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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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wie auch das Startkatapult im Auge behalten.
    »Bereit, Sir«, erwiderte Evan und winkte.

    »Startoperation einleiten«, rief der Commander.
    Jerry sah Joanna an und lehnte sich dann auf den Hebel. Die kalte Luft, die – wie Herzer erfahren hatte – auch dichter war, der kräftige Wind und die schnelle Fahrt des Schiffes ließen den Drachen praktisch mit einem Satz in die Luft schnellen.
    Joanna stieg schnell in die Höhe, und Herzer eilte zu seiner Landestation. Als er dort eintraf, war Vickie ihm bereits zuvorgekommen.
    »Du kommst spät«, rief sie und grinste. Sie hielt beide Flaggen hoch und richtete sie auf Joanna, die bereits zum Anflug wendete.
    Man konnte deutlich erkennen, dass Joanna mit dem Seitenwind Probleme hatte. Beinahe hätte sie es beim ersten Versuch geschafft, aber der sich in den Segeln fangende Wind blies sie im letzten Augenblick weg, und sie kippte auf ein entsprechendes Zeichen Vickies seitlich ab. Herzer konnte erkennen, dass das auch dem Reiter Probleme bereitete, und klopfte Vickie auf die Schulter.
    »Du machst das gut«, sagte er, und in dem Augenblick wurde ihm bewusst, dass er in dieser Sache wesentlich mehr Erfahrung als sie hatte.
    »Willst du einspringen?«, fragte sie unsicher. »Das ist ziemlich kompliziert.« Dass es wesentlich schwieriger war, den größeren Drachen zu landen als die Flugdrachen, brauchte sie nicht eigens zu erwähnen.
    »Nein, du machst das wirklich gut«, sagte Herzer. »Entweder kann sie landen oder sie kann es nicht. Wenn sie es nicht kann, nimmt sie eben ein Bad.«
    Beim zweiten Mal schaffte der Drache es beinahe, kam aber zu tief herein. Das Signal zum Abbrechen kam zu schnell und auch etwas hektisch, und der Drache wäre beinahe mit der Flügelspitze an ein Segel gestoßen, konnte sich aber wegducken und stieg taumelnd wieder auf.

    »Diesmal warst du wirklich zu spät dran«, sagte Herzer ruhig. »Und dass sie die nötige Höhe nicht schafft, war klar. Du solltest keine Angst haben, sie abzuwinken, auch wenn es Joanna ist. Besser sie abwinken als eine Bruchlandung auf dem Schiff riskieren. Denk immer dran, dass du praktisch ihre Augen bist.«
    »Das werde ich«, sagte Vickie kleinlaut und richtete ihre Flaggen erneut auf den Drachen.
    Beim dritten Mal kam Joanna etwas zu hoch herein, aber Vickie schaffte es, sie auf die richtige Flugbahn zu lenken. Im letzten Augenblick freilich hob eine Welle das Schiff an, und Joanna musste heftig mit den Flügeln schlagen, um nicht mit den Aufbauten zu kollidieren. Aber sie schaffte es auf die Plattform, wenn auch ziemlich weit vorne, und wäre am Ende fast weggekippt.
    »Also, das war nichts Besonderes«, knurrte sie.
    Jerry war inzwischen erschienen und tippte Vickie am Arm an.
    »Vick, überlass Herzer die Landekontrolle«, sagte er. »Wir müssen das alle lernen, aber ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Augenblick dafür ist.«
    »Einverstanden«, antwortete Vickie und rieb sich die Schulter. »Diese Flaggen sind nach einer Weile ziemlich anstrengend. Wie machst du das, Herzer?«
    Herzer sah sie kurz mit verwirrtem Blick an und lachte dann.
    »Vickie, wenn du einmal gelernt hast, vier Stunden lang Schild und Schwert zu halten und nicht sinken zu lassen, dann ist das gar nichts«, sagte er und rollte die Schultern. Es war offenkundig, dass dort gewaltige Muskelstränge in Bewegung waren.
    »Zeit, mit Kraftübungen anzufangen«, schmunzelte Jerry. »Okay, ich werde jetzt mit Shep aufsteigen. Bleibt ihr hier und beobachtet die Landung. Wenn Koo startet, holt ihr
Yazov, und dann folgst du Koo. Und dann sieht jeder sich die Landung der jeweils nächsten Person an.«
     
    Als es Abend geworden war, waren die Reiter schweißgebadet, und die Drachen hatten aufgehört, das Spiel spaßig zu finden. Als Koo zweimal weggewinkt werden musste und Nebka beim zweiten Abwinken beinahe ins Wasser gefallen wäre, beendete Jerry das Training.
    »Skipper«, sagte Jerry, während er die Leiter hinunterkletterte, »wir machen für heute Schluss. Ich denke, mehr schaffen die Drachen heute nicht mehr.«
    »Einverstanden, Warrant«, nickte Colonel Chang. »Saubere Arbeit.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Jerry mit einem müden Grinsen. Er hatte den Helm abgenommen, und der Schweiß tropfte ihm trotz des kühlen Nordwinds aus den Haaren. »Mit deiner Erlaubnis werden wir morgen bei Tagesanbruch einen Drachen zur Luftüberwachung starten und anfangen, uns Methoden für die Aufklärung zu überlegen. Außerdem müssen wir ein

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