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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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hellen, halb hinter mongolisch wirkenden Falten verborgenen Augen. Anstelle der geraden Schwerter der Gael war er mit einem langen Krummsäbel bewaffnet, den er an der linken Hüfte trug, und einem ähnlichen, etwas längeren an der rechten. Er verbeugte sich vor dem Laird und Megan und wartete dann stumm.
    »Baradur, du hast ein Jahr lang mein Brot und mein Salz gegessen«, knurrte McClure. »Und das reicht mir jetzt. Ich übergebe dich der Schlüsselträgerin als Diener. Diene ihr gut, sonst bekommst du es mit mir zu tun!«
    »Ja, Laird McClure«, war alles, was der Mann darauf sagte. Er hatte einen seltsamen Akzent, fast singend.
    »Das Kleine Volk ist in seinem Wesen seltsam«, meinte McClure und wandte sich wieder Megan zu. »Aber sie sind verdammt loyal. Wenn er dein Brot und Salz nimmt, wird er eher sterben als zulassen, dass man dir Schaden zufügt.«
    »Ich habe weder Brot noch Salz«, wandte Megan trocken ein.
    »Ich gebe dir Kredit«, erwiderte Baradur. Plötzlich grinste
er und zeigte dabei einen Mund voll glänzend weißer Zähne. »Obwohl ich auch Silber will, Mistress.«
    »Verdammte Söldner sind das eigentlich«, erklärte McClure. »Gute Kämpfer, so klein sie sind. Und störrisch. Aber sie kämpfen nicht für den Neuen Aufbruch. Oh, und sie reden nicht, du kannst also in ihrer Gegenwart unbesorgt ein Gespräch führen.«
    »Und das soll ich dir glauben?«, sagte Megan.
    »Nun, das wirst du wohl müssen, nicht wahr?«, erwiderte McClure barsch. »Aber du wirst’s ja selbst erleben. Ich lass dich jetzt eine Weile in Ruhe. Aber behalte Baradur bei dir. Ich bin ziemlich sicher, dass die Burg sicher ist, aber garantieren kann ich gar nichts.«
    »Danke«, sagte Megan, als er aus dem Zimmer ging. Baradur sah sie einen Augenblick lang an und kauerte sich dann an der Tür nieder.
    Megan atmete tief durch und blickte kurz ins Feuer.
    »Mutter, bitte nehme Kontakt zu Sheida Ghorbani auf und bitte sie, eine Projektion zu senden.«
    Sie hatte bis zehn gezählt, als die Projektion erschien. Sheida sah viel älter aus als beim letzten Mal, als Megan kurz nach dem Zusammenbruch eine Projektion von ihr gesehen hatte.
    »Dann ist Paul also wirklich tot?« Sheida sah das Mädchen ungläubig an. Sie rief einen virtuellen Stuhl auf und setzte sich. »Und du bist die Tochter meines Freundes Joel?«
    »Mein Vater lebt?«, fragte Megan. Die Tränen traten ihr in die Augen. Selbst nach dem Kontakt hatte sie es nicht zu hoffen gewagt.
    »Ja, er lebt, er ist Leiter meines Nachrichtendienstes«, sagte Sheida. »Wir hatten … erst vor ein paar Tagen … eine dich betreffende Nachricht. Sie enthielt ein paar Einzelheiten über deine Lage. Die Entscheidung, dem Agenten zu erlauben, dich wieder zu kontaktieren, ist uns sehr schwer gefallen.«

    »Was habt ihr entschieden?«, fragte Megan gespannt.
    »Den Kontakt zuzulassen«, erwiderte Sheida. »Das war eine pragmatische Entscheidung, aber wir hielten sie für notwendig. Außerdem wäre es gar nicht so leicht gewesen, den Kontakt zu verhindern, selbst wenn wir das gewollt hätten. Am Ende haben wir beschlossen, dich trotz der Risiken als Agentin zu benutzen. Und all das umsonst«, fügte sie mit einem schwachen Lächeln hinzu.
    »Mir ist die Entscheidung Paul zu töten nicht leicht gefallen«, gestand Megan. »Ich wusste, dass ich als Agentin auch nützlich sein würde. Du hast ja keine Ahnung, was ich alles erfahren habe. Aber meine Pläne waren so weit fortgeschritten …« Sie hielt inne und schüttelte den Kopf. »Ich … ich wollte ihn wirklich nicht töten. Aber ich musste !«
    »Megan«, verwies sie Sheida. »Du hast richtig gehandelt. Was du getan hast, war das Beste, was du für Paul tun konntest. Ich weiß nicht sicher, ob es auch für die Welt das Beste war, aber darüber können wir ja reden, wenn wir dich in Sicherheit haben.«
    Megan nickte und zuckte die Achseln. »Öffne die Teleport-Blockade, dann bringe ich meine Mädchen jetzt nach Norau.«
    »Geht nicht«, seufzte Sheida. »Wir können die Blockade nur aufgrund einer einzigen Stimme des Finn halten. Er ist … zu unberechenbar, als dass wir das noch einmal versuchen wollten. Wenn ich die Blockade für dich aufhebe, wird Norau verletzbar. Wir werden ein Schiff schicken müssen. «
    »Die Flotte des Neuen Aufbruchs ist auf See«, gab Megan zu bedenken. »Irgendwo, gar nicht so weit von hier.« Sie hielt inne und fuhr sich durchs Haar. »Ich habe so viele Informationen im Kopf! Ich weiß nicht, wo ich anfangen

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