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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Teleportation von Ropasien an irgendeinen Ort in Norau.«
    »Verdammt!«, ereiferte sich Megan. »Ich brauche einen sicheren Ort, an den ich teleportieren kann.«
    »Der Begriff sicher ist relativ«, belehrte sie Mutter. »Du brauchst einen Ort ohne Teleportblock, der nicht von den Streitkräften des Neuen Aufbruchs besetzt ist. Der Finn hat in einigen Kleinigkeiten mit dem Neuen Aufbruch gestimmt und dafür bindende Verbote gegen den Einsatz von Energie gegen nicht direkt mit der Freiheitskoalition verbündete Streitkräfte erhalten. Der McClure-Clan in Gael steht jedoch mit der Koalition in Kontakt und würde dir wahrscheinlich sichere Zuflucht gewähren.«
    »Ist das dein Vorschlag?«, fragte Megan.
    »Ja.«
    »Dann öffne ein Portal zu ihrem Haus«, erklärte Megan.
    »Burg, genauer gesagt«, erwiderte Mutter, gleichzeitig erschien in der Tür zu Christels Büro ein silberner Spiegel, dessen Oberfläche winzige Wellen schlug.
    »Okay, das wär’s dann«, sagte Megan und ließ den Blick über die Mädchen schweifen, die sie umringten. »Paul ist tot. Nach dem, was hier geschehen ist, wird niemand für euch sorgen. Wenn ihr Glück habt, werdet ihr nur gewandelt. Wenn ihr Pech habt, wird man euch Reyes übergeben. In beiden Fällen wird es ein paar recht detaillierte Fragen darüber geben, was hier vorgefallen ist.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass du ihn umgebracht hast«, schrie Christel. »Warum?«
    »Weil ich nicht Sklavin sein will«, erwiderte Megan. »Ich bin nicht bereit, darüber zu debattieren. Es ist geschehen. Und wir verschwinden hier. Für alle, die hier raus wollen – dort ist die Tür«, fügte sie dann hinzu und wies auf das Portal. »Wer hier warten und erfahren will, was Chansa und Celine als ›Gnade‹ bezeichnen, kann ja bleiben.« Sie sah sich um und musterte die Mädchen, von denen sich keine bewegte. Eines der Babys fing zu weinen an.
    »Um Himmels willen«, schnaubte sie. »Ich muss die Letzte sein. Wer kommt mit?«
    »Ich«, sagte Amber. »Was auch immer kommt, es ist besser als dieses Leben.« Sie ging zu dem silbernen Spiegel und schritt hindurch.
    Jetzt drängten sich plötzlich alle Frauen um das Portal. Nur Christel blieb, wo sie war.
    »Christel«, mahnte Megan nach einem Blick auf ihre Energieanzeige. Der Balken stand jetzt im gelben Bereich und ging immer weiter zurück, und das Poltern an den Türen deutete an, dass die Gewandelten sich alle Mühe gaben, die Blockade zu brechen. »Wenn die durchkommen, werden sie nicht viele Fragen stellen.«

    »Ich bleibe«, sagte Christel und schüttelte den Kopf. Sie zitterte am ganzen Körper.
    Megan musterte sie kühl und nickte dann.
    »Okay«, erwiderte sie und trat durch das Portal. »Viel Glück.«
     
    Jock McClure schüttelte den Kopf, als Steffan, ein entfernter Neffe, einen Rinderknochen nach dem jungen Jock warf. Jock reagierte darauf, indem er auf den schweren Eichentisch kletterte und sich auf Steffan warf, worauf die beiden sich, umringt von einem Rudel bellender Hunde, in den Binsen wälzten, die den Boden bedeckten.
    »Ich hasse den Winter«, murmelte Jock, hüllte sich in seinen Pelzumhang und hob einen Krug angewärmten Met. Es war unmöglich, die große Halle der Burg hinreichend zu heizen, und so dicht er auch am offenen Feuer saß, es war immer noch verdammt kalt.
    »Die jungen Spunde werden unruhig«, meinte Armand Byrne und deutete mit einer Kopfbewegung auf die sich am Boden Balgenden. Armand war vor dem Zusammenbruch ein Freund und ein recht ernsthafter Wiederaufführer gewesen. Als Jock den Lairdtitel geerbt hatte, war er zu ihm gezogen, um den »Seneschall« zu spielen. Nach dem Zusammenbruch war aus dem Rollenspiel bitterer Ernst geworden, und die beiden hatten es geschafft, mit einigen anderen ein Bündnis zu schmieden, das jetzt dem Neuen Aufbruch seit über zwei Jahren und ohne nennenswerte Unterstützung die Stirn geboten hatte. Und der Winter brachte keine Erleichterung; von ihren Stützpunkten in Ropasien versorgt, griffen die Truppen des Neuen Aufbruchs ohne Rücksicht auf die Jahreszeiten immer wieder an.
    »Diesmal ist er besonders lang. Alle fangen an unruhig zu werden.«

    »Und meine alten Knochen sind auch nicht gerade begeistert«, erwiderte McClure. Er war ein Hüne von einem Mann, auch wenn er mit den Jahren ein wenig geschrumpft war, mit langem, weißem Haar, das er im Nacken mit einem goldenen Band zusammenhielt. Aber seine blauen Augen strahlten immer noch hell, als er jetzt den beiden

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