ein paar Stunden Zeit, bis er wieder Dienst hatte, und hätte jetzt am liebsten geschlafen. Aber in Anbetracht der Zustände dort unten war seine Chance hier oben besser. Also rollte er sich an einem Stapel Taue am Fuße des Bugspriets zusammen, schlug den Kragen hoch und nickte in einer Art unruhigen Schlafs ein.

    Als es acht Glasen schlug und die Wache wechselte, weckte ihn das, und er eilte in die kleine Kombüse im hinteren Teil des Schiffs. Sie diente hauptsächlich dazu, für die Mannschaften und Offiziere auf dem Hinterdeck heißen Apfelwein bereitzuhalten. Als er über das Hauptdeck zu seinem Platz ging, öffnete sich die Luke zu den Offiziersquartieren, und eine hünenhafte Gestalt taumelte aufs Deck. Der Mann musste zu General Edmunds Gruppe gehören, ein Adjutant oder dergleichen, und die Reise bereitete ihm offenbar keinen Spaß.
    Jetzt, wo Joel daran dachte, wurde ihm bewusst, dass Edmund in dieser schrecklichen Geschichte aus dem wirklichen Leben, die er gelesen hatte, eine bedeutende Rolle spielte. Wenn an dem Buch überhaupt etwas Wahres dran war, kannte dieser Typ wahrscheinlich einige der Akteure, vielleicht sogar den lausigen Verfasser. Er würde sich irgendwann einmal an ihn heranmachen und ihn ausfragen müssen. Aber nicht, wenn der Typ so seekrank war, dass er den Steward in der Dunkelheit überhaupt nicht bemerkte. Der Hüne taumelte über das Deck und brach am Fuße des Hauptmasts praktisch zusammen. Wenn das ein Blood Lord war, beruhte das Buch auf reiner Fantasie.
     
    Irgendwann im Lauf der Nacht hatte Herzer es wieder in seine Kabine geschafft, und als er aufwachte, war Rachel bereits weg. Sie hatte vom Abend zuvor sauber gemacht, und der schlechte Geruch war beinahe verflogen. Er wälzte sich aus der Koje, schlüpfte in seine letzte saubere Uniform und taumelte den Gang hinunter zur Messe.
    Neben Rachel saßen Herzog Edmund und Commander Mbeki am Tisch und starrten auf ihre Teetassen. Das war alles, was sie taten … sie starrten sie bloß an.
    »Morgen«, murmelte Herzer und krachte auf den harten Sitz, als ihn eine Welle packte.

    »Morgen, Lieutenant«, sagte der Commander. »Na, macht’s Spaß?«
    »Bis wir die Bucht verließen, war alles klar«, sagte Herzer. »Anschließend hat es eine Kombination aus diesem Mistkerl Newton und irgend

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