Die Nanokriege - Die Sturmflut
in die Hand, die scharfe Seite quer gehalten, dass sie fast den Korridor füllte.
»Halte sie so«, sagte er, hob den erschreckten Marineinfanteristen auf und stürmte los.
Das Gewicht der beiden Männer trieb die Angreifer zurück, bis sie dicht zusammengedrängt und um sich schlagend gegen die Tür der Kapitänskajüte gepresst waren. Jetzt stützte Herzer den Marineinfanteristen mit einer Hand und fing an, sein Kurzschwert über seine Schulter hinweg wie den Stachel einer Wespe einzusetzen und auf die Fischmänner einzustechen, wobei er mit jedem Stich einen tötete: Hals, Mund, Brust, Hals. Während sie verröchelten, zog er seinen Ersatzrammsporn zurück, ließ die Toten fallen und stürmte erneut vor, um die Lebenden aufzuspießen. Die Krallen der Bestien setzten dem Marineinfanteristen immer wieder zu, aber er hielt die Pike unverwandt fest. Schließlich war nur noch eine der Bestien da und wandte ihnen den Rücken zu, arbeitete sich durch die halb geöffnete Tür. Herzer stieß den Marineinfanteristen hinter sich, trieb der Kreatur das Schwert in den ungeschützten Rücken und warf sie sich über die Schulter, als wäre sie nicht schwerer als eine Katze. Dann krachte er mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür.
Eine der Bestien griff nach Megan, und sie ließ sie näher kommen, zog sich vor ihrem ausgestreckten Arm zurück, bis sie sich schließlich vorbeugte und damit nicht mehr im Gleichgewicht war. Jetzt zuckte ihre rechte Hand hoch und
packte den Daumen des Angreifers. In Anbetracht der Schwimmhäute war sie nicht sicher, ob der Daumengriff funktionieren würde, aber das tat er, und das Ding stieß einen schrillen Schrei aus, als sein Daumen mit einem hörbaren Knacken aus dem Gelenk gerissen wurde. Sie duckte sich unter dem Arm durch, stemmte ihn hoch, packte mit der anderen Hand das Handgelenk und vollführte eine komplizierte Drehung, an deren Ende sie einen ausgerenkten Arm in der Hand hielt. Jetzt hatte sie den Angreifer voll unter Kontrolle und schob den laut schreienden Fischmann zwischen sich und seine Artgenossen.
Unglücklicherweise waren es einfach zu viele, und alle drängten jetzt auf sie ein, während der Schamane erneut zu murmeln begann. Sie konzentrierte sich und griff mittels Energie nach ihm, aber ihr Vorrat war aufgezehrt, sie konnte nicht einmal mehr ein Herz quetschen. Sie beugte sich vor, wollte ihren »Schild« als Rammbock einsetzen und … spürte, wie sie plötzlich nach vorne geschleudert wurde, als eine unwiderstehliche Kraft die Tür aufstieß. Plötzlich war Herzer einfach da . Er packte den Anführer der Fischmonster mit einer Hand, schlug einen Zweiten mit einem Handkantenschlag nieder und schmetterte den Kopf des Führers gegen die Decke. Dann schlug er mit dem Schwert nach beiden Seiten.
Die Fischmänner, die sich schon als Sieger gewähnt hatten, drängten sich zusammen; weitere kamen immer noch über die Reling geklettert. Aber dem hünenhaften Blood Lord waren sie nicht gewachsen. Wo Baradurs Kukri Arme oder Köpfe abgeschnitten hatte, zerschlug das Kurzschwert des Blood Lords ganze Körper. Das Deck, das bereits eine einzige Blutlache war, begann sich mit abgeschlagenen Körperteilen zu füllen. Dann kam ein weiterer Marineinfanterist mit einer abgebrochenen Pike in der Hand durch die offene Tür und begann damit eine Seite des Raums leer zu
fegen. Jetzt hatte sich auch Baradur wieder hochgerappelt, schüttelte kurz den Kopf, schwankte und begann dann nach der anderen Seite zu schlagen. Die drei füllten den ganzen Raum, und nichts war ihnen gewachsen.
Megan schloss die Kabinentür, verriegelte sie, zog die in Ohnmacht gefallene Shanea in eine Ecke und sah dem Gemetzel zu. Immer weitere Fischmänner drängten herein, als gäbe es kein Ende, aber die drei hatten sich inzwischen zum Fenster vorgearbeitet und hielten die Angreifer dort in Schach. Und dann war es endlich vorbei. Keine Schuppenhände schoben sich mehr über den Fensterrand, und der Kampflärm vom Deck über ihnen war verstummt.
Sie wischte sich ohne großen Erfolg das Blut vom Gesicht und lächelte, als der Blood Lord sich vom Fenster abwandte.
»Also, Major Herrick, ich muss sagen, ich bin froh, dass du endlich mal in meine Kabine kommst«, sagte sie, ging auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Wange. »Aber du hättest eigentlich klopfen können.«
Herzer sah sie mit undurchdringlicher Miene an, beugte sich dann langsam hinunter und küsste sie einfach.
Rachel hob den Kopf des
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