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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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einigermaßen lautlos zum Stehen kam. Er konnte hören, wie die Bogenschützen sich in die Büsche trollten, aber das hatte Zeit.
    »Lieutenant Aihara, Fünfte Rangers«, stellte der Mann sich mit leiser, aber weithin hallender Stimme vor. »Wir
haben die letzten beiden Tage die Truppen des Neuen Aufbruchs ausgespäht. Eure Marschpositionen haben wir markiert und Wagen mit Proviant aus Tarson hergeschafft. Keine Feuer, das liegt auf der Hand, aber ihr kriegt Brot und Fleisch. Ein paar Fässer Wasser und etwas Wein, falls du welchen ausgeben willst. Essen ist bereit.«
    »Lieutenant«, schmunzelte der General, »du bist ein grandioser Anblick für unsere müden Augen.«
    »Sir«, sagte eine andere Gestalt, die aus den Schatten trat. »Ich bin Fähnrich Destrang, Adjutant von General Talbot.«
    »Ja, Fähnrich?« Der General blickte fragend auf eine mit viel Laub getarnte Paradeuniform.
    »Ich muss dich unter vier Augen sprechen, Sir«, erwiderte der Fähnrich leise. »Bald. Ich habe eine Depesche von General Talbot und ergänzende Befehle.«
    »Ich will nur etwas Ordnung in dieses Chaos bringen«, sagte D’Erle mit gefurchter Stirn und sah sich nach seinen zusammengesackten Bogenschützen um. »Dann können wir reden.«

33
    »Ich kann mir das selbst anlegen, weißt du«, sagte Herzer und streckte dabei den Arm nach hinten.
    »Wir machen das«, erwiderte Bast. »Halt’s offen, Megan.«
    Die alten Römer hatten der Herstellung von Kampfpanzern, die ein Soldat tagein, tagaus tragen konnte, viel Überlegung und auch praktische Versuche gewidmet, so dass Edmund Talbot keinen Anlass gesehen hatte, diese Erkenntnisse zu ignorieren. Der Schienenpanzer der römischen Legionäre, die so genannte lorica segmentata, bestand aus sich überlappenden Eisenschienen, den lorica , die um den Rumpf gebogen waren und durch auf Lederriemen genietete Scharniere und Schnallen und an der Vorderseite durch Schnürhaken zusammengehalten wurden. Zum Anlegen mussten sie zurückgebogen werden, aber ansonsten konnte man die Rüstung wie eine Jacke anlegen und fühlte sich darunter – dafür, dass man einen Panzer trug – erstaunlich bequem und kühl.
    Herzer band die Rüstung vorne zu, während Bast und Megan ihm die Beinschienen sowie den Knieschutz und die Schenkelpanzer anlegten. Dann streckte er lächelnd die Arme aus, damit die beiden Frauen die Armschienen befestigen konnten. Über seine rechte einzige Hand schob er einen außen mit Stahlnoppen verstärkten Lederhandschuh. Zuletzt stülpte Megan ihm den Helm auf den Kopf. Der ursprüngliche Helm der Blood Lords war eine Barbute gewesen, ein massiver Eisenhelm mit einem schmalen T vorne,
um die Sicht freizugeben und das Atmen zu ermöglichen. Vor kurzem waren die Legionen auf die ursprüngliche römische Version übergegangen, die wesentlich bequemer war und in der Schlacht bessere Sicht ermöglichte. Er musterte die beiden Frauen, die nebeneinander standen, die kindliche Schönheit der uralten Elfe mit ihrem langen, lockigen, blauschwarzen Haar und den grünen Augen mit den Katzenpupillen, und daneben die auf subtilere Art schöne Ratsfrau, und schüttelte den Kopf.
    »Werde ich euch beide behalten können?«, fragte er und streckte die Arme aus.
    »Wir sind Freunde«, sagte Bast und ließ sich von ihm gemeinsam mit Megan umarmen. »Und wir werden Freunde bleiben. Immer und stets.«
    »Ich werde sie nicht aus dem Bett werfen, ganz bestimmt nicht«, sagte Megan und versuchte zu lächeln.
    »Mit der Rüstung wirst du mir helfen?«, fragte Bast Megan.
    »Welcher Rüstung?«, meinte Herzer und runzelte verwirrt die Stirn.
    »Ich komme mit«, erwiderte Bast und schlüpfte aus ihrem Bikini. »Einen harten Kampf wird es geben. Ich werde dir den Rücken decken. Auf Joanna.«
    »Es wird ein harter Kampf werden«, bestätigte Herzer, und sein Gesicht verfinsterte sich dabei. »Ein blutiger, grausamer Kampf. Du kannst kämpfen wie kaum jemand auf der Welt, besser als ich, aber du wirst eine Rüstung brauchen, und ich wüsste nicht, wo ich auf diesem Schiff …« Er verstummte, als die Elfe aus ihrer scheinbar bodenlosen Tasche ein Stück Stoff etwa von der Größe eines Taschentuchs zog. Sie fing an, es auseinander zu falten. Und auseinander zu falten. Als es ganz auseinander gefaltet war, konnte man den Boden der Kajüte durch einen langen, hellgrauen Overall sehen.

    »Schwer anzuziehen«, sagte Bast, setzte sich auf den Boden und schob ein Bein hinein. »Megan, kannst du mir bitte

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