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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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wir die Inseln erreichen, müssen wir wieder hineinsegeln, denn die letzte gemeldete Position des Mer war am westlichen Rand der Inseln, wo der Strom zwischen Flora und den Inseln verläuft.«
    »Ich glaube, den habe ich gesehen«, sagte Herzer. »Das Wasser sah anders aus.«
    »Wahrscheinlich war auch der Fischschwarm dort«, meinte der Commander. »Die Wanderfische an der Küste folgen gewöhnlich dem Strom. Plankton fängt sich dort, und wo sich Wasser unterschiedlicher Temperatur vermischt, wächst mehr Tang und bietet Schutz.«
    »Wie weit ist es noch zu den Inseln, Sir?«, fragte Jerry.
    »Na ja, wenn wir unseren Kurs nicht verlassen müssen, um ständig Drachen zu starten, noch etwa zwei Tage«, meinte der Commander und grinste. Er blickte zum Himmel auf, wo sich inzwischen hohe Wolken vor die Sonne geschoben hatten, und runzelte die Stirn. »Immer vorausgesetzt, das Wetter hält und wir müssen nicht beidrehen. «

    Herzer ließ sich in der Messe in einen Sessel plumpsen, nahm den Helm ab und strich sich über das verschwitzte Haar. Er hatte erwogen zu duschen, war dafür im Augenblick aber einfach zu müde.
    Die Tür ging auf, und ein Steward streckte den Kopf herein. Es war ein Neuer, ein hoch gewachsener, schlaksiger Bursche, der jung und zugleich alt aussah. Herzer war sich sicher, dass er es nicht schaffen würde, sein Alter auf hundert Jahre genau zu schätzen.
    »Irgendwelche Wünsche, Sir?«, fragte der Steward.
    »Du liebe Güte, ja.« Herzer grinste. »Ich habe immer geglaubt, die Arbeit mit dem Schwert sei anstrengend, aber diese verdammten Biester zu reiten, das ist weit mühsamer, als es aussieht. Wasser? Vielleicht einen Schluck Tee?«
    »Kommt sofort«, sagte der Steward. »Vielleicht einen Bissen zu essen? Es gibt kaltes Schweinefleisch, und ich könnte etwas Schiffszwieback besorgen.«
    »Das wäre großartig«, sagte Herzer und lehnte sich zurück, während der Steward wieder hinausging.
    Augenblicke später war der Mann zurück und brachte wie versprochen Wasser und Kräutertee sowie einen Teller mit Fleisch und Zwieback.
    »Danke«, sagte Herzer, nahm einen großen Schluck des etwas metallisch schmeckenden Wassers und biss dann in einen Zwieback. »Hältst du mit?«
    »Das tut man nicht, Sir«, sagte der Steward, nahm sich dann aber ein Stück Zwieback und biss davon ab. »Meistens. «
    Herzer schmunzelte und trank einen weiteren Schluck Wasser.
    »Du bist hier neu?«
    »Mein Kollege hat sich auf der Leiter den Knöchel verstaucht, Sir.« Das Gesicht des Stewards verfinsterte sich. »Ich bin Matrose Annibale.«

    »Hast du auch einen Vornamen, Matrose Annibale?«, fragte Herzer.
    »Joel, Sir.«
    »Je auf einem Drachen geflogen?«
    »Nein, Sir«, antwortete Joel. »Vor dem Zusammenbruch war ich Seemann. Und nachher auch, aber dann als Fischer.«
    »Wieso arbeitest du dann jetzt als Steward?«, fragte Herzer verblüfft.
    »Weißt du, das fragt mich eigentlich jeder, Sir«, grinste Joel. »Vermutlich sollte ich mir den Schwachkopf suchen, der daran schuld ist, und ihm einmal in finsterer Nacht dafür danken.« Er hielt kurz inne und zuckte dann die Achseln. »Du bist mit dem General zusammen, nicht wahr, Sir?«
    »Stimmt«, erwiderte Herzer und streckte dem anderen die Hand hin. »Herzer Herrick.«
    »Tatsächlich?«, sagte Joel und lächelte. » Der Herzer Herrick. «
    »Du meine Güte«, stöhnte Herzer.
    »Ich meine, ich habe da dieses Buch gelesen …«
    »Du meine Güte … «, stöhnte Herzer erneut. »Nicht du auch noch?«
    »Ich meine, besonders gut schreibt der Typ ja nicht …«
    »Das habe ich auch gehört«, erwiderte Herzer. »Und wenn ich ihn je erwische …«
    »Hast du tatsächlich fünfzehn Leute getötet?«, fragte Joel und setzte sich.
    »Nicht dort«, sagte Herzer und verzog das Gesicht dabei. »Hör zu, das Buch war gewaltig übertrieben, ja? Ich habe bloß meinen Job erledigt.«
    »Aber bei der Gelegenheit hast du den Haken bekommen, stimmt’s?«, fragte Joel.
    »Ja, da habe ich den Haken gekriegt. Aber das waren sechs Reiter, ja? Nicht fünfzehn. Und Bast hat die meisten erledigt. In der Minderzahl waren wir tatsächlich, aber die Gewandelten
haben nicht das ganze Tal bedeckt ›wie eine lange Welle‹. Es waren … ein paar hundert. Hör mal, warst du je in einem Gefecht, ich meine, einem, wo Leute versuchen, einen umzubringen?«
    »Ja«, erwiderte Joel ernst. »Und ich habe auch schon ein paar Tote gesehen.«
    »Ist dir je passiert, dass man einen Freund vor deinen

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