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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Wir haben Flugdrachen gestartet, gelandet und haben Commander Gramlich gestartet und gelandet. Ich würde sagen, wir stechen jetzt in See.«
    »Einverstanden.« Herzog Edmund nickte.
    »Commander Mbeki, Flugoperationen einstellen. Steuermann, Kurs auf Null-Sieben-Fünf. Alle Segel setzen.«
    »Null-Sieben-Fünf liegt an, Aye.«
    »Und jetzt wirst du sehen, worum es beim Segeln geht, General.«
    »Ich freue mich darauf, Colonel.«
     
    Herzer war auf der Station des Flugeinsatzleiters, als das Schiff die Bucht verließ und das offene Meer erreichte. Sobald sie die schützenden Arme der Bucht verlassen hatten, traf die Dünung des Atlantis sie mit voller Kraft, und das Schiff begann sich unter vollen Segeln durch die Wellen zu arbeiten.
    »O mein Gott«, stöhnte Jerry und hielt sich an der Reling fest. » Dabei sollen wir landen?« Von drunten konnte man das Brüllen und Schreien der Flugdrachen hören.
    »Das ist doch noch gar nicht schlimm«, wandte Commander Mbeki ein. »Die Wellen sind ja nur zweieinhalb, höchstens drei Meter hoch.«
    Gerade als er das gesagt hatte, hob sie eine kurze Welle zuerst hoch und ließ dann das Heck des Schiffs herunterkrachen, und Herzer geriet ins Taumeln und prallte gegen Herzog Edmund.
    »Ruhig Blut, Herzer«, mahnte der Herzog mit fremdartig klingender Stimme. Herzer sah ihn an und entdeckte zum ersten Mal an Edmund Talbot so etwas wie Anspannung.
    »Ich werde jetzt nach unten gehen«, sagte Talbot. »Ich werde … ich gehe hinunter.«

    »Alles klar, General«, erwiderte der Commander. »Mach’s gut.«
    Edmund nickte bloß und hielt auf die Treppe zu.
    »Ich werde mich um die Flugdrachen kümmern«, kündigte Jerry an und taumelte über das Deck. Er glitt seitlich aus, als eine plötzliche Welle das Schiff zur Seite warf, und wurde von einem der Steuermannsmaate aufgefangen, der sich als Ersatzmann für den Steuermann bereithielt. Er schüttelte den Kopf, setzte Kurs auf die Luke nach unten, schaffte es schließlich nach mehreren gescheiterten Ansätzen und verschwand nach unten.
    Zu dem Zeitpunkt verspürte Herzer die ersten Anzeichen von Übelkeit und sah den Commander flehend an.
    »Beim ersten Mal erwischt das jeden«, sagte Commander Mbeki mit freundlicher Stimme. »Die Schiffsmitte ist der Ort, wo die Bewegung am geringsten ist. Und wenn es sein muss, dann versuche es über die Lee-Seite. Das ist die Seite, von der der Wind nicht weht. Und pass auf, dass du nicht die Decks triffst.«
    Was als leichte Brise angefangen hatte, fühlte sich wie ein Orkan an, als Herzer über das Deck taumelte und Kurs nach unten aufs Hauptdeck nahm. Er schaffte es bis zur Hälfte nach vorne, indem er sich an der Reling der Seite festhielt, von der er inzwischen gelernt hatte, dass sie sich »Steuerbord« nannte – in der Sprache der Landratten rechts, wenn man im Schiff nach vorne blickte. Der Wind, der bis jetzt angenehm warm gewesen war, schien um mindestens zehn Grad abgekühlt zu haben und fühlte sich jetzt richtig kalt an. Aber hier war wenigstens die Bewegung erträglicher. Sein Magen spürte bereits eine gewisse Besserung. Andererseits merkte er, wie er zu frösteln begann, der Wind ging ihm wirklich bis auf die Knochen. Er hatte nur eine Wahl: Er würde nach unten laufen, seine Jacke holen und dann wieder raufkommen. Vielleicht würde
er sogar hier schlafen; wie es schien, war er niemanden im Wege.
    Nachdem diese Entscheidung getroffen war, arbeitete er sich in einer Art Krebsgang quer über das Deck, rutschte dabei hin und her, schaffte es schließlich aber zu der nach unten führenden Treppe. Er hatte sich angewöhnt, die Treppen vorwärts nach unten zu gehen, aber diesmal drehte er sich vorsichtig um und ließ sich mit beiden Händen an den beiden Geländern hinunter. Trotzdem krachte er gegen die Wand, als das Schiff wieder von einer plötzlichen Welle getroffen wurde. Er taumelte den Korridor zu seinem Raum hinunter, griff sich seine Jacke – registrierte im Vorübergehen, dass Rachel sich auf die untere Koje gelegt hatte, fortwährend stöhnte und einen Eimer neben der Koje stehen hatte – und befand sich gegenüber der Offizierstoilette, als ihm bewusst wurde, dass es noch höchstens drei Sekunden dauern würde, ehe er sich übergab.
    Er schaffte es in die Toilette, hängte den Kopf über die Schüssel und begann sich zu übergeben.
    Nur selten in seinem Leben hatte er sich kläglicher gefühlt. Für ihn hatte es den Anschein, als würde da mehr hochkommen als er gegessen

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