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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Wir brauchen Hilfe , Mistress, solange es hier noch jemanden gibt, dem man helfen kann.«
    »Ich werde tun, was in meinen Kräften liegt«, sagte Megan. »Solange ich hier bin und auch später in Norau.«
    »Danke, Mistress«, sagte der junge Mann und wies auf eine Tür auf der anderen Seite des Lagerraums. »Dort.«
    »Wie viele Leute habt ihr verloren?«, fragte Megan, als der Soldat die Tür öffnete.
    »Genau weiß ich das nicht«, gab er zu. »Es kommen die ganze Zeit neue Leute aus den Highlands herein. Im Augenblick haben wir hier beim Clan etwa dreißig Kämpfer, und Innes hat vielleicht hundert. Einmal hatten wir an die achtzig. Einige davon sind gefallen, andere sind weitergezogen. Wir halten keinen jungen Mann fest, der den Krieg erlebt und entschieden hat, dass das nichts für ihn ist. Besser, er findet einen Platz irgendwo in den Bergen, baut sich dort eine Farm und schickt uns, was er an Lebensmitteln erübrigen kann. Wenn er es nicht schafft, mit den Orks zu kämpfen, ist es mir lieber, wenn ich mich nicht noch um ihn kümmern muss.«
    Im nächsten Raum schliefen ein paar Leute, hauptsächlich Frauen, eigentlich eher Mädchen, zwei davon an einen jungen Mann gekuschelt, der etwa so alt wie der Soldat war. Die anderen lagen eng aneinander gedrängt unter viel zu wenig Decken. Sie arbeiteten sich auf Zehenspitzen durch den Raum, bemüht, niemanden aufzuwecken.
    Der nächste Raum war von Fackeln an den Wänden und einem fast heruntergebrannten Feuer in einem großen, offenen Kamin hell erleuchtet. Aus den Küchenutensilien an den Wänden und dem großen Kessel über der Feuerstelle schloss Megan, dass sie die Küche der Burg gefunden hatte. Und die meisten Mädchen aus dem Harem waren da. Als sie eintrat, verstummte das Gespräch.

    »Mir scheint, hier gibt es ein Problem?«, fragte sie und musterte die Gesichter. Shanea stand mit über der Brust verschränkten Armen vor einer älteren Frau, die Megan nicht erkannte. Amber stand auf ihrer anderen Seite, und der Großteil der Mädchen, die Megan mitgebracht hatte, bildeten einen Halbkreis um die drei. Mirta stand ein Stück abseits und sah zu. Außer den »Mädchen« und einigen Frauen, die ihrer Kleidung und ihrer meist zornigen Miene nach zu schließen zur Burg gehörten, gab es noch eine große, unglaublich große Frau, die offenbar über funktionsfähige Flügel verfügte.
    »Megan, hier drinnen ist es eiskalt, und die sagen, es gäbe nicht genug Kleidung oder Decken«, sagte Ashly verärgert. Sie hatte die Arme ebenfalls vor der Brust verschränkt, und Megan begriff plötzlich, dass dies nicht etwa eine abwehrende Haltung war, sondern sie vor der Kälte schützen sollte; sie trug immer noch die knappe Kleidung, die sie bei ihrer Flucht getragen hatte, und zitterte vor Kälte. Trotz des Kaminfeuers war es in dem Raum bitterkalt. Megan sah, dass keine von ihnen mehr Kleidung trug, und fühlte sich plötzlich in dem dicken Pelz, den ihr McClure um die Schultern gelegt hatte, unbehaglich.
    »Nach allem, was ich sehe, stimmt das«, sagte Megan und nahm den Pelz ab. Sofort verspürte sie die beißende Kälte und bedauerte ihre Geste, legte den Pelz aber nicht wieder an. »Ihr solltet in das Zimmer nebenan sehen.«
    »Mistress Travante, ich bin Flora McClure«, sagte die ältere Frau und trat mit ausgestreckter Hand vor. Die Frau war klein und schlank, so schlank, dass sie beinahe ausgemergelt wirkte. »Jocks Frau. Irgendwie hat er es nicht für nötig gehalten uns vorzustellen«, fügte die Frau bitter hinzu.
    »Ich nehme an, dass ihm das noch Leid tun wird«, sagte Megan und grinste. »Hört zu, Ashly und ihr anderen, ich
hatte vor, nach Norau zu gehen. Das hat nicht geklappt. Wir sind hier und werden ganz sicher nicht in den Harem zurückkehren. Wenn jemand von euch glaubt, mit den Legionen des Neuen Aufbruchs besser dran zu sein – nun, nach allem, was ich höre, sind die von hier keinen halben Tag zu Fuß entfernt.« Sie ließ den Blick über die Mädchen schweifen und grinste dann. »So hatte ich es mir gedacht. Wir sind hier. Bis man uns abholt, werden wir das Beste daraus machen müssen. So, Flora, und was können wir tun , um uns nützlich zu machen?«
    »Was Kleidung und Decken angeht, nicht viel«, erklärte Flora und schüttelte den Kopf. »Wir sorgen dafür, dass jeder von den Soldaten eine Decke und einen Umhang hat; sie müssen oft draußen in Kälte und Nässe kämpfen und auch darauf schlafen. Wir haben hier nur Wolle, um daraus Tuch zu

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