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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Drachen in eine langsame Aufwärtsspirale in Richtung auf den fernen Punkt hoch über ihnen und ein gutes
Stück vor ihrem derzeitigen Standort zu, den Yazov darstellte.
    Es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis er ihre Höhe erreicht hatte, und als er dort angelangt war, stellte er fest, dass Vickie eine Thermik entdeckt hatte und im Kreis schwebte. Donal schaffte es, sich in denselben Luftwirbel einzubringen, und folgte dem Flugmuster des anderen Drachen mehr oder weniger automatisch.
    Die Drachenreiter hatten eine komplizierte Folge von Handsignalen entwickelt, die auf eine einhändige Zeichensprache hinausliefen, und so konnte Vickie darauf verzichten, sich schreiend mit ihm zu verständigen, und machte lediglich ein fragendes Zeichen.
    Herzer überlegte gründlich, bis ihm schließlich das Zeichen für »Ausbildung« einfiel, worauf Vickie zustimmend antwortete. Sie deutete nach unten, auf einen Punkt östlich des Schiffs. Dort war in einiger Entfernung eine Gruppe von Walen zu erkennen, die sich in südlicher Richtung bewegten. Er ließ seinen Blick wandern und stellte fest, dass sich im Meer eine Fülle von Leben tummelte. Im Südwesten war eine große Schule Köderfische, die von Vögeln bedrängt wurde, und – wie es schien – einer Anzahl wesentlich größerer Fische. Er deutete darauf und machte das Zeichen für Nahrung, aber Vickie zuckte bloß die Achseln. Das Schiff verfügte über Einrichtungen zum Fischfang, ein großes Schleppnetz, das von den Beibooten ausgebracht werden konnte, und auch Harpunen für größere Beute, aber Vickie hielt das offenbar für Zeitvergeudung.
    Weit entfernt zur Linken war ein Schmierer von Land zu erkennen, vermutlich die Küste. Zum ersten Mal kam Herzer in den Sinn, dass sie zwar parallel zur Küste segelten, aber offensichtlich keinen Wert auf große Nähe legten. Der Grund dafür war ihm nicht klar. Commander Mbeki würde ihm das nach der Landung sicher sagen können,
immer vorausgesetzt, dass er dann noch daran dachte, ihn zu fragen. In der gleichen Richtung gab es einen Streifen Wasser von anderer Farbe als das Wasser im Umkreis des Schiffes.
    Doch dann beschloss er, seine ganze Aufmerksamkeit dem Fliegen zu widmen. Donal schaffte es, mit nur gelegentlichen Flügelschlägen die Höhe zu halten, und der Atem des Drachen wirkte dabei nicht angestrengt. Herzer hatte bereits bemerkt, dass die Drachen viel schwerer atmeten, sobald sie müde wurden, und sich dann auch erwärmten. Donal fühlte sich immer noch kühl an und ließ keine Zeichen von Anstrengung erkennen.
    Das Schiff war unter ihren gleichmäßigen Kreisen weitergezogen, und Vickie machte eine Handbewegung nach Süden, worauf sie die Thermik verließen und hinter dem Schiff einherschwebten. Sie blickte ständig nach beiden Seiten und fand schließlich, was sie suchte, in einer Gruppe Geier, die im Aufsteigen begriffen waren. Die Thermik lag abseits von der Bahn, die das Schiff zog, südöstlich von dessen augenblicklicher Position, aber nicht weit von einer Stelle entfernt, die es passieren würde. Sie kippten leicht in Richtung auf die Geier ab, wurden nach nicht einmal fünfhundert Metern Höhenverlust von der neuen Thermik erfasst und stiegen mit mühelosen Flügelschlägen der Drachen wieder spiralig in die Höhe.
    So ging es nach Herzers Schätzung beinahe drei Stunden weiter, bis schließlich eine Flagge am Hauptmast des Schiffes beide anwies zurückzukehren. Das Schiff drehte sich in den Wind, der aus dem Nordwesten wehte, und sie landeten mühelos, Herzer als Erster.
    »Also, das war interessant«, sagte Herzer, als er von Donal stieg und ihm nachsah, als der Drache nach unten geführt wurde. Die Sonne begann im Westen unterzugehen, und das Deck des Schiffs lag bereits im Schatten. Das war
auch der Grund, weshalb man die Reiter zurückgerufen hatte.
    »Etwas gesehen?«, fragte Commander Mbeki.
    »Nichts, es sei denn, du meinst Fische oder Wale«, antwortete Vickie.
    »Ein großer Schwarm Fische in Richtung auf das Land«, fügte Herzer hinzu. »Darf ich etwas fragen?«
    »Nur zu«, erwiderte der Commander.
    »Weshalb sind wir so weit draußen?«
    »Es gibt eine große Strömung, sie nennt sich der Golfstrom, die um Flora herum und anschließend an der Küste entlang nach Norden verläuft. Das ist wie ein Fluss im Ozean. Wenn wir in dieser Strömung blieben, würden wir doppelt so lange brauchen, um nach Süden zu kommen; also hat es sich gelohnt, nach Osten zu segeln, um dem Strom auszuweichen. Wenn

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