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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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gar nicht leicht sein. Ich hoffe, du hast das im Griff, bis wir die Inseln erreicht haben.«
     
    Je weiter sie nach Süden kamen, umso wärmer wurde es, und heute war es ausgesprochen heiß. Herzer dachte darüber nach, als er Chauncey bestieg und in die Tiefe blickte. Das Wasser schimmerte in sattem Himmelblau, wie flüssiger Sauerstoff. Das Gute daran war, dass das Wasser wenigstens warm sein würde, falls er dort landete.
    Aber er verdrängte den Gedanken aus seinem Bewusstsein, als er dem Startoffizier mit dem Daumen ein Zeichen gab und nach vorne blickte.
    Inzwischen hatte er sich an die Starts gewöhnt und achtete dabei viel mehr auf den Drachen als auf die eigentliche Startprozedur. Chauncey kam gut ab, und er dirigierte ihn in einer Spirale nach oben und rechts.
    »Steig einfach hoch und begib dich in Landeposition«, hatte Jerry ihn aufgefordert, und so zog er den Drachen in einer Spirale nach oben, bis er fand, dass die Höhe ausreichte, und dirigierte ihn dann ins Landemanöver.
    Vickie wurde gerade von einem Kundschaftereinsatz aufgenommen, und deshalb wartete er ihre Landung ab, während Chauncey im schwachen Wind dahinglitt. Er hatte bemerkt, dass die Drachen sich allmählich an die Landungen gewöhnten und dachte darüber nach, als ihm klar wurde, dass jetzt er mit Landen an der Reihe war. Er ging in die Zielgerade, winkte dem LSO, der seinerseits zurückwinkte. Dann fixierte er die Markierung am Mast und schickte sich
an, eine leichte Korrektur für den leicht von steuerbord wehenden Wind vorzunehmen. Joanna war schwimmen gegangen; sie lag auf dem Rücken in den Wellen und sah ihm beim Anflug zu. So wie es aussah, hatte die ganze Schiffsgemeinschaft sich eingefunden, um die Landung zu beobachten. Die Crew hatte sich an die Drachenflüge gewöhnt, aber Herzer vermutete, dass die erste Landung eines Anfängers ein besonderes Ereignis war.
    Auch diesen Gedanken verdrängte er aus seinem Bewusstsein und konzentrierte sich ganz auf die Anweisungen des LSO. Wiederum schien Chauncey einige seiner Kommandos vorauszuahnen, als ob er sich auch daran bereits gewöhnt hätte. Doch selbst wenn das half, war die Landung immer noch problematisch.
    Er sah, dass man seitlich und hinten an der Plattform Frachtnetze gespannt hatte und dass ein Bergungsteam bereitstand. Obwohl auch das der üblichen Prozedur entsprach, musste er schmunzeln. Über das Ziel hinauszuschießen oder gar ins Wasser zu plumpsen wäre höchst peinlich.
    Herzer korrigierte automatisch, als er die tote Zone hinter den Segeln erreichte – und dann war der Augenblick da. Ein gutes Stück später, wie ihm schien, wies der LSO auf das Deck, und Herzer zog gleichzeitig an allen vier Zügeln, sodass Chauncey wie ein Stein auf das Deck plumpste.
    Dann saß er schwer atmend da, ohne auf die Hurra-Rufe zu achten, und spürte, wie ihn ein leichtes Zittern durchlief.
    »Leine vier«, sagte Jerry und gab ihm einen Klaps aufs Bein. »Aber nicht schlecht. Bring sie zum Katapult.«
    »Du meinst, ich soll das noch einmal machen?« Herzer stöhnte, als die Frachtnetze hochgezogen wurden, um Platz zu machen.
    »Willkommen bei der Marinefliegerei«, erwiderte Jerry und schmunzelte.

17
    Herzer machte drei weitere Landungen und wechselte dann von Chauncey zu Donal. Als der Flugdrachen von unten heraufgebracht wurde, nahm er den Lederhelm ab, den der Segelmacher angefertigt hatte, und sah dann Koo zu, der gerade zur Landung ansetzte.
    »He, Herzer«, rief Jerry, während der Flugdrache die Rampe hinuntertrottete. »Vickie ist auf Aufklärungsflug. Ich möchte, dass du mit ihr aufsteigst. Du brauchst etwas Erfahrung im Gleitflug.«
    Herzer verzichtete auf den Hinweis, dass er bereits solche Erfahrungen gesammelt hatte, weil ihm klar war, was Jerry meinte. Für ihn war es nicht nur wichtig, Landetechniken zu erlernen, sondern auch Erkenntnisse zu gewinnen, wie man die Drachen so wenig wie möglich belastete.
    Vorsichtig ging Herzer auf sein neues Reittier zu und ließ dem Flugdrachen Zeit, ihn kennen zu lernen. Ähnlich Pferden neigten auch Drachen dazu, sich an einen bestimmten Reiter zu gewöhnen, aber da Treviano entschieden hatte, dass er für Landungen auf dem Träger nicht in Frage kam, war Donal durch mehrere Hände gegangen und akzeptierte den neuen Reiter mit einigem Phlegma. Unverdrossen stieg Herzer auf, dirigierte sein Reittier auf die Startplattform und verspürte erneut das erhebende Gefühl von Kraft, das der Start vermittelte. Dann lenkte er den

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